Namenstag
Aurelia, Theresia,
Kalenderblatt
2010 - Durchschlag des Gotthard-Basistunnels (57 km Länge) nach 20 Jahren Bauzeit.
2001 - Alle 35.000 Schulen in Deutschland verfügen über einen eigenen Internet-Anschluss. Als letzte Schule bekommt ein Gymnasium im Berliner Westen im Rahmen der Initiative »Schulen ans Netz« einen Zugang ans weltweite Datennetz.
1969 - 250.000 Menschen protestieren in Washington, D.C. gegen den Vietnam-Krieg.
1950 - In der DDR finden die ersten Wahlen zur Volkskammer statt.
1949 - Die Sowjetunion nimmt diplomatische Beziehungen mit der provisorischen DDR-Regierung auf.
1944 - Braunschweig wird durch britische Bombardierungen zu fast 90 % zerstört, rund 1.000 Menschen kommen ums Leben.
1917 - Mata Hari von französischem Exekutionskommando im Wald von Vincennes erschossen. Die weltberühmte Tänzerin Margaretha McLeod, geborene Zelle wurde wegen Spionage für Deutschland von einem französischen Kriegsgericht verurteilt.
1842 - Karl Marx wird Chefredakteur der Rheinischen Zeitung in Köln. Er verleiht ihr eine gesellschaftskritische Note.
1582 - Mit Einführung des Gregorianischen Kalenders am 4. Oktober werden die nächsten 10 Tage ausgelassen. Der 15. Oktober ist somit der erste Tag der neuen Zeitrechnung, auch wenn die meisten Staaten diesen Kalender erst später übernehmen werden (siehe 4. Oktober 1582).
1529 - Die Türken geben die fast einmonatige Belagerung Wiens auf.
(* 16. Oktober 1927 in Danzig-Langfuhr, Freie Stadt Danzig, als Günter Wilhelm Graß;
†13. April 2015 in Lübeck)
war ein deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker. Grass gehörte seit 1957 zur Gruppe 47 und wurde mit seinem Debütroman Die Blechtrommel 1959 zu einem international geachteten Autor der deutschen Nachkriegsliteratur.
Günter Grass warnt in der "Süddeutschen Zeitung" vor einem Krieg gegen Iran. In seinem Gedicht mit dem Titel "Was gesagt werden muss" fordert der Literaturnobelpreisträger deshalb, Israel dürfe keine deutschen U-Boote mehr bekommen.
So sagte er zur israelischen Politik bezüglich des Westjordanlands: „Es gibt nur wenige Länder, die UNO-Resolutionen so missachten wie Israel. Es ist oft genug von der UNO darauf hingewiesen worden, dass diese Siedlungspolitik beendet werden muss. Sie geht weiter.“ Er führte weiter aus: „Dieses Aussparen, dieses feige sich Wegducken, das schlägt schon in Nibelungentreue. ‚Ja keine Kritik an Israel‘ ist das schlimmste, was man Israel antuen kann“ und: „Israel ist nicht nur eine Atommacht, sondern hat sich auch zur Besatzungsmacht entwickelt.“
Günter Grass erhielt im Jahr 1999 den Nobelpreis für Literatur, weil er – so die Begründung der Jury – „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat“
Wir dokumentieren den Wortlaut des Gedichtes "Was gesagt werden muss" von Günter Grass in voller Länge. Das Gedicht erschien in der "Süddeutschen Zeitung" und der "La Repubblica".
10. April 2012, 9:26 Uhr
Warum schweige ich, verschweige zu lange, was offensichtlich ist und in Planspielen geübt wurde, an deren Ende als Überlebende wir allenfalls Fußnoten sind. Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag, der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte, weil in dessen Machtbereich der Bau einer Atombombe vermutet wird. Doch warum untersage ich mir, jenes andere Land beim Namen zu nennen, in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten - ein wachsend nukleares Potential verfügbar aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung zugänglich ist? Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt, sobald er missachtet wird; das Verdikt 'Antisemitismus' ist geläufig. Jetzt aber, weil aus meinem Land, das von ureigenen Verbrechen, die ohne Vergleich sind, Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird, wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert, ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist, doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will, sage ich, was gesagt werden muss. Warum aber schwieg ich bislang? Weil ich meinte, meine Herkunft, die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist, verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit dem Land Israel, dem ich verbunden bin und bleiben will, zuzumuten. Warum sage ich jetzt erst, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden? Weil gesagt werden muss, was schon morgen zu spät sein könnte; auch weil wir - als Deutsche belastet genug - Zulieferer eines Verbrechens werden könnten, das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld durch keine der üblichen Ausreden zu tilgen wäre. Und zugegeben: ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele vom Schweigen befreien, den Verursacher der erkennbaren Gefahr zum Verzicht auf Gewalt auffordern und gleichfalls darauf bestehen, dass eine unbehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz von den Regierungen beider Länder zugelassen wird. Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern, mehr noch, allen Menschen, die in dieser vom Wahn okkupierten Region dicht bei dicht verfeindet leben und letztlich auch uns zu helfen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
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