Wider dem Vergessen
Dieser Artikel ist ein klassisches Beispiel dafĂŒr, woher eine gewisse Distanz zu unseren Medien kommt.
Geschrieben von Leuten, welche nicht vor Ort waren, die bis dahin wahrscheinlich nicht wussten, wo Chemnitz liegt.
Fragmente aus dem Zusammenhang gerissen, neu interpretiert und mit Schlagzeilen versehen.
Z.B. waren ca. 7.000 BĂŒrger und 700 Polizisten vor Ort. Bei wirklich gewaltbereiten Demonstranten hĂ€tte das Ergebnis anders ausgesehen, die Polizei wĂ€re ĂŒberrannt worden.
Sehr betroffen machen die Ăusserungen der Bundesregierung, wie auch der OB von Chemnitz.
Proteste gegen den Mord sind schwerwiegender als der Mord selbst.
Dabei haben sie doch geschworen "Schaden vom deutschen Volk abzuwenden".
Es sind ihre BĂŒrger, die sie hier attackieren.
Sonntag, 26. August 2018
Nach tödlicher Messerattacke:
Nach dem gewaltsamen Tod eines 35-JĂ€hrigen in Chemnitz sind Hunderte mutmaĂliche Rechte durch die sĂ€chsische Stadt gezogen. Dabei kam es zu ZusammenstöĂen mit der Polizei, wie die Polizeidirektion Chemnitz mitteilte. Rund 800 Menschen versammelten sich demnach am berĂŒhmten Karl-Marx-Monument und zogen dann durch die Innenstadt. Dabei wurden Flaschen in Richtung der Polizei geworfen.
Bei einer Rangelei wurde mindestens ein Beamter verletzt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Angaben ĂŒber mögliche Festnahmen konnte sie nicht machen. Der Polizei zufolge lagen zunĂ€chst vier Anzeigen vor: "Hierbei handelt es sich um zwei Anzeigen wegen Körperverletzung, eine Anzeige wegen Bedrohung sowie eine Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte."
Laut der Polizei hatte es am Sonntag mehrere Aufrufe im Internet gegeben, sich in der Innenstadt einzufinden. Den Angaben nach hatten sich daraufhin zunĂ€chst gegen 15 Uhr rund 100 Menschen versammelt. Dies sei störungsfrei verlaufen. Diese Versammlung ging auf einen Aufruf der AfD zurĂŒck.
(Foto: dpa)
Dem folgte eine weitere Versammlung um 16.30 Uhr. Zu dieser Versammlung hatte laut Medienberichten die rechte Ultra-FuĂballvereinigung Kaotic Chemnitz aufgerufen. "Die Personengruppe reagierte nicht auf die Ansprache durch die Polizei und zeigte keine Kooperationsbereitschaft", teilten die Beamten mit. Die Gruppierung habe sich plötzlich in Bewegung gesetzt.
Die "Bild"-Zeitung berichtete, dass sich unter den Demonstranten "gewaltbereite Rechte" befanden. Die Demonstranten protestierten demnach gegen AuslĂ€nderkriminalitĂ€t und skandierten SprĂŒche wie "Wir sind das Volk". Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete von Rangeleien. Auf Twitter wurde von Jagdszenen auf Migranten berichtet. Die Polizeisprecherin konnte diesbezĂŒglich keine Angaben machen.
Offenbar war die Polizei zunĂ€chst mit der Situation ĂŒberfordert: Die Beamten waren nach eigenen Angaben zunĂ€chst "nur mit geringen KrĂ€ften vor Ort". Deswegen wurden EinsatzkrĂ€fte der sĂ€chsischen Bereitschaftspolizei nach Chemnitz verlegt. "Die EinsatzkrĂ€fte werden auch in der Nacht im Stadtgebiet prĂ€sent sein", erklĂ€rte die Polizeidirektion Chemnitz. Die Ansammlungen hatten sich aber bereits am Abend nach und nach aufgelöst.
Die Stadt zeigte sich besorgt ĂŒber die spontanen Demonstrationen. "Wenn ich sehe, was sich in den Stunden am Sonntag hier entwickelt hat, dann bin ich entsetzt", sagte OberbĂŒrgermeisterin Barbara Ludwig dem MDR. "Dass es möglich ist, dass sich Leute verabreden, ansammeln und damit ein Stadtfest zum Abbruch bringen, durch die Stadt rennen und Menschen bedrohen - das ist schlimm." Stadtsprecher Robert Gruner sagte: "Wir sind erschrocken, ĂŒber die Menschenansammlungen, die passiert sind." Man habe friedlich miteinander das JubilĂ€um der Stadt feiern wollen. Nun habe sich jedoch gezeigt, dass es richtig war, dass Stadtfest vorzeitig abzubrechen. Es endete statt um 20 Uhr bereits um 16 Uhr. Grund waren laut seinen Angaben Sicherheitsbedenken.
Auslöser der Proteste war der Tod eines 35-jÀhrigen Deutschen in der Nacht auf Sonntag. Nach Angaben der Polizei war es gegen 3.15 Uhr zu einer "tÀtlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen unterschiedlicher NationalitÀten gekommen". Dabei wurden drei deutsche MÀnner im Alter von 33, 35 und 38 Jahren schwer verletzt. Der 35-JÀhrige erlag spÀter im Krankenhaus seinen Verletzungen. Laut "Freie Presse" soll es sich bei der Tatwaffe um ein spÀter gefundenes Messer handeln.
Die Polizei fasste nach eigenen Angaben zwei 22 und 23 Jahre alte MĂ€nner, die sich vom Tatort entfernt hatten. Ob sie wirklich in den Streit involviert waren, war demnach aber zunĂ€chst unklar. Angaben ĂŒber die NationalitĂ€t der MĂ€nner wurden zunĂ€chst nicht gemacht, ebenso wie ĂŒber den Grund fĂŒr die Auseinandersetzung. Ihr soll ein verbaler Streit vorausgegangen sein. Mehrere Personen waren danach vom Tatort geflohen. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz und die Polizeidirektion Chemnitz ermitteln wegen des Verdachts des Totschlags.
Kursierende Informationen, nach denen dem Streit eine BelÀstigung von Frauen vorausgegangen sein soll, bestÀtigten sich nach ersten Ermittlungen der Polizei nicht. Die Polizei rief dazu auf, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen.
Quelle: n-tv vom 26. August 2018