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Die Zeitschrift "radio fernsehen elektronik" begann im 1. Jahrgang 1952 als "Deutsche Funktechnik".
Herausgeber war der "Fachbuchverlag GmbH" in Leipzig. Anfang 1954 wechselte der Titel zum Verlag "Die Wirtschaft" in Berlin und wurde mit der Ausgabe 4/1954 umbenannt in "Radio und Fernsehen".
1960 wurde der Titel vom "Verlag Technik Berlin" übernommen und im Januar 1968 umbenannt in "radio fernsehen elektronik". Von Januar 1998 bis Dezember 2008 trugt das Blatt den Namen "rfe". Im Januar 2009 mit dem "eh" zusammengelegt, Unterhaltungselektronik spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. (Quelle: ADDX-Zeitschriftenarchiv).
Sie ist, oder besser war, bis Anfang der 90-iger Jahre eine wichtige interessante Fachzeitschrift für alle, die mit Elektronik beruflich oder privat Berührung hatten.
In den Aprilausgaben standen öfters Artikel, welche mehr oder weniger offensichtlich die Leser in den April schickten. Diese werden nachfolgend wiedergegeben (keine Garantie auf Vollständigkeit).
Stereozusatzgerät für Monotonbandgeräte (1974)
Dr. sc. HERZMANN
Seit einiger Zeit sind die integrierten Schaltkreise der Serie D 10 auch für den Bastler zugänglich und eröffnen ihm völlig neue Möglichkeiten. Eine Einsatzmöglichkeit, die besonders für Tonbandfreunde sehr attraktiv ist, ist der Aufbau eines Vorsatzgerätes, mit dessen Hilfe Stereosignale auf einem normalen Monotonbandgerät aufgezeichnet und auch als Stereosignale wiedergegeben werden können. Das Verfahren wurde in [1] [2] ausführlich beschrieben. Die Prinzipschaltung ist im Bild 1 abgebildet.
Die Gatter G7 und G8 bilden zusammen mit der RC-Kombination einen astabilen Multivibrator mit einer Taktfrequenz von 20 kHz: Dessen Signale werden nun auf G1 und G6 (rechter Kanal) geleitet; die negierten Signale liegen an G2 und G5 (linker Kanal). Je nachdem, ob vom astabilen Multivibrator ein Signal kommt oder nicht, leiten die entsprechenden Gatter, d. h., es werden abwechselnd in Takt von 20 kHz der rechte und der linke Kanal auf die Tonbandspur gegeben bzw. bei der Wiedergabe wird auf dieselbe Weise das Tonspursignal auf den rechten bzw. linken Kanal verteilt. Da die Taktfrequenz über der Hörschwelle liegt, ist vom ständigen Umschalten nichts zu hören. Für die Frequenzbestimmung gilt R=1/ωC. Bei C=10µF ist R=860Ω.
Da die Steuersignale vom Multivibrator gleichzeitig auf die Gatter G1 und G2, die für die Aufnahmeschaltung verantwortlich sind, und auf die Gatter G5 und G6 gegeben werden, wird die Wiedergabe automatisch synchronisiert.
Für den Aufbau der Schaltung wurden zwei Schaltkreise D 100 C verwendet (Bild 2). Dabei zeigen sich die Vorteile der integrierten Schaltungstechnik; die fertige Schaltung benötigt so wenig Platz, dass man in jedem handelsüblichen Tonbandgerät noch eine Ecke dafür findet. Schwierigkeiten machte lediglich eine ausreichende Entkopplung des rechten und linken Kanals wegen der nahe beieinander liegenden Schaltkreisanschlüsse. Bei sorgfältigem Aufbau dürften jedoch 30dB Abstand ohne weiteres zu erreichen sein, was für die meisten Fälle ausreicht.
Literatur
[1] King, C.R.: An Interesting Application of TTL. Electronics Monthly 14 (1973) H.7, S.331 bis 334.
[2] Webster, Ch.: King, C.R.: Mono Tape Recorders - Same Special Circuits. Popular Electroacoustics 27 (1974) H.1, S.23-31
Videosignalspeicherung mit Heimbandgeräten (1974)
Bekanntlich werden zur Aufzeichnung von Videosignalen Spezialspeichergeräte (Videorecorder) benötigt. Durch einen Trick lässt sich das jedoch umgehen.
Das Fernsehbild ändert den Modulationsinhalt von Zeile zu Zeile - bezogen auf zwei übereinanderliegende Bildpunkte - meist nur geringfügig. Das aber heißt, dass immer nur Änderungen aufgezeichnet zu werden brauchen, wenn bei der Wiedergabe eine Vervollständigung des Videosignals erfolgt.
Von diesem Grundgedanken ausgehend, wurde ein Gerät entwickelt das in Verbindung mit einem herkömmlichen Heimbandgerät Videosignale aufzeichnen kann.
Hauptelement ist eine Verzögerungsleitung, wie sie beim Farbfernsehempfänger "Color 20" eingesetzt wird. Sie verzögert um genau 64us - also für die Dauer einer Zeile. Somit steht am Diskriminator (Bild 1) neben dem direkten Signal das um eine Zeile verzögerte Signal zur Verfügung. Der Zeileninhalt wird nun verglichen, und von dem direkt anliegenden Signal wird nur der Inhalt zum Verstärker weitergeleitet, der nicht mit dem verzögerten identisch ist. Der Ausgang des Verstärkers wird dem Eingang
des Tonbandgeräts zugeführt und aufgezeichnet.
Bei der Wiedergabe wird das diskriminierte Signal vom Band durch das verzögerte Signal der VZL zum Videosignal vervollständigt, indem die VZL das verzögerten Signale auf den Integrator zurückkoppelt. Das integrierte Videosignal wird nun verstärkt und dem TV-Empfänger zur Wiedergabe zugeführt.
Die Wiedergabequalität von schwarz-weiß Bildern ist bei diesem Verfahren befriedigend, Farbvideosignale sind jedoch ungeeignet, da dabei große Farbtreueschwankungen und starkes Farbrauschen auftreten.
Eine Bauanleitung für das Zusatzgerät werden wir veröffentlichen, sobald die patentrechtlichen Fragen geklärt sind.
S.-Ch. Elmisch
Herr Scherzmann und Herr Schelmisch?
Vorsicht vor den Beitragen der oben genannten Autoren auf den Seiten 232 und 234 des vorigen Heftes! Beachten Sie bitte das Datum der Kopfleiste (S. 209)! Kanalsalat ist noch kein Stereo, auch wenn ein und dieselbe Information mal von rechts und dann wieder von links kommt (von der Übertragungsbandbreite mal ganz abgesehen). Die Titel der in der Literatur genannten Zeitschriften wurden von uns frei erfunden, eventuelle Ähnlichkeiten waren rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Ein Schelm kann mehr Fragen aufwerfen, als alle weisen Techniker beantworten kannen. Das Differenzsignal zwischen einem Bild und seinem Geisterbild wäre allenfalls ein Spuksurrogat, aber keine Videosignalspeicherung.
Wir hoffen, Sie wurden ein wenig amüsiert.
Red. rfe
Lichtgekoppelte drahtlose Stereokopfhörer-Kombinatination ohne lR-Dioden (1978)
I. FIERTER
Beim Selbstbau einer drahtlosen stereotüchtigen NF-Obertragungsstrecke scheitert der Amateur heute oft noch am Mangel von leistungsfähigen Infrarot-Dioden. Es ist daher auch nicht das Anliegen dieses Beitrags, etwa die Optimierung solcher IR. Strecken zu diskutieren. Statt dessen soll ein wesentlich billigeres und für den Amateur einfacheres Verfahren vorgestellt werden.
Stereofone Tonübertragung in AM nach der 2-Farben-Filter-Methode
Bild 1 zeigt das Prinzip der ohne elektronische Spezialbauelemente möglichen Obertragung eines stereofonen Rundfunkprogramms innerhalb von Wohnräumen. Es arbeitet sendeseitig mit Amplitudenmodulation, einer im Bild nicht dargestellten, auf Filterdämpfung und Senderfrequenzgang abgestimmten Frequenzgangkorrektur und mit einer Rechts-Links-Unterscheidung durch schmalbandige Farbfilter, wie sie im Fotohandel erhältlich sind. Auf der Empfangsseite wird mit den gleichen Filtern wiederum optisch selektiert, bevor die Signale die ihnen durch die Filter zugeordneten Empfänger für links und rechts und damit den jeweiligen Kopfhörer erreichen.
Sender
Die Sender werden unmittelbar aus den Endstufen des Stereo-Leistungsverstärkers angesteuert. Dabei gilt die Regel, dass der Signal-Rauschabstand der gesamten Übertragung der zugeführten Sendeleistung direkt proportional ist. Welche Mindestenergie gebraucht wird, hängt von den örtlichen Bedingungen ab: moduliertes Fremdlicht von künstlichen, wechselspannungsbetriebenen Lichtquellen (einschließlich der Skalenbeleuchtung!), Reflexionseigenschaften der Wände, geforderte Empfangsbereichsfläche usw.
Als Lichtsendeköpfe haben sich Autoscheinwerferlampen gut bewährt. Sie können allerdings nicht unmittelbar von der Ausgangswechselspannung des Verstärkers betrieben werden, da (s. Bild 2) die Helligkeitsmodulation zu einer Frequenzverdopplung führt. Bekanntlich wirkt ja eine von Wechselstrom durchflossene Heizquelle bezüglich des "Energieamplitudenverlaufs" wie ein Zweiweggleichrichter; negative "Energieamplituden" im Sinne einer Wirkungsumkehr (vgl. Peltier-Effekt) sind bei Glühlampen nicht möglich. Man könnte nun zwar empfängerseitig durch einen 2:1-Frequenzteiler wieder zur gewünschten Frequenz gelangen, doch ist dieses Verfahren schon wegen der dabei auftretenden hohen Klirrfaktoren nicht zu empfehlen, ganz abgesehen von den kennlinienbedingt hohen Verzerrungen bereits auf der Sendeseite im Falle eines solchen B-Betriebes. Für die Sendelampe wird deshalb ein Gleichspannungsarbeitspunkt vorgesehen, so dass sie im Sinne einer A-Endstufe arbeitet (Bild 3).
Die Lampenkennlinie wurde dabei bereits vereinfachend als linear angenommen - eine Voraussetzung, die auf Grund des TKR des Heizfadens ebenfalls nur in einem kleinen Bereich zutrifft. Die dadurch auch bei kleineren Aussteuerungen bereits auftretenden Verzerrungen können - das gilt als Empfehlung - in hochwertigen Anlagen durch eine optische Gegenkopplung auf den Verstärkereingang fühlbar verringert werden.
Eine solche Gegenkopplung ist auch einer der möglichen Wege für die Frequenzgangbeeinflussung der Obertragung. Dabei sind zwei wesentliche Punkte von Bedeutung:
- Die von der Seitentrennung bedingte Selektionierung über Farbfilter erfordert unterschiedlich hohe Absolutwerte für die Energie der Sendelampe (ηRot > ηGrün) daher macht sich die mit wachsender Modulationsfrequenz zunehmend spürbare Trägheit der Helligkeitsmodulation des Lampenfadens stark bemerkbar.
- Die ebenfalls starke Frequenzabhängigkeit der Empfängerseite erfordert auf beiden Kanälen eine erhebliche Preemphasis, um überhaupt den von den Kopfhörern her möglichen Wiedergabefrequenzbereich bis wenigstens 16 kHz auszunutzen.
Da dieser Beitrag vor allem zum schöpferischen Weiterdenken zu diesen Problemen anregen soll, würden detaillierte Ausführungen zur Dimensionierung der Senderseite zu weit führen. Bild 4 gibt daher nur noch einen Hinweis zur Realisierung des Gleichstrom - Arbeitspunktes bei eisenlosen Endstufen. Man beachte die zusätzlich erforderliche, gegenüber der Ergiebigkeit des vorhandenen Netzteils recht hohe zusätzliche Gleichstromleistung!
Da der Arbeitspunkt auch nicht durch Restbrumm moduliert werden darf, werden an die Restwelligkeit dieses Zusatznetzteils hohe Anforderungen gestellt, die den Einsatz einer lS MAA 723 und im Längszweig mindestens einen KD 503 erfordern. Der Vorteil dieser Schaltung einer von mehreren möglichen - liegt darin, das bereits relativ kleine Endstufenleistungen für die Aussteuerung des Sendekopfes genügen.
Empfänger
Die vom Empfänger aufgenommene Leistung wird u. a. von der Fläche und vom Wirkungsgrad des lichtempfindlichen Bauelements bestimmt. Obgleich im Wirkungsgrad anderen Lichtempfängern unterlegen, zeigte sich das Selen-Fotoelement SeG 67 (VEB Röhrenwerk Rudolstadt) infolge seiner außerordentlich großen Empfangsfläche von etwa 30 cm2 für den vorgesehenen Zweck am besten geeignet (Weitwinkelverhalten )(s. Bild 5). Es übersteigt auch kaum die Maße der üblichen Kopfhörer, so dass die Empfangsfläche als optimal bezeichnet werden kann. Mit einigen zehn Nanofarad je cm2 ist allerdings sein kapazitiver Nebenschluss zur Sperrschicht (Csp) recht groß, was im Interesse einer hohen Grenzfrequenz des Empfängers zu einem entsprechend niederohmigen Abschluss zwingt (Größenordnung von R2 nur einige Ohm!), s. Bild 6. Aus Bild 6 lässt sich nun bei bekannter Farbfilterwellenlänge ablesen, wie die Sendeleistungen bzw. die Verstärkungsgrade des z. B. mit Operationsverstärkern bestückten Empfängers für die beiden Kanäle einzustellen sind, damit eine ausgewogene Übertragung zustandekommt, die sich noch mit dem Balanceeinstellbereich der Stereoonlage erfassen lässt.
Probleme beim Betrieb
Das Verfahren hat einen grundsätzlichen Nachteil gegenüber trägerfrequenten IR-Übertragungsstrecken: Jede. vom Wechselstrom-Lichtnetz betriebene Lichtquelle liefert einen 100-Hz-Störpegel.
Es gibt vier Möglichkeiten, dies auszuschalten:
- Einfügung schmalbandiger aktiver 100-Hz-Filter in den Empfängereingang. Abgesehen vom elektronischen Aufwand und vom Raumbedarf ist das jedoch mit einer weiteren Belastung der Hörerstromversorgung verbunden, die ja ohnehin bei Einsatz von Operationsverstärkern schon aus zwei relativ gering belastbaren 9-V-Batterien bestehen muss.
- Betrieb der Raumbeleuchtung aus Gleichspannung. Das erfordert aber erhebliche Siebmittel - man vergleiche die Betrachtungen zum Gleichstromarbeitspunkt der Sendelampe!
- Betrieb der Raumbeleuchtung aus einem Generator mit mindestens 17 kHz Generatorfrequenz. Auch dies ist recht aufwendig.
