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IP-ADRESSEN

IP-Adressen erlauben eine logische Adressierung von Computern in IP-Netzwerken (z. B. dem Internet). Ein Host besitzt dabei mindestens eine eindeutige IP-Adresse pro Netzwerkschnittstelle. IP-Adressen werden in jedes IP-Paket in die Quell- und Zieladressfelder eingetragen. Jedes IP-Paket enthĂ€lt damit sowohl die Adresse des Senders als auch die des EmpfĂ€ngers. Die seit der EinfĂŒhrung der Version 4 des Internet Protocols ĂŒberwiegend verwendeten IPv4-Adressen bestehen aus 32 Bits, also 4 Bytes. Damit sind höchstens 232, also etwa 4,3 Milliarden Adressen möglich. Die Vergabe der IP-Adressen erfolgt durch die IANA (Internet Assign Numbers Authority) an Unterorganisationen ( RIPE), die diese direkt oder ĂŒber die Internetprovider weiterverteilen.

  1. Das Adressformat
  2. IP-Adressen werden in der dotted decimal notation dargestellt. Die 4 Bytes der IP-Adresse als vier durch Punkte voneinander getrennte Dezimalzahlen geschrieben. Beispiel: 129.73.189.119.

    Jede 32-Bit IP-Adresse wird in einen Netzwerk- und einen GerĂ€teteil (Hostteil) getrennt. Bei dem Beispiel oben ist 129.73.n.n der Netzwerkteil und n.n.189.199 der GerĂ€teteil. Über die IP-Adresse werden vier Netzwerkklassen unterschieden. Zu welcher Klasse eine IP-Adresse gehört, bestimmen die am weitesten links stehenden 8 Bits.

    KlasseAdressbereichNetzwerk-
    Bits
    Host-
    Bits
    Anzahl NetzeAdressen
    A0.0.0.0 bis 127.255.255.2558 (7)24 12816,7 Mio.
    B128.0.0.0 bis 191.255.255.25516 (14) 161638465536
    C192.0.0.0 bis 223.255.255.25524 (21) 82097152256
    D224.0.0.0 bis 239.255.255.255 Reservierter Bereich der Multicast-Adressen
    Tabelle 1: Die ursprĂŒnglichen Netzwerk-Klassen

    Klasse A: das erste Bit ist 0 Der Adressraum liegt zwischen 0 und 127
    Klasse B: die ersten beiden Bits sind 10: Der Adressraum liegt zwischen 128 und 191
    Klasse C: die ersten drei Bits sind 110. Der Adressraum liegt zwischen 192 und 223
    Klasse D: die ersten vier Bits sind 1110. Der Adressraum liegt zwischen 224 und 239
    Die Adressen, die mit 240 bis 255 anfangen sind reserviert und nicht vergeben.

    Da die ersten 1-3 Bits des Netzwerkteils fĂŒr die Klassenkennzeichnung benötigt werden, stehen fĂŒr die tatsĂ€chliche Netzwerkadressierung entsprechend weniger zur VerfĂŒgung. Deshalb ist es möglich ĂŒber die IP-Adresse die maximale GrĂ¶ĂŸe eines Netzes festlegen. Die 128 Klasse-A-Netze sind alle an Konzerne, Staats- und Bildungseinrichtungen vergeben. Beispielsweise gehört das Netz 12.0.0.0 der Firma AT&T, 13.0.0.0 der Firma Xerox und 18.0.0.0 dem MIT. Die 16384 Klasse-B-Netze sind an große Unternehmen (Siemens 129.73.0.0 bis 129.73.255.255) und Internetprovider vergeben. Die ĂŒber 2 Millionen Klasse-C-Netze teilen sich kleinere Unternehmen, Organisationen und Provider. Da sich in den letzten Jahren der IP-Adressraum als zu klein erwies und IP-Adressen seit der Jahrtausendwende knapp werden, sind die IANA und RIPE von der Vergabepraxis von kompletten Netzen abgegangen. Es werden auch nun auch Teilnetze vergeben, die ĂŒber eine Subnetzmaske definiert werden.

