* 17. Januar 1484 in Spalt in Bayern
16. Januar 1545 in Altenburg / Sachsen
Geheimdiplomat schützt Martin Luther!
Welch eine Behauptung! Wer hat derlei von sich gesagt? Georg Spalatin! Der Theologe, Prinzenerzieher, Geheimsekretär, Historiograph - vor allem aber enger Freund und Beschützer Martin Luthers.
Als Georg Burkhardt am 17. Januar 1484 in Spalt geboren, besuchte er Schulen in Spalt und Nürnberg sowie die Universitäten in Erfurt und Wittenberg.
1508 trat Georg Burkhardt als Prinzenerzieher in den Dienst des sächsischen Kurfürsten Friedrich III. Bald darauf nannte sich der Gelehrte nach seinem Geburtsort Spalt.
1511 wurde Georg Spalatin eine Stelle als Stiftsherr im Kollegiatstift St. Georg auf dem Schloss zu Altenburg zugewiesen. Von nun an sollten sich das Residenzschloss und die Stadt Altenburg mit seinem Lebensweg untrennbar verknüpfen.
Und noch eine Beziehung hat Georg Spalatin geprägt: Spätestens ab 1514 verband ihn eine lebenslange Freundschaft mit Martin Luther, die für den Reformator zeitweise sogar eine lebenswichtige Bedeutung erhielt. Georg Spalatin, enger Vertrauter des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen, setzte sich mit großem diplomatischem Geschick für seinen Freund und dessen reformatorisches Wirken ein.
Aufgrund seiner engen Bindung an Luther und dessen Theologie gilt es insbesondere als Spalatins Verdienst, dass der Kurfürst Luther Schutz gewährte und sich die Reformation entfalten konnte. 1521 war es Spalatin, der Luther nach dem Reichstag in Worms zum Schein entführen und auf die Wartburg bringen ließ. Damit wollte er Luther in Sicherheit wissen. Über die zehn Monate seines Aufenthaltes auf der Burg blieb Spalatin mit Luther brieflich in Verbindung.
1525 übernahm Georg Spalatin zunächst das Amt des Pfarrers an der St. Bartholomäikirche in der kurfürstlich-sächsischen Residenzstadt Altenburg, um drei Jahre später hier auch als Superintendent und Visitator tätig zu werden. Hier wirkte er in Luthers Auftrag zunächst als Stadtpfarrer und setzte sich selber zum Ziel, die Ideen der Reformation umzusetzen.
Altenburg war als eine der Residenzen der Ernestiner Kurfürsten ein frühes Zentrum der Reformation. Georg Spalatin diente Friedrich I. dem Weisen bis zu dessen Tod u.a. als Privatsekretär und war der Verbindungsmann zu Luther. Er ging 1525 nach Altenburg und setzte dort die Reformation praktisch um. Die Ausstellungen im Residenzschloss und der Stadtkirche St. Bartholomäi sowie weitere authentischen Orten entlang des Luther-Rundwegs lassen sich die Fragestellungen der Reformation lebendig werden.
Unermüdlich setzte sich Georg Spalatin bis zu seinem Tod für die Reformation ein. Das Lebenswerk des Reformators würdigen die Stadt Altenburg und die Evangelisch-lutherische Kirchgemeinde erstmals durch ein einzigartiges Ausstellungsvorhaben.
Am 16. Januar 1545 starb der Steuermann der Reformation in Altenburg und wurde in der St. Bartholomäikirche beigesetzt. Dort erinnert eine Gedenkplatte an Georg Spalatin, den Diplomaten Luthers, der im weltlichen wie im kirchlichen Leben gleichermaßen viel bewegt hat. Seine Gebeine sind verschollen, doch seine Bibel, eines der wertvollsten Zeitdokumente der Reformation, ist erhalten geblieben.
Quelle: Spalatin-2014.de