- Abschalten aller künstlichen Lichtquellen; Raumbeleuchtung durch Kerzenlicht oder durch eine von der Nostalgiewelle ins Wohnzimmer getragene Petroleumlampe. Übrigens: die Sendelampen selbst genügen bei konzentrierter Teilnahme am Programm ohnehin meist schon als (noch dazu zweifarbige) Beleuchtung; sie ergeben außerdem noch eine Art Rhythmuseffekt im Sinne einer Lichtorgel.
Literatur
[1] Lightman, J.; Dark, W. P,: Unusual methods in optoelectronics. Kap. 1.4. Innocentia: Spinman & Joke 1978
Natürlich haben Sie, verehrter Leser, gleich bemerkt, dass sich der Beitrag "Lichtgekoppelte drahtlose Stereokopfhörer-Kombination ohne IR-Dioden" in unserem Heft 4 absolut nicht auf dem Boden der Realität befindet. Man denke nur an die Trägheit des Glühfadens! Auch die Verwendung "schmalbandiger" Rot- bzw Grünfilter dürfte nicht ausreichen, zwei Tonkanäle zu übertragen. Spätestens wird Sie der Hinweis auf die verwendete Literatur auf die rechte Spur gebracht haben - für ein Schmunzeln hat es aber hoffentlich gereicht.
Breitbandantenne für extreme Empfangsbedingungen (1979)
Die Ausgangssituation zur Entwicklung einer Hochleistungsantenne die einen Abgleich auf maximale Rückdämpfung bei bester Vorwärtsverstärkung (G ca. 19 dB) gestattete, war äußerst ungünstig. Die zur Verfügung stehenden Wirkungsprinzipien waren immer nur für spezielle Anwendungsfälle oder als Kompromiß zur Anwendung zu bringen. Ausgehend von der Tatsache, dass es Wunderantennen nicht gibt, mußte also durch konsequente Ausnutzung bestehender Antennenformen ein Ausweg gefunden werden. In diesem Zusammenhang bot sich eine Beschränkung auf den Empfangsbereich von fu =87 MHz bis fo = 630 MHz speziell für den tiefen Frequenzbereich an. Der auf den ersten Blick vorhandene Nachteil des fehlenden Band 1 wird durch weniger extreme geometrische Abmessungen bei weitem wieder ausgeglichen.
Antennen mit Breitbandeigenschaften werden in der Fachliteratur in vielfältiger Form angeboten. Für die Lösung der gestellten Aufgabe wurde auf drei bewährte Antennenarten zurückgegriffen. Ausgangspunkt der überlegungen war die Long-backfireAntenne, die eine Vereinigung von LangVagi und Backfire-Antenne darstellt. Um den Empfangsbereich erweitern zu können, wurde ein wenig verbreiteter Antennentyp in den Entwurf einbezogen. Die hier genutzte logarithmisch periodische Antenne ist ein extrem breitbandiger Richtstrahler für den gesamten UKW- und Dezimeterwellenbereich. Diese Antenne erkauft sich den hohen Gewinn bei relativer Breitbandigkeit durch großen Aufwand. Für das Projekt ist daher nur die Grundidee, d. h. die Gestaltung des Dipols genutzt worden.
Bild 1 zeigt die Hochleistungs-Superbreitband-Antenne im Grundaufbau. In der Darstellung wurde bewußt auf eventuelle mechanische Bauteile (Unterzüge, Befestigungen der Reflektorwände, Versteifungen) verzichtet, um die wesentlichen Merkmale besser zur Geltung bringen zu können. Eventuell vorhandene Elemente einer Super-Color-Antenne (Unterzüge, Trägermaterial) können zum Aufbau günstig genutzt werden.
Gestaltung der Reflektorwand
Ein Hauptproblem stellte sich in den geometrischen Abmessungen der Reflektorwand dar. Für das Backfire-Prinzip ist es notwendig, eine relativ große Reflektorfläche zur Verfügung zu stellen. Nur so ist es möglich, dass zwischen den beiden Reflektoflächen ein zweimaliges Durchlaufen der ankommenden Welle zustande kommt. Nach längeren Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass durch einen negativen Anstellwinkel der Reflektorwand 1 die Ausdehnung der virtuellen Apertur einem Optimum zustrebte. Das Optimum stellte sich bei einem Winkel β = 160° ein. Das heißt, bei diesem Winkel wurde die kleinste Reflektorfläche, bezogen auf den Gewinn im unteren Frequenzbereich, benötigt (= λmax). Nach dem Durchlaufen des Optimums ist ein steiler Abfall festzustellen. Die empirisch gefundenen Ergebnisse deuten auf Gesetzmäßigkeiten, die noch untersucht werden müssen. Für die Kantenlänge des zweiten, quadratischen Reflektors (Empfangsrichtung) ergibt sich, ausgehend von λmax (=fu), die übliche Bemessung
IR2=1,06 λmax/2.
Die Backfire-Wand (Reflektor 1)muss praktisch elektrisch dicht sein. Das erreicht man, indem der Abstand der Teileelemente eines Reflektorgitters kleiner als 0,1 λmin gewählt wird. Al-Streckmaterial ist für diesen Anwendungsfall gut geeignet.
Kombinationsdipol
Die Dipolgestaltung resultiert aus dem Wirkprinzip der logarithmisch-periodischen-Antenne. Um Frequenzverhältnisse fo/fu>2 zu erzielen, im angestrebten Fall immerhin 7,24, muss eine spezielle Dipolform zur Anwendung gelangen (Bild 2). Die Einzeldipole, günstig für die mechanische Befestigung sind Faltdipole, sind durch überkreuzte Leitungen miteinander verbunden. Die theoretisch etwas zu sparsame Gestaltung der Reflektorwand 1 für den Bereich der tiefen Frequenzen durch die ellenleitereigenschaften der vorderen Teildipole nahezu ausgeglichen. Angaben über die Abmessungen des Dipols können Bild 2 entnommen werden. Der Fußpunktwiderstand beträgt 240 bis 300 Ω (symmetrisch). Der Anschluss der Antennenableitung erfolgt am kürzesten Faltdipol. Die beste Lösung ist der Anschluss von Koaxialkabel über ein Symmetrietransformationsglied. Der Gewinn kann in gewissen Grenzen noch gesteigert werden, wenn der Öffnungswinkel α der Dipole verkleinert wird.
Direktoren
Um für die jeweiligen Empfangsbereiche optimale Bedingungen zu gewährleisten, wurden dem entsprechenden Band Wellenleiter gestaffelt zugeordnet (z.B. BII D11, D21, D31...; BIII D12, D22, D33...).
Die Direktoren erhielten, gleiche Länge. Als Nachteil ergibt sich bei normalen Yagi-Anordnungen die geringere Bandbreite. Eine Möglichkeit der weiteren Optimierung wäre an dieser Stelle durch stufenweise Verkürzung der Banddirektoren um 1,5% von der Betriebswellenlänge gegeben. Wichtig ist die Festlegung der Direktorenabstände. Besonders kritisch ist die Anordnung des 1.Direktors, des sogenannten Startelements. Die Startdirekzoren werden im Abstand von 0,1 λ, bezogen auf die Betriebswellenlänge angebracht. Vorteilhaft ist die bewegliche Anordnung der Startdirektoren, um einen Antennenabgleich vornehmen zu können. Die Abstände der restlichen Elemente der Direktorzeile gestalten sich mit 0,33 λ optimal.
Bild 3 zeigt die Luftaufnahme einer neuartigen Antenne für Sendezwecke. Im Heft 5(1979) weitere Einzelheiten.