    Einige Adressen oder Adressbereiche sind fĂŒr spezielle Zwecke vorgesehen. Beispielsweise sind die Blöcke:

    • das Klasse-A-Netz 10.0.0.0
    • die 16 Klasse-B-Netze 172.16.0.0 bis 172.31.0.0
    • die 256 Klasse-C-Netze 192.168.0.0 bis 192.168.255.0

    fĂŒr die Verwendung in privaten Netzen vorgesehen. Diese Adressblöcke werden von öffentlichen Routern nicht weitergeleitet. Die Adresse 255.255.255.255 dient als universelle Broadcast-Adresse und spricht alle in einem Netzwerk vorhandenen Hosts an.

  3. Vergabe von IP-Adressen in einem Netzwerk
  4. Die Zuweisung von IP-Adressen an GerÀte in einem Netzwerk erfolgt manuell durch den Netzwerk-Administrator oder automatisch z.B. durch den Dienst DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol).

    Die Zuteilung erfolgt durch eine sog. Netzmaske. Die Netzmaske ist eine 32-Bit Bitmaske, bei der alle Bits des Netzwerkteils auf 1 und alle Bits des GerÀteteils zunÀchst auf 0 gesetzt sind. Damit ist eine beliebige Aufteilung (alle Netzmasken-Bits 0 bis alle Netzmasken-Bits 1) möglich.

    Der Netzwerkteil muss fĂŒr alle GerĂ€te im selben Netzwerk gleich sein. Der GerĂ€teteil wird fĂŒr jedes GerĂ€t und jede Schnittstelle (z.B. Netzwerkkarte) individuell vergeben. Dabei gilt, dass die erste GerĂ€teadresse nicht vergeben werden darf, sie bezeichnet das Netzwerk selbst.

    Die höchste GerĂ€teadresse wird fĂŒr Nachrichten an alle GerĂ€te (Broadcasts) verwendet. Somit reduziert sich die Anzahl der möglichen GerĂ€te pro Netzwerk um zwei. Beispiele fĂŒr die oben angefĂŒhrte IP-Adresse 129.73.189.119:
    Bei einer Netzmaske mit 16 gesetzten Bits ergibt sich ein Netzwerkteil von 129.73.0.0. Es verbleiben 16 Bits= 216=65.536 fĂŒr den GerĂ€teteil. Da die Adresse 129.73.0.0 das Netzwerk bezeichnet und 129.73.255.255 die Broadcastadresse, reduziert sich die maximale GerĂ€tezahl um zwei auf 65.534. Die erste Adresse fĂŒr ein GerĂ€t ist 129.73.0.1, die letzte 129.73.255.254.

  5. IP-Adressen, Netzwerkteil und Routing
  6. Will ein GerĂ€t ein IP-Paket versenden, werden die Netzwerkteile der Quell-IP-Adresse und der Ziel-IP-Adresse verglichen. Stimmen sie ĂŒberein, wird das Paket direkt an den EmpfĂ€nger gesendet.

    Im Falle von Ethernet-Netzwerken dient das ARP-Protokoll zum Auffinden der Hardwareadresse. Stimmen die Netzwerkteile dagegen nicht ĂŒberein, so wird ĂŒber eine Routingtabelle die IP-Adresse fĂŒr den nĂ€chsten Router gesucht und das Paket auf dem lokalen Netzwerk dann an dieses GerĂ€t gesendet.

    Es hat ĂŒber mehrere Schnittstellen Zugriff auf andere Netzwerke und routet das Paket ins nĂ€chste Netzwerk. Dazu konsultiert der Router seinerseits seine eigene Routingtabelle und sendet das Paket gegebenenfalls an den nĂ€chsten Router oder an das Ziel. Bis zum EndgerĂ€t kann das Paket viele Netzwerke und Router durchlaufen.

    Das Durchlaufen eines Routers wird auch Hop (Sprung) genannt.

