Schlösser - Landkreis Leipzig
Schloss Colditz
Ort: | 04680 Colditz |
Anschrift: | Schlossgasse 1 |
Tel: | +49 (0) 34381 55151 |
Fax: | |
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Öffnungszeiten: | Juli - September Mo - Fr: 10:00 bis 15:00 Uhr Sa - So: 10:00 bis 17:00 Uhr |
Herrschersitz, Jagdschloss, Witwenresidenz – mit seinen weißen Giebeln ist Schloss Colditz eines der schönsten mitteldeutschen Baudenkmäler des 16. Jahrhunderts – und Ausflugsziel für Geschichtsinteressierte.
Erstmals wurde die Burg Colditz 1046 in einer Heiratsurkunde erwähnt, zusammen mit den Burgen in Rochlitz und Leisnig. König Heinrich III. schenkte die Güter seiner Gattin Agnes von Poitou. Deren Sohn schenkte die Burg Wiprecht von Groitzsch. Nachdem sie zurück zum deutschen Königshaus gelangte, wird sie an einen Dienstmann vergeben. Aus diesem Dienstgeschlecht entwickelte sich schließlich eine umfangreiche Herrschaft der Herren von Colditz. Erst 1404 müssen die Herren von Colditz ihr Gut an die Wettiner abtreten. 1430 zerstörten die Hussiten Stadt und Schloss. Über den Neuaufbau am Schloss ist wenig bekannt.
Kurfürstin Margarethe von Österreich bekommt Colditz als Leibgedinge. Sie ist die Gattin Friedrichs des Sanftmütigen. Nach dem Tod ihres Mannes 1464 hält sie sich jedoch lieber im Schloss Altenburg auf. Kurfürst Ernst führt schließlich den Bau fort und nutzt Schloss Colditz für Jagdaufenthalte. Als der Bäckerknecht Clemens Bock im Jahre 1504 die Stadt und das Schloss in Brand steckt, wird das Schlossgebäude glücklicherweise nur teilweise zerstört. Ab 1506 lässt Friedrich der Weise das Schloss in den Formen der Renaissance wieder aufbauen. Neue fürstliche Wohngemächer entstehen. Lucas Cranach der Ältere stattet diese mit Gemälden aus und entwirft und bestimmt Teile der Inneneinrichtung. Ab 1520 hält sich Friedrich in seinem neuen Schloss fast so oft und lange auf wie in seinem – heute nicht mehr vorhandenen – Lieblingsschloss Lochau. Er bleibt bis zu seinem Tode 1525. Die für Colditz bedeutendste Witwe bezieht das Schloss um 1603. Sophia von Brandenburg war ehemals die Gattin von Kurfürst Christian I.. Sie residiert auf Colditz bis 1622 und verschafft der Anlage eine letzte Blütezeit. Die Gärten ziehen sich jetzt fast vollständig um das Schloss. Sie sind durch Treppen, Grotten, Terrassen, Lusthäuser, Teiche, Weinhänge und Fontänen vielfältig miteinander verbunden und ausgeziert.