Nach Redaktionsschluss... (1979)
Ein völlig neues Prinzip der Supraleitung entdeckte das Institut für Sonderwerkstoffe der Universität Klu-ztiw. Dort gelang es an einer fünfkomponentigen Verbindung aus Al, P, Rb, In, Li ein spezielles elektrisches Verhalten nachzuweisen. Bei einer Temperatur unterhalb von 200 K wird dieses Material nicht nur supraleitend, sondern sein elektrischer Widerstand wird sogar schwach negativ. Dies hat zur Folge, dass ein einmal kurzfristig induzierter Strom schnell anwächst. Der induzierte Strom muss etwa so groß sein, dass er die statistischen thermodynamischen Schwankungen der Elektronen um etwa das Zehnfache Übersteigt. Zuweilen treten daher, vor allem an der oberen Temperaturgrenze, auch zufällig solche Effekte auf. Der Strom erzeugt ein Magnetfeld, das auf den Leiter zurückwirkt und so, je nach der Konfiguration des Leiters, einen Grenzwert annimmt. Dieser Grenzwert ist dann über sehr lange Zeit stabil.
Dieser Effekt kann auch so interpretiert werden, dass Materialproben sich spontan wie Dauermagnete besonderer Art verhalten. Ihre "Sättigungsmagnetisierung" ist jedoch von der Form des Materials abhängig. Es wird vermutet, dass bei diesem Festkörper nicht zwei Elektronen, wie beim Cooper-Paar, sondern drei Elektronen in spezieller Weise zusammenwirken. Nach dem Entdecker dieses Effektes spricht man hier von Lirpa-Elektronen. Für die Anwendung dieses Effektes werden bereits mehrere Varianten diskutiert. Umgibt man das Material mit einer Spule, so entstehen darin, bei Druck auf das Material infolge einer Verformung beträchtliche Spannungsimpulse. Dies könnte zu speziellen Sensortasten und Druckaufnehmern führen. Weitere Varianten betreffen die Anwendung des Materials für die Signalspeicherung. Auf Grund des hohen Energieproduktes ist eine große Speicherdichte zu erwarten. Insbesondere könnte das durchsichtige Material erstmals zur Realisierung einer effektiven magnetooptischen Aufzeichnung führen.
Vorsicht vor Beiträgen von Dr. Schabernak und anderen im rfe-Aprilheft
ersichtlich, dass der erste Direktor mit 0,1λ Abstand schon in die Dipolzeile hineingebaut werden müsste. Dieser und ähnliche kleine Fehler in der Darstellung sind wahrscheinlich auf das ästhetische Empfinden des Entwicklers für schöne Antennen zurückzuführen. Besonders deftig wird es, wenn behauptet wird, dass durch einen negativen Anstellwinkel der Reflektorwand 1 die virtuelle Apertur vergrößert wird. Das Foto (Bild 3 im Beitrag) ist, wie unser Fotograf nach erfolgter Ausnüchterung betreten gestand, keine neue Antennenform, der Gegenstand wird vielmehr als Hilfsmittel zur Entnüchterung benutzt. Das Bild zeigt anschaulich, wie schnell ein Korkenzieher, der obendrein häufig benutzt wird, zu einer Hochleistungssendeantenne neuen Typs werden kann.
Auch die Meldung auf Seite 264 war ein Produkt freier Phantasie. Eventuelle Möglichkeiten zur Wirklichkeit waren Absicht. Aber bereits die für Supraleitung extrem niedrige Temperatur von 200K (etwa -75 °C) sollte Experten zum ersten Kopfschütteln anregen. Anderen sollte die ungewöhnliche Verbindung AIPRblInLi allein mit den Großbuchstaben ein
Hinweis sein. Weitere Hinweise waren rückwärts zu lesende Namen. Der Entdecker der drei wechselwirkenden Lirpa-Elektronen hat ja schon des öfteren sein Erfindertalent unter Beweis gestellt. Schließlich wäre es nur erfreulich, wenn die bedeutsame Universität Klu-Ztiw ihren oft heilsamen Einfluss künftig erfolgreich erweitern könnte.
Erweiterte Informationsübertragung (1980)
Die heutige Fernsehtechnik hat trotz allen technischen Fortschrittes in den letzten Jahren wie Farbübertragung, NF-Übertragung mit HiFi-Qualität, Einführung eines zweiten Kanales für zusätzliche Toninformationen u. a. noch entscheidende Nachteile: Erstens bleibt das Bild zweidimensional, da eine Pseudoraumbild-CJbertragung noch zu aufwendig ist, zweitens werden nur zwei der fünf menschlichen Sinne angesprochen, der Gesichtssinn und der Gehörsinn nämlich. Für den Menschen ebenso wichtige Sinne wie Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn werden von der Technik noch nicht berücksichtigt.
Wie [1] meldete, ist man jetzt auf diesem Gebiet einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Es ist, allerdings einstweilen noch unter Laborbedingungen, möglich, zusammen mit Fernsehbild und -ton eine begrenzte Anzahl von Düften zu übertragen. Nach [1] lässt sich auch das hierbei angewandte Prinzip erkennen, das interessant und originell ist.
Man ging davon aus, dass bestimmte, vor allem organische Substanzen die Eigenschaft haben, ihre Struktur zu verändern oder chemische Reaktionen zu zeigen, wenn sie mit anderen Stoffen, vorzugsweise Gasen, in Berührung kommen. Bei der automatischen Raucherkennung z. B. wird diese Eigenschaft schon lange genutzt. Die hier genannte Strukturveränderung wirkt sich vornehmlich auf den elektrischen Widerstand des Materials aus. Eine Widerstandsänderung ΔRA ist beispielsweise der Anwesenheit des Gases A zuzuordnen. Dieser Vorgang ist einmalig und irreversibel. Da Düfte immer eine Gasphase zur Bedingung haben, konnte man bestimmte starke Aromen in relativ einfacher Weise ihren Trägergasen zuordnen.
Um einen Wechsel der Düfte erkennen zu können, werden die Materialien matrixförmig angeordnet und zeitlich seriell aktiviert. Die registrierten Widerstandsänderungen werden digital kodiert und können in unkomplizierter Weise gespeichert oder
auch übertragen werden.
Komplizierter ist wiedergabeseitig die technische Darstellung der gespeicherten Düfte. Zu diesem Zweck wurde nach [1] ein Paneel geschaffen, das mit mehreren geruchsaktiven Stoffen belegt ist. Dabei musste besonderer Wert darauf gelegt werden, dass die Substanzen ihre stoffeigenen Düfte erst nach Aktivierung freisetzen und sich davor und bald danach neutral verhalten. Angeordnet sind die Stoffe in Form eines Pentagrammes ("Drudenfuß") ähnlich der Anordnung der Farbleuchtstoffe bei der Delta-Bildröhre. Aus der Anordnung ist zu erkennen, dass gegenwärtig maximal fünf Düfte übertragen und freigesetzt werden können. Die Aktivierung der Gerüche erfolgt mit Hilfe eines energiereichen Laserstrahles, der den durch die Kodierung vorbestimmten Geruchsfleck verdampft. Die Auswahl des Fleckes wird mit dem übertragenen Geruchskode ermöglicht, die genaue Positionierung erfolgt mit Hilfe eines 4-Bit Mikroprozessors.
Über die Kapazität und Lebensdauer eines duftfreisetzenden Paneels ist noch nichts Genaues bekannt geworden, mit Sicherheit steht jedoch fest, dass es nach einer bestimmten Betriebszeit erneuert werden muss. Nach Aussagen des Entwicklers ist vorgesehen, ein Zusatzgerät für Fernsehgeräte zu schaffen. Man errechnet sich besondere Chancen im Bildungsfernsehen, z.B. für die bessere Veranschaulichung von Kochkursen, Chemielektionen u-ä. Die Verbreitung derartiger Zusatzgeräte wird jedoch stark davon abhängen, wie es gelingen wird, mehr als fünf Düfte zu erkennen und freizusetzen. Außerdem wird eine entscheidende Rolle die Geschwindigkeit der Freisetzung sowie die Neutralisierung des Duftes nach Bildwechsel spielen. Auch dürfte die Auswahl der Düfte und deren Wirkung auf den Menschen von Bedeutung sein.
I. A. Veril
Literatur
[1] Broadcasting of Smell. Sunday Electronics 29(1980) H. 1, S. 4
Wer auf die elektronische Duftübertragung [beschrieben im Heft 4 (1980)] reingefallen ist, ist selbst schuld. Natürlich ist nichts ausgeschlossen, aber der Raum, in dem die beschriebene Anlage steht und womöglich auch arbeitet, müsste fürchterlich zu
erriechen sein. Und einen Duft in ein Binörwort umzuwandeln dürfte - bei allem Respekt vor dem menschlichen Erfindungsreichtum - unmöglich sein. Versuchen Sie doch nur einmal zu beschreiben, wie ein Gänsebraten riecht.
Schwarzer Strahler (1982)
Die Abmessungen und Anschlusswerte schwarzer Leuchtstoffröhren entsprechen den bisher benutzten Standards, so dass sie jederzeit ohne Umrüstung gegen weiße oder farbige Leuchtstoffröhren ausgetauscht werden
können. Auf Grund der intensiven Extinktion kann der Energiebedarf erheblich gegenüber der herkömmlichen Technik gesenkt werden. Im roten Bereich erfolgt nur eine geringfügige Abschwächung, ihr Maximum ist im grünen Bereich des Spektrums. Lediglich im blauen ist noch mit fertigungsbedingten Streuungen zu rechnen, die dennoch den optischen Gesamteindruck nur schwach oder gar nicht stören, da die gesamte Extinktion im umgekehrten Verhältnis zur physiologischen Empfindlichkeit des Auges steht. Auf Grund eines aspezifischen Spannungsabfalls können die Vorschaltgeräte für Leuchtstoffröhren mit gleichen äusseren Abmessungen ohne weiteres benutzt werden.
0. Manoman
Natürlich wissen Sie längst, dass schwarze Strahler kein "schwarzes Licht" ausstrahlen. Vielmehr handelt es sich um schwarze Körper, die das auf sie fallende Licht verschlucken und nichts davon reflektieren. Dargestellt wird ein schwarzer Körper durch ein
kleines Loch in einem großen Hohlkörper. Wird dieser auf Glühlampentemperatur erhitzt, so tritt aus dem Loch sog. schwarze Strahlung der betreffenden Glühtemperatur aus. Dunkles Licht bleibt also ebensolcher Unsinn wie heller Schatten.
Kehren alte Warenzeichen wieder? (1984)
In der früheren Schallplattentechnik wurde den Schutzzeichen große Bedeutung beigemessen. Im Jahre 1898 gründete der neben Edison für die Schallplatte besonders verdienstvolle Emil Berliner mit seinem jüngeren Bruder Joseph in Hannover die "Deutsche Grammophon GmbH". Damals wurden die Schallplatten aus Schellack, Schwerspat, Ruß und Kuhhaaren mit nur 17 cm Durchmesser gepreßt. Etiketten gab es noch nicht. Die Titel wurden mit zusätzlichen Angaben und dem Schutzzeichen "Der schreibende Engel" eingraviert (Bild 1). Im Laufe weniger Jahre gelang es dieser Firma, weitere Grammofonbetriebe einzugliedern und sich so zum Großunternehmen zu entwickeln. Ab 1909 wurde ein neues Schutzzeichen "Die Stimme seines Herrn" (Bild 2) eingeführt. Dies Bild hatte Francis Barraud bereits 1899, allerdings mit einem Edison-Phonographen, gemalt. Er wurde für das Schutzzeichen durch das Grammofon von Berliner ersetzt. So ging das Bild um die Welt und trug mit zum Erfolg der Firma bei. Noch heute soll das Original im Büro der Nachfolgegesellschoft in Hayes in Middlessex (England) hängen. Beim näheren Hinsehen sollen auch noch die Spuren des Edisonphonographen zu erkennen sein.
Es sei noch ein drittes Schutzzeichen dieser Zeit erwähnt. Es entstand um 1900 in Frankreich und zeigt einen Hahn (Bild 3). Es wurde von der Firma Pathö Fr&es benutzt. Daß es nicht sehr glücklich gewählt wurde, zeigen zeitgenössische satirische Kommentare, die besagten, daß die "Stimme" dieses Grammofons so unsauber wie die eines krächzenden Hahnes wäre. In Wirklichkeit sollte natürlich einerseits dem gallischen Hahn Tribut gezollt werden, andererseits sollte er zur Werbung genutzt werden.
Es ist unklar, ob ähnliche Assoziationen beim Entwurf eines neuen Schutzzeichens Pate standen. Die Analogie liegt allerdings bei dem computergenerierten Bild "Des Adlers Täuschung" (Bild 4) sehr nahe. Es entstand in Japan. Dort wird das 525-Zeilen-Fernsehen nach dem NTSC-Verfahren verwendet, welches erheblich schlechter als das mit 625 Zeilen ist. So ist dort auch der Trend zum Hochzeilenfernsehen mit etwa 1.000 Zeilen viel zwingender. Eine solche Norm stellt dann aber auch weitaus höhere Ansprüche an die Farbbildröhre. Hier gelang es nun offensichtlich der Firma Mitsaschubi, das Penetrationsprinzip auf drei Farben zu erweitern. Je nach Beschleunigungsspannung werden in einer speziellen Leuchtstoffschicht die drei Grundfarben an derselben Stelle, jedoch in unterschiedlicher Tiefe erzeugt. Die so erreichte Qualität soll beträchtlich sein. Sogar der Adler, dessen Augen ein weit höheres Auf lösungsvermögen als menschliche Augen haben, wird getäuscht. Dies soll das neue Schutzzeichen ausdrücken. Es bleibt abzuwarten, ob sich das neue Bildröhrenprinzip neben den ebenfalls zu erwartenden flachen Bildschirmen durchsetzt und ob dabei dem Schutzzeichen eine ähnliche Bedeutung wie seinerzeit "der Stimme seines Herrn" zukommen wird. 1. Rilpa
Haben Sie es bemerkt? In unserem Heft 4 (1984) war der Beitrag "Kehren alte Warenzeichen wieder?" nicht völlig korrekt. Alle Fakten zum Grammofon stimmten. Selbst die Kuhhaare sind richtig. Sie wurden erst später durch Baumwollflocken ersetzt. Bewusst und für diesen Zweck aber wurde von unserem Autor und seiner Frau die Textgrafik generiert. Stellen Sie dieses Bild auf den Kopf und lesen den dort enthaltenen Text mit der Lupe: "LASSEN SIE SICH NICHT IN DEN APRIL SCHICKEN". Doch nicht genug damit: Sehen Sie von Anfragen zum 13-bit-Prozessor ab. Er enthält von vorn bis hinten nur Unsinn, den sich Schaltkreisentwickler aus Jux ausgedacht haben.
Lichtorgel mit geringem Aufwand (1985)
PER PLECKS
Mancher Amateur hat bisher auf den Bau einer Lichtorgel verzichtet, da ihn der oft recht große Aufwand an Bauelementen davon abhielt. Die hier beschriebene Schaltung eignet sich daher besonders für Anfänger, da außer den Glühlampen keine weiteren Bauelemente benötigt werden. Das Gerät wird einfach zwischen Verstärkerausgang und Lautsprecher geschaltet. Die Reduzierung des Aufwandes ist hauptsächlich auf die geschickte Anwendung des Skin-Effektes (benannt nach seinem Entdecker William Skin, 1785) zurückzuführen. Der Skin-Effekt entsteht in einem mit Wechselstrom durchfiossenen Leiter durch Wirbelströme und bewirkt, dass die Stromdichte nach innen abnimmt. Dieser Effekt ist frequenzabhängig, bei sehr hohen Frequenzen fließt der Strom praktisch nur noch an der Oberfläche. Nach [1] geträgt die Eindringtiefe.
ω = 2πf
µ = µ0 / µr
x = elektrische Leitfähigkeit
Für Aliminium erhält man daraus die zugeschnittene Größengleichung
Damit ergeben sich die Werte entsprechend der Tafel.
Eindringtiefe und Frequenz | |
f in Hz | δ in mm |
---|---|
300 | 4,5 |
1 000 | 2,5 |
3 000 | 1,4 |
Falls die Lampen zu schwach leuchten, sollte man eine Gegentaktschaltung aufbaueen. Dazu werden zwei gleich aufgebaute Skinrollen in die beiden Lautsprecherschaltungen geschaltet. Die Lampen werden dann zwischen gleichartige Anschlüsse geschaltet.
Literatur
[1] Philipow, E.: Grundlagen der Elektrotechnik. 2.Aufl. Leipzig: Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G. 1967
Für alle, die darauf reingefallen sind. Die im Heft 4 (1985) 5. 254, beschriebene Skinrolle ist mit Unsinn so gespickt, dass man perplex ist: den Erfinder William Skin gab es nicht, schon gar nicht vor 200 Jahren, denn damals steckte die Elektrotechnik noch so in den Kinderschuhen, daß die Entdeckung eines solchen Effektes völlig unmöglich war. Die Gleichung ist zwar richtig, gilt aber nur für sehr hohe Frequenzen, nicht aber im NF-Bereich. In einzelnen lamellierten bzw. gewickelten Leitern können sich die für das Zustandekommen des Effektes nötigen Wirbelströme nicht bilden. Im ganzen ist die Anordnung so niederohmig, dass die für die Speisung der Lampen erforderliche Spannung nicht erzeugt wird. Aber auch ohne Berücksichtigung dieser vielen Gründe ginge diese Schaltung nicht: Nach der Spannungsteilerregel führen alle vier Abgriffe das gleiche Potential, so dass die Lampen nicht leuchten könnten.
Red. rfe
Ein modernes Rauschminderungsverfahren (1986)
Dr. sc. H. R. STRÄUBENDT
Das Rauschen ist ein allgemein bekannter und meist störend wirkender physikalischer Effekt bei der Nachrichtenübertragung. Seine Ursache hat es in regellosen, nicht determinierten Vorgängen innerhalb der übertragenden Medien, z. B. der Atmosphäre, der Leitermaterialien, der Widerstände und der aktiven Bauelemente. Sie stellen Rauschquellen dar, die sich auf dem Wege von der Nachrichtenquelle (z. B. Mikrofon, Sender) zur Nachrichtensenke (z. B. Empfänger, Lautsprecher, Bildschirm) befinden.
In den vergangenen Jahren wurden deshalb mehrere Rauschminderungsverfohren entwickelt, z. B. das DNL-Verfahren (pegelabhängiges Rauschfilter) und verschiedene Komponder-Expander-Methoden wie Dolby, Telcom, High-Com.
Ein neueres, unkonventionelles Verfahren ergibt sich aus dem Gedanken, analog der Nachrichtensenke eine Rauschsenke vorzusehen (Bild). Es handelt sich dabei um einen Rauschgenerator, der vom Eingangsrauschen synchronisiert wird. Das dabei entstehende Rauschsignal wird gegenphasig in den Signalweg eingespeist und kompensiert so dos Eingangsrouschen. Wegen der hohen Anforderungen an die Symmetrie und geringen Phasen- und Laufzeitunterschiede zwischen den einzelnen Komponenten ist ein integrierte Schaltungsaufbau notwendig.
Ein derartiger Schaltkreis, dessen wichtigster Bestandteil ein nach dem PLL-Prinzip arbeitender Synchronisator ist,
wurde inzwischen unter der Bezeichnung Noisistor auf dem internationalen Markt bekannt. Bei dieser Namensgebung dürfte der Transistor Pate gestanden haben: Transistor = transfer + resistor, Noisistor = noise (Rauschen) + resistor. Berichten zufolge soll die Rauschminderung je nach Frequenzbereich bei 14...20dB liegen, größere Werte werden offenbar auf Grund der unvermeidbaren Regelabeichungen der PLL-Kreise noch nicht erreicht.
Derartige Noisistor-Schaltkreise können ihre Hauptanwendung bei TV- und UKW-Stereo-Fernempfang finden, weiterhin wird das Fernmeldewesen als bedeutender potentieller Abnehmer angesehen.
Natürlich sind Sie auf Herrn Dr. sc. Haarsträubend nicht hereingefallen. So schön das Verfahren wäre (kein Zwischensenderrauschen, perfektes telefonieren, gutes Fernsehbild mit fast ohne Antenne), so unmöglich ist es: Wie sollte der Zufall mit dem betragsgleichen, identischen Zufall umgekehrten Vorzeichens aufgehoben werden?
Selbstauslötende Schaltkreise (1987)
Dr. sc. H. ERZKE
Das Auslöten integrierter Schaltungen, besonders solcher im DIL-Gehäuse, ist trotz aller Hilfsmittel noch unbequem und wenig beliebt. In diesem Beitrag wird ein Verfahren vorgestellt, das diese Arbeit drastisch vereinfacht.Abhilfe können hier selbstauslötende Schaltkreise schaffen, deren Wirkprinzip mechanische oder thermische Beschädigungen praktisch ausschließt. Als besonders geeignet erwiesen sich TTL-IS. Die Schaltkreise besitzen einen internen Hochstrombus, an den die Pins bei Bedarf angeschaltet werden können, Es kommt dabei zu einer gleichmäßigen Erwärmung aller Anschlüsse, so dass die Lötstellen am Schaltkreis aufgeschmolzen werden. Die Stromaufnahme liegt dabei mit 5 * 1010 nA nur geringfügig über der herkömmlicher TTL-Schaltkreise, in der Low-Power-Version konnte sie sogar auf 3,2 * 1010 nA gesenkt werden, so dass die Stromversorgung mit gebräuchlichen Stromversorgungsgeräten ohne Schwierigkeiten sichergestellt werden kann.
Der Auslötvorgang lässt sich über einen laktiven /RE-Eingang (Resoldering Enable) aktivieren. Die zum Auslöten benötigte Zeit beträgt etwa 0,5s, so dass die thermische Belastung der Schaltkreise relativ gering bleibt. Um diese weiter zu vermindern, wurden die Gehäuse mit einem internen Wärmeverteiter (ähnlich dem von integrierten Leistungsverstärkern) ausgestattet.
Wird der /RE-Eingang mit einer Rechtecksignalfolge mit einem Tastverhältnis von Vt> 0,25 und Tp < 10 ms angesteuert, so ist ein Nachlöten kalter Lötstellen möglich. Bei Vt > 0,1 werden bei längerer Betriebszeit Chip und Leiterplatte erwärmt, In dieser Betriebsart ist es möglich, die IS auch bei extrem niedrigen Umgebungstemperaturen zu betreiben. Die direkte Erwärmung der Baugruppen trägt dabei dem Erfordernis nach sparsamsten Energieeinsatz optimal Rechnung.
Die Bonddrähte der Schaltkreise wurden aus einer speziellen Titan-Wolfram-Legierung hergestellt. Um die Temperaturbeständigkeit zu optimieren, sind diese Elemente im eutekischen Verhältnis vorhanden. Die Pins wurden mit einer lötfähigen Spezialbeschichtung versehen, so dass sich ein erhöhter Übergangswiderstand ergibt. Damit wird die Funktion der Bauelemente nicht beeinträchtigt, die Erwärmung jedoch direkt auf die Lötstelle konzentriert.
Das Entfernen
der Bauelemente aus der Leiterplatte gestaltet sich auf Grund einer unter dem Gehäuseboden angebrachten Blattfeder völlig problemlos. Diese Feder ist im Ruhezustand durch zwei Lötstellen am Wärmeverteiler des Gehäuses befestigt und wird erst nach erreichen der erforderlichen Auslöttemperatur (VT >0,45 an /RE) freigegeben. Um die Wiederverwendung der IS zu ermöglichen, kann die Feder mit einem Lötkolben wieder befestigt werden. Sie besteht aus einem Federwerkstoff mit sehr hohem spezifischen Widerstand, so dass ein Kurzschließen von unter dem Schaltkreis evtl. vorhandenen Leiterzügen nicht zu befürchten ist.
Durch einen speziellen RE-Controller können die /RE-Eingänge im Zeitmultiplex aktiviert werden. Damit reduziert sich die thermische Belastung, so dass eine Beschädigung der Leiterplatte nicht zu befürchten ist. Jeder RE-Controller kann vier Schaltkreise bedienen, eine Kaskadierung ist möglich. Der Controller-Chip enthält auch den Taktgenerator, der bis auf die frequenzbestimmende Kapazität ohne externe Bauelemente auskommt.
Neben dieser Eigenschaft des selbständigen Entlötens kann bei einer speziellen Bondvariante ein kurzer Impuls von 2Ucc und tp>1ms an /RE einen Interntest auslösen (Aktivieren des Testeinganges des RE-ControUers). Wird dabei ein Fehler erkannt, geht der Ausgang IRR (Resoldering Request) auf 1-Pegel, so daß der RE-Controller den Fehlerzustand auswerten und entsprechend reagieren kann, sofern sein /RA-Eingang (Resoldering Acknowiedge) auf "L" liegt.
Abschließend noch einige Applikationshinweise:
- Um Fehlauslötungen zu vermeiden, muß der /RE-Eingang bei anliegender Betriebsspannung auf definiertem Potential liegen.
- Für die Betriebsspannung sind die aus der TTL-Technik bekannten Abblockkondensatoren erforderlich. Diese müssen aber, um o.g. Bedingung zu erfüllen, etwas vergrößert werden.
- Um bereits vorhandene Schaltungen umstellen zu können, dürfen die Anschlüsse /RE und /RR einmalig um 185° gebogen werden. Die erforderlichen zusätzlichen Verbindungen können dann als Zweckverdrahtung ergänzt werden.
Für die IS sind keramische DIL-16-Gehäuse vorgesehen, sie werden bis auf die zusätzlichen Anschlüsse /RE und /RR zu den entsprechenden Standardtypen pinkompatibel sein. Für die genannten Anschlüsse wird ein zusätzliches Pinpaar angebracht.
Unser Autor Scherzke hat wieder zugeschlagen. Natürlich sind Sie spätestens bei den Betriebsströmen von 10A stutzig geworden und haben enttäuscht unsere Meldung über die selbstauslösenden Schaltkreise als Aprilscherz abgetan. Schade, sie wären so praktisch...
Diskettenersatz (1988)
Den Umstand, dass die Beschichtung normaler Floppy-Disks im Prinzip aus einfachem magnetisierbarem Material besteht, kann man sich zur behelfsweisen Herstellung solcher Datenträger, deren Verfügbarkeit ja nicht immer und überall in ausreichender Menge gewährleistet ist, zunutze machen. Ein solches Verfahren benutzt als Ausgangsmaterial die magnetisierbare Schicht einfacher Cr02-Audiokassetten, die dazu von der Bandunterlage getrennt werden muss. Gut bewährt hat sich das Auflösen in Azeton, einfaches mechanisches Zerkleinern wird nicht zu so guten Ergebnissen führen. Anschließend wird
die magnetisierbare Masse eingedickt und auf einen Träger aufgebracht. Das Bindemittel kann z. B. frisches Duosan o. ä. sein. Das Trägermaterial muss die nötige Torsionsfestigkeit aufweisen und mit dem Bindemittel abgestimmt sein. Gegenwärtig lassen auch nach diesem Verfahren allerdings nur Einfachdisks herstellen. Die Speicherdichte ist entsprechend der Anzahl der aufgebrachten magnetisierbaren Partikel als gut zu bezeichnen.
Literatur
[1] Laughter, L.: Magnetic and other defects in human brain. Silicon hill, California (1986) S.366-368
... für den, der sich Diskettenersatz aus alten Magnetbändern und Duosan herstellen will. Wenn es so einfach wäre, eine Magnetschicht aufzutragen, die eine akzeptale und reproduzierbare Speicherdichte ermöglichte, würde das bestimmt jeden Nutzer freuen, aber...
Sicher ließe sich auf einer derart hergestellten "Floppy-Disk" irgendetwas irgendwie speichern, mit Informationsspeicherung hätte das aber nichts zu tun.
Alternative Datenübertragung (1994)
Aus Finnland kommt eine neue Technologie der Datenübertragung, die sich durch relativ geringen Aufwand und universale Verwendbarkeit auszeichnet. Erfolgreich erprobt wurde ein Verfahren, mit dessen Hilfe vorerst noch einfache Steuerinformationen in Sälen und Kongreßhallen auf ungewöhnlichem Wege übermittelt werden.
Auf Kongressen, Parteitagen und ähnlichen Großveranstaltungen ist, wie man beobachten kann, eine Vielzahl von Informationen zentral zu übermitteln. Meist verfügen derartige Säle über ein Steuer- und Kommunikationsnetz, für Fernsteuerungen wird in der Regel lnfrarotstrahlung eingesetzt. Derartige Verbindungen sind problemlos verfügbar, erprobt und gehören zum internationalen Standard. Dass auch hier noch Verbesserungen und Vereinfachungen möglich sind, stellt die finnische Firma Ensin Huhtikuu Rajoitettu (EHR), ein mittelständisches Unternehmen aus lvalo, unter Beweis. So erprobt die herkömmliche Kommunikations- und Steuertechnik auch ist, sie muss regelmäßig und sorgfältig gewartet werden, und unter ungünstigen Randbedingungen, wie sie im nördlichsten Europa zu erwarten sind, kann dies zum Problem werden. Die EHR suchte einen Weg, digitale Informationen so innerhalb des Saales zu übertragen, dass das bereits bestehende Beleuchtungsnetz verwendet werden kann. Sie entwickelte ein Zusatzgerät, das die bereits kodierten Digitalsignale in das Niederspannungsnetz einspeist, das die Halogenstrahler, die zur Raumausleuchtung gehören, versorgt. Diese 12-V-Spannung wird mit einer Bitfolge beaufschlagt, die sich in Schwankungen der Amplitude äußert. Die Halogenlampen wandeln diese Spannungsänderungen in eine vom Auge unbemerkte Helligkeitsänderung um, die von Empfangsgeräten, die mit der zu steuernden Einrichtung verbunden sind, ausgewertet werden.
Der Sender
Der benötigte Sender, der die Steuersignale in das 12-V-Netz einspeist, wird an passender Stelle zwischen die zwei Enden des unterbrochenen spannungsführenden Leiterzuges geschaltet, wie Bild 1 verdeutlicht.
Damit wird gewährleistet, dass alle eingeschalteten Halogenlampen die Information nahezu gleichzeitig senden, geringe Laufzeitunterschiede in den Leitungen der Versorgungsspannung können hier unberücksichtigt bleiben. Wegen der hohen Ströme, die fließen, wenn an einen Wandler mehrere Halogenstrahler angeschlossen sind, wurde der Sender so ausgelegt, dass er bis zu 20 220-V-1 2-V-Transformatoren ansteuern kann. Bild 2 zeigt eine Variante für drei Trafos mit den jeweils zugelassenen Strahlern.
Der Empfänger
Für den Empfang der digitalisierten Steuersignale hat die EHR für jeden Endverbraucher einen Empfänger vorgesehen. Dessen wichtigster Bestandteil ist eine schnelle Si-Fotodiode, die die Helligkeitsschwankungen des Halogenstrahlers wieder in Spannungsänderungen zurückwandelt. Eine Triggerschaltung formt die digitale Botschaft, bevor sie auf den Decoder und ggf. an den D-A-Wandler gegeben wird, um den übertragenen Befehl ausführen zu lassen. Die Empfänger sind generell transportabel und werden aus einer 6-V-Quelle gespeist. Jeder einzelne hat eine Codenummer, die verhindert, dass die für ihn gesendete Nachricht von einem anderen Gerät decodiert wird und so vielleicht den Unrechten erreicht. Spezielle Interfaceschaltungen gestatten, sie mit beliebigen Stelleinrichtungen zu koppeln.
Vor- und Nachteile
Das finnische System zeichnet sich durch einen einfachen und unkomplizierten Aufbau aus, Halogenstrahler sind an der Beleuchtung auch großer Säle und Hallen heute in der Regel beteiligt, sie lassen sich so zweifach nutzen. Erforderliche Wartungsarbeiten reduzieren sich auf ein Minimum. Schließlich entfällt der Aufbau eines zweiten Fernsteuer- und Kommunikationsnetzes auf der Basis modulierter Infrarotstrahlung, was bei Neubauten Kosten sparen hilft. Die unbestreitbaren Vorzüge der Halogenlampenkommunikation darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie nur bei eingeschaltetem Halogenlicht funktionsfähig ist, im Dunkeln schweigt alles.
Ausblick
Die finnischen Erfinder hoffen, dass sich die Telekommunikation per Halogenlicht als kostengünstige Alternative zu den etablierten Kommunikationssystemen durchsetzt. Als besonders zukunftsträchtig werden Anwendungen zur Übertragung von Text und Audiosignalen - vorerst ebenfalls in geschlossenen Räumen - angesehen. Gegenwärtig wird in einer Studie untersucht, unter welchen Bedingungen das System im freien Gelände eingesetzt werden kann. Da hier Halogenstrahler als Medium ungeeignet sind, versuchen die Fachleute der EHR, das Licht von Quecksilber- oder Natriumdampflampen zu modulieren. Sollten diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein, wäre die Beschallung von Sportstadien und ganzer Stadtteile per Flutlicht oder Straßenbeleuchtung auf relativ einfache Weise denkbar, ohne dass zusätzliche Verkabelungen oder IR-Sender erforderlich wären.
Sollte wirklich ein RFE-Leser auf unseren Scherz hereingefallen sein? Es ist sicher verlockend, umfangreiche Installationsarbeit einzusparen und statt dessen ganze Texte, Audioinformationen und Steuersignale einfach mit dem überall zu findenden Halogenstrahler zu übermitteln. Die Idee ist nicht schlecht, doch leider undurchführbar. Neben Problemen mit der Decodierung der Informationen aus der 12-V-Wechselspannung gibt es einen physikalischen Haken: Der Glühdraht ist viel zu träge, um
auf geringe Spannungsschwankungen zu reagieren, er integriert sie einfach. Obendrein heißt die finnische "Erfinderfirma", die es nach unserem Willen am Inarisee geben sollte, in der Übersetzung "1st April Ltd" - aber wer spricht hierzulande schon Finnisch? Wir auch nicht, deshalb bitten wir alle, die diese Sprache beherrschen, uns grammatische Unrichtigkeiten nachzusehen.
Redaktion RFE
(PS: Gewisse Ähnlichkeiten aus dem Jahr 1978 sind sicher rein zufällig)
Alternativer Spannungsspeicher
Umweltschutz fängt zu Hause an. Müssen immer mehr chemische Spannungsquellen wie Batterien, die in der Regel das gesamte Periodensystem an chemischen Elementen enthalten, immer und überall eingesetzt werden, wenn es eine einfache, aber umweltfreundliche Spannungsquelle auch tun könnte?
Wir zeigen, wie es geht.
Der Aufbau ist extrem einfach. Man nehme eine möglichst italienische 2-L-Weinflasche (z.B. eine Chiantiflasche) und entleere sie (so oder so), denn im gefüllten Originalzustand ist sie für unsere Zwecke nicht zu gebrauchen. Dann wird die Strohhülle entfernt, die Flasche innen und außen gründlich gereinigt und abgetrocknet. Hier muss sehr sorgfältig gearbeitet werden, denn davon hängt der Erfolg unserer Arbeit ab.
Die Außenfläche der Flasche wird nun mit einem festen Leim bestrichen, auf den eine dünne Stanniolfolie so geklebt wird, dass die gesamte Flasche bis zum Halsansatz bedeckt ist. Die Folie muss so glatt wie irgend möglich auf dem Glas liegen.
Danach wird die Flasche mit Salz- oder gesäuertem Wasser soweit gefüllt, bis es das Ende der Stanniolummantelung am Hals erreicht. Jetzt wird die Flasche mit einem guten Korken fest verschlossen. Nun nehme man eine 2...3 mm dicke Kupfer- oder besser Aluminiumnadel, steche sie durch den Korken in die Flasche hinein, so dass sie etwa 10 cm tief in das Wasser eintaucht. Befindet sich die Nadel in der gewünschten Position, wird sie mit etwas Siegellack fixiert. Damit ist die Flasche nun auch luftdicht verschlossen. Jetzt muss gewartet werden, bis der Leim richtig getrocknet ist.
Dann wird ein dicker, blanker Kupferdraht um den bauchigsten Teil der Flasche gelegt, ein Ende davon ragt etwa 10 cm hervor. Die Flasche wird nun in eine Glas- oder Porzellanschale gestellt, die sie sowohl hält als auch als Isolator dient. Jetzt kann sie geladen werden, z.B. durch Reibungselektrizität. Nun steht uns eine Gleichspannung für leistungsarme elektronische Geräte zur Verfügung.
WES
rfe 4/95
Ich konnte, wie sonst üblich, keine Erläuterung zu diesem haarstreubenden Unsinn finden.
Außer einen erhöhten Weinkonsum dürfte nichts aus dem Experiment herauskommen.
Was der Autor "WES" bedeutet weiß ich nicht.
Und seltsamerweise ist der Artikel im Aprilheft 1995 veröffentlicht worden.
Falls allerdings jemand diese Anordnung nachbaut und es funktioniert, dann lasst es mich wissen. Ich gebe dann eine Saalrunde.