  7. DNS - Übersetzung von Rechnernamen in IP-Adressen
  8. Solange IP-Adressen nur von Computern verwendet werden um entfernte Rechner zu erreichen, ist alles recht einfach. FĂŒr die Verwendung durch Menschen ist das System weniger gut geeignet (außer man kann sich auch Telefonnummern gut merken). Um z.B. das Siemens-Portal www.siemens.de aufzurufen, wĂ€re die Eingabe von 192.35.17.14 als Adresse recht umstĂ€ndlich. Deshalb wurden vernetzte Datenbanken (DNS = Dynamic Name System) eingefĂŒhrt, deren Server auf Anfrage die zu einem Hostnamen gehörende IP-Adresse (oder umgekehrt) zurĂŒck liefert.

  9. Der IP-Header
  10. Jedes IP-Datagram besteht aus den Nutzdaten und dem vorangestellten IP-Header. Der IP-Header besteht meist aus 5 32-Bit-Worten und enthĂ€lt Informationen ĂŒber Quelle, Ziel usw. Die Kopfdaten von den höher liegenden Protokollen, z.B. TCP oder UDP sind Teil der Nutzdaten.


    Abb. 1: IP-Header in IPv4-Format

      Aufbau des IP-Headers:
    • Version: Kennzeichnet die IP-Protokollversion
    • IHL (Internet Header Length): Die Angabe der LĂ€nge des IP-Headers erfolgt in 32-Bit-Worten (normalerweise 5). Da die Optionen nicht unbedingt auf WortlĂ€nge enden, wird der Header gegebenenfalls aufgefĂŒllt.
    • Type of Service: Alle Bits haben nur "empfehlenden" Charakter. "Precedence"("Vorrangigkeit" / Bits 0-3) bietet die Möglichkeit, Steuerinformationen oder Echtzeitströme vorrangig zu befördern. Dies ist z.B. bei Streaming oder VoIP von besonderem Interesse ( QoS = Quality of Service).
    • Total Length: GesamtlĂ€nge des Datagramms in Bytes (max. 64 KByte). Identification: Dieses und die beiden folgenden Felder steuern die Reassembly. Eindeutige Kennung eines Datagramms. Anhand dieses Feldes und der "Source Address" ist die Zusammengehörigkeit von Fragmenten zu detektieren.
    • Flags:
    • Die beiden niederwertigen Bits haben folgende Bedeutung:
      • DonÂŽt fragment: FĂŒr Hosts, die keine Fragmentierung unterstĂŒtzen
      • More fragments: Zum Erkennen, ob alle Fragmente eines Datagramms empfangen wurden
      • Fragment Offset: Die Daten-Bytes eines Datagramms werden nummeriert und auf die Fragmente verteilt. Das erst Fragment hat Offset 0, fĂŒr alle weiteren erhöht sich der Wert um die LĂ€nge des Datenfeldes eines Fragments.
      Anhand dieses Wertes kann der EmpfÀnger feststellen, ob Fragmente fehlen.
    • Time-to-live (TTL): Jedes Datagramm hat eine vorgegebene maximale Lebensdauer, die hier angegeben wird. Auch bei Routing-Fehlern (z. B. Schleifen) wird das Datagramm irgendwann aus dem Netz entfernt. Da Zeitmessung im Netz problematisch ist, und keine Startzeit im Header vermerkt ist, dekrementiert jeder Gateway dieses Feld --> defacto ein "Hop Count".
    • Protocol: Da sich unterschiedliche Protokolle auf IP stĂŒtzen, muss das ĂŒbergeordnete Protokoll (ULP, Upper Layer Protocol) angegeben werden. Wichtige ULPs sind: 1:ICMP Internet Control Message Protocol 3:GGP Gateway-to-Gateway Protocol 6:TCP Transmission Control Protocol 8:EGP Exterior Gateway Protocol 17:UDP User Datagram Protocol
    • Header Checksum: 16-Bit-LĂ€ngsparitĂ€t ĂŒber den IP-Header (nicht die Daten)
    • Source Address: Internet-Adresse der Quellstation
    • Destinantion Address: Internet-Adresse der Zielstation
    • Options: Optionales Feld fĂŒr weitere Informationen
    • Padding: FĂŒllbits

Quellen: Eine Zusammenfassung aus Wikipedia, InfoTip, Microsoft, AVM u.a. Herstellerinformationen

© infos-sachsen / letzte Änderung: - 15.01.2023 - 16:47