zur Erinnerung

Wider dem Vergessen

In der Nacht vom 25.08.2018 zum 26.08.2018 wurde ein Mann in Chemnitz "abgeschlachtet".

Tödliche Stadtfest-Attacke machte 2018 weltweit Schlagzeilen Untergetaucht! Spur zu Chemnitzer Killer verliert sich in Türkei

Von: Frank Selig

24.08.2023 - 13:20 Uhr

Nach dem Iraker Farhad A. (26), der 2018 in Chemnitz den Deutsch-Kubaner Daniel H. (35) erstochen haben soll, wird weiter mit internationalem Haftbefehl gefahndet
Foto: Polizei

Chemnitz (Sachsen) - Man hatte ihn zuletzt offenbar im Visier. Doch die jüngste Spur zu Farhad A. (26), der 2018 am Rande des Stadtfestes Daniel H. (†35) in Chemnitz erstochen haben soll, verliert sich in der Türkei ...

Der Fall hatte vor allem wegen der danach folgenden rechtsextremen Aufmärsche in der Stadt weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Besonders der Streit darum, ob es damals zu Hetzjagden auf Ausländer kam, führte unter anderem dazu, dass der damalige Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen (60, CDU) seinen Posten räumen musste.

Farhad soll türkische Staatsbürgerschaft haben

Der Deutsch-Kubaner Daniel H. (†35) wurde am 26. August kurz nach Mitternacht am Rand des Chemnitzer Stadtfestes erstochen
Foto: facebook.com

Zwei Täter sollen es damals gewesen sein. Der inzwischen 28-jährige Syrer Alaa S. wurde später erwischt und 2019 zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Farhad A. (26), der mutmaßliche Haupttäter, tauchte jedoch kurz nach der Tat unter, wird seitdem mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Die Spur führte in die Türkei. "Wir fanden im April 2021 heraus, dass er sich mit großer Wahrscheinlichkeit hier aufhalten würde", so der Staatsanwalt Rolf Bach (48) zu BILD. "Jemand sagte uns konkret, der ist dort. Und dass er mittlerweile die türkische Staatsbürgerschaft hätte."

Die Chemnitzer Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin sofort seine Auslieferung. Doch das Rechtshilfeersuchen dauerte offenbar zu lange. "Erst im Oktober 2022 wurde uns von der Türkei offiziell mitgeteilt, dass man weder eine Ein- noch eine Ausreise des Mannes festgestellt habe und auch sein Aufenthaltsort nicht bekannt sei bzw. nicht ermittelt werden konnte", so Bach.

Der Killer ist inzwischen offenbar erneut untergetaucht. Bach: "Wir stehen damit quasi wieder bei null." Die Fahndung laufe aber natürlich weiter, Totschlag (das war bisher der Vorwurf) verjähre erst nach 20 Jahren.


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