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Abschied ist ein leises Wort

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Schlager-Star Peter Wieland ist tot * 06. Juli 1930 in Stralsund
† 02. März 2020 in Berlin
( 89 Jahre )
SUPERillu-Kolumnist Siegfried "Siggi" Trzoß erfuhr von dem Tod seines Freundes. Demnach ist der Musical- und Schlagerstar Peter Wieland 89jährig gestorben

© SUPERillu

Wir nehmen Abschied von einem großen deutschen Unterhaltungskünstler.

Schlager-Star Peter Wieland ist tot

Peter Wieland, der bürgerlich Ralf Sauer hieß, wurde am 6. Juli 1930 in Stralsund geboren und gehörte er zu den bekanntesten Unterhaltungskünstlern der DDR. Er war Musical- und Schlagersänger, Entertainer und Musikpädagoge.

Peter Wieland kam nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtling mit seiner Familie aus Stettin nach Köthen, wo er eine Lehre als Zimmermanns machte. Sein Talent wurde im örtlichen Kirchenchor entdeckt.

Peter Wieland: Studium an der Hanns-Eisler-Hochschule

Er studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Dort wurde er zum lyrischen Bariton im Opernfach ausgebildet. Mit einer Rolle in der musikalischen Revue "Das goldene Prag" begann seine Karriere als Sänger und Darsteller im Berliner Friedrichstadt-Palast, wo er später auch als Entertainer und Moderator auftrat.

Ebenso nahm Wieland einige Schallplatten auf, die meist Musical- und Operettenmelodien zum Inhalt hatten. Im Radio hatte er zeitweilig eine Sendereihe. Er machte zahlreiche Tourneen, meist in die damals sozialistischen Länder.

Peter Wieland: Lehrer und Ehemann für Dagmar Frederic

Als Musikpädagoge unterrichtete er seit 1966 die junge Dagmar Frederic. Später traten beide auch im Duett auf und waren von 1977 bis 1983 auch miteinander verheiratet. 1979 präsentierten Frederic und Wieland den Kessel Buntes des DDR-Fernsehens. Beide erhielten am 6. Oktober 1981 als Kollektiv den Nationalpreis der DDR aus den Händen von Erich Honecker.

Video: Peter Wieland im Duett mit Dagmar Frederic Peter Wieland: Karriere nach der Wende

Nach der Wende hatte er weiterhin Fernsehauftritte. Wieland lebte mit seiner dritten Ehefrau bis zu ihrem Tod im August 2017 in Berlin-Rudow. Ferner wirkte er 1992 für einige Episoden in der Daily-Soap Gute Zeiten, schlechte Zeiten als Walter Bornat, der Verlobte von Helga Markmann (Nora Bendig), mit.

Der schwerste Schicksalsschlag für Peter Wieland: Der Tod seiner Frau

Es war im Juli 2017, da war die Welt noch in Ordnung. Doch dann ging alles sehr schnell.

Bis zuletzt hatte er Hoffnung: "Ich habe doch nicht geglaubt, dass sie stirbt", sagt Peter Wieland, 87, verzweifelt zu SUPERillu. Er trauert um seine Frau Marion: Die Moderatorin und Mitarbeiterin eines Reiseunternehmens ist mit nur 65 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Am Telefon ringt der Entertainer um Fassung: "Im Moment lenken mich die Vorbereitungen für die Trauerfeier ein wenig ab. So viele Menschen wollen Abschied nehmen von Marion, sie hatte so viele Freunde. Und ich denke nur: Musste das sein?"

Die Nachricht von der Krankheit

Die Nachricht von Marions Erkrankung hatte das Ehepaar vor gerade mal sechs Wochen völlig überraschend getroffen: "Marion kam von einer beruflichen Reise nach Andalusien zurück", erinnert sich Wieland. "Auf dem Rückflug bekam sie so schlimme Rückenschmerzen, dass sie es kaum aushalten konnte." Schon eine ganze Weile hatte Marion Sauer - Ralf Sauer ist Wielands bürgerlicher Name - an Rückenproblemen gelitten. "Doch die Ärzte sagten immer: ‚Ihre Werte sind prima, die Schmerzen müssen psychisch sein.' Dann ließ sie sich eine Spritze geben - und zack, machte sie weiter."

Doch zurück aus Spanien ging gar nichts mehr; eine Ärztin wies Marion Sauer ins Berliner Krankenhaus Hedwigshöhe ein. Bei der OP stellte sich heraus: Ein Rückenwirbel war zerbröselt. Mit Zement wurde er wieder aufgebaut. Danach ging es zunächst langsam bergauf: "Mit dem Rollator konnte Marion schon wieder ein paar Schritte gehen", erzählt Wieland. Doch dann kam der Befund der Gewebeuntersuchung - die Schock-Diagnose: Krebs!

© M.Handelmann | SUPERillu
Entertainer Peter Wieland mit seiner Frau Marion (sie moderierte zu DDR-Zeiten u. a. die Sendung "Mensch, bleib gesund") an seinem 86. Geburtstag, den das Paar im brandenburgischen Wildau feierte

Marion Sauer wurde erst ins St. Hedwig-Krankenhaus in Mitte und von dort ins Vivantes Klinikum in Neukölln überwiesen. "Bei meiner Frau sah ich zum ersten Mal, wie ein Mensch an Infusionsschläuchen hängt. Trotz meines hohen Alters hatte ich das noch nie erlebt." Es folgten weitere schlechte Nachrichten: Im ganzen Körper wurden Metastasen gefunden, auch im Gehirn. "Die Ärztin, die ihren Kopf untersucht hatte, sagte: ‚Bei Tumor zwölf habe ich aufgehört zu zählen ...' Was soll man da denken? Auch Marion war davon völlig überfordert!"

Ganze 32 Jahre waren Wieland und seine Marion verheiratet. Kennengelernt hatten sich die beiden 1985: Für einen Auftritt in der russischen Kaserne brauchte Wieland einen Dolmetscher. "Außerdem hatte ich meinem besten Freund, dem Sänger James W. Pulley, und seiner Frau Ursula gesagt: Wenn ihr mal eine nette Frau kennenlernt: Denkt dran, sie mir vorzustellen!" Bei einem Auftritt im Berliner Prater trafen die Pulleys hinter den Kulissen eine junge Frau. "Sie war hübsch, interessiert, belesen - und Dolmetscherin für Russisch. Das war meine Marion!" Er lacht: "Als die beiden ihr vorschlugen, für mich zu dolmetschen, sagte sie den legendären Satz: ‚Das fehlte mir noch: Den ollen Wieland zur Brust nehmen!"

Die Angst von Peter Wieland

Niemals hätte Peter Wieland gedacht, dass es einmal er sein würