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09. November
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Erpho, Roland, Theodor,

Kalenderblatt

2007 - Der Deutsche Bundestag verabschiedet mit 366 zu 156 Stimmen (bei zwei Enthaltungen) das umstrittene Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen.


2001 - Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beschließt der Deutsche Bundestag das Anti-Terror-Gesetz, in dem unter anderem das Religionsprivileg im Vereinsrecht abgeschafft wird, um das Verbot radikaler, vor allem islamistischer Gemeinschaften zu ermöglichen.


1993 - Die 1566 erbaute Stari most (dt.: Alte Brücke), das Wahrzeichen der Stadt Mostar in Bosnien-Herzegowina, stürzt nach andauern­dem Beschuss durch die kroatische Armee ein.


1992 - Der 1990 von den Mitgliedstaaten der NATO und des Warschauer Paktes unter­zeichnete Vertrag über Konventionelle Streit­kräfte in Europa (KSE-Vertrag) tritt in Kraft.


1989 - Gegen 19:00 Uhr verliest SED-Politbüromitglied Günter Schabowski den Beschluss des DDR-Ministerrats, der eine freie Ausreise garantiert. Diese Nachricht führt zur Versammlung tausender DDR-Bürger an den Grenzübergängen Ost-Berlins. Etwa 50.000 Menschen werden auf der Westseite des Brandenburger Tores von jubelnden Berlinern empfangen.


1955 - Das deutsche Bundesverfas­sungsgericht urteilt, dass in Deutschland lebende Österreicher, die mit dem Anschluss 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen, diese mit der Souveränität Österreichs wieder verloren haben.


1939 - Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs werden zwei Offiziere des britischen Secret Intelligence Service im nieder­ländischen Venlo von einem SS-Sonder­kommando entführt, nachdem sich deutsche Geheimagenten für Widerstandskämpfer aus­ge­geben haben. Der Venlo-Zwischenfall macht große Teile des britischen Spionagenetzes in Europa praktisch wertlos und liefert Hitler eine Rechtfertigung für den Einmarsch in die Niederlande im Mai 1940.


1938 - In weiten Teilen Deutschlands greifen Schlägertrupps der SA Synagogen und jüdische Läden an. In der sog. Reichskristall­nacht erreicht die Judenverfolgung im Dritten Reich bis dahin nicht gekannte Ausmaße.


1925 - Hitler ordnet auf dem NSDAP-Parteitag die Umbenennung des im April gegründeten Sturmkommandos in Schutzstaffel (SS) an.


1923 - Der Hitler-Ludendorff-Putsch wird von der Bayerischen Landespolizei vor der Feldherrnhalle in München blutig nieder­geschlagen, nachdem der Bayerische Minister­präsident Gustav Ritter von Kahr über den Rundfunk seine Unterstützung für den Putsch zurückgenommen und die Auflösung der NSDAP erklärt hat.


1918 - Beinahe ohne Blutvergießen gelingt in Berlin die Novemberrevolution. Reichskanzler Max von Baden verkündet eigenmächtig die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und betraut Friedrich Ebert mit den Amtsgeschäften. Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann ruft gegen 14 Uhr vom Reichstagsgebäude die „deutsche Republik“ aus. Zwei Stunden später verkündet der Spartakist Karl Liebknecht vom Berliner Stadtschloss aus die „deutsche Räterepublik“.


1918 - Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gründen in Berlin die Zeitung Die Rote Fahne als Organ des Spartakusbundes.


Mauerfall 09.11.1989 - und was dann?

Bärbel Bohley: "Das ständige Lügen wird wiederkommen"

In diesem Zusammenhang fällt mir, was unseren jetzigen Zustand der regierenden Parteien incl. LINKE und im besonderen der Grünen betrifft, ein Zitat von Bärbel Bohley ein:

1945 - 2010

Alle diese Untersuchungen", sagte sie, "die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen - um sie dann zu übernehmen."

"Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen - das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert."

Für sie war das Leben im Westen kein Aufatmen. Sie hatte sich, in den kurzen Monaten der Euphorie, der Hoffnung und der Wahrheit, die auf den Fall der Mauer folgten, eine Offenheit angewöhnt, ein lautes Aussprechen unliebsamer Gedanken, die sie auch im Westen zur Unperson machten.

Ich denke oft an sie. Wenn ich davon lese, wie seltsame Einrichtungen, sagen wir: die von der deutschen Regierung finanzierte Amadeu Antonio Stiftung, das Beobachten von Kindergarten-Kindern suggerieren, wie die Vorsitzende dieser Stiftung, unsere alte Ost-Berliner Bekannte Netty, mit ihren Mitarbeitern Listen zusammenstellt, in denen Unliebsame, unter dem Vorwand eines "Kampfes gegen rechts" oder der Prävention gegen "Rassismus", namhaft gemacht, zur Ausgrenzung empfohlen, stigmatisiert werden - dann denke ich an Bärbel Bohley. An ihre prophetischen Worte vor fast dreißig Jahren. ... vom 3.3.2019 von Chaim Noll (Sohn von Dieter Noll - s. Die Abenteuer des Werner Holt).


Quelle: Freiburg-Schwarzwald


Zitate:

  • "Wenn der Widerstand sich darauf beschränkt, alle vier Jahre irgendwo ein Kreuzchen zu machen, wird sich nicht viel ändern."
  • "Die Leute haben schicke Sachen, aber leere Gesichter." (Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung", Oktober 2009)
  • "Ich werde auch nicht gern in der S-Bahn von Leuten um Geld angebettelt, das habe ich in der DDR nicht erlebt." (Im Interview mit der "tageszeitung", Oktober 2009)
  • "Ich kenne keine Partei, die mündige Bürger hervorbringt." (Im Gespräch mit der "tageszeitung", Januar 1990)
  • "In der DDR hat es nicht einmal fünf Minuten Sozialismus gegeben." (Auf einer Diskussionsveranstaltung im Gästehaus der FDJ im November 1989)
  • "Wenn ich nur hätte malen wollen, wäre ich mit 30 aus der DDR weggegangen. Aber mein Leben ist halt nicht nur Malerei."
  • "Ich bin eigentlich ein friedlicher Typ. Ich weiß überhaupt nicht, warum die Mächtigen solch eine Wut auf mich haben." (In einem Interview mit dem "Spiegel" im August 1988)
  • "Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat."
  • "Da ändert sich nicht alles mit einer Cola-Flasche oder einem neuen West-Auto. Das macht einen nicht zum neuen Menschen." (Zu ihrer Enttäuschung über die juristische Aufarbeitung des DDR- Unrechts in der Bundesrepublik)
  • "Ich denke, dass jetzt doch einige Politiker im Westen Schweißtropfen auf der Stirn haben, und die haben sie sich, glaube ich, auch verdient. Da muss der Westen durch, und da müssen wir durch." (Nach der Maueröffnung im November 1989 im Norddeutschen Rundfunk)

Quelle: Schweriner Volkszeitung 12. September 2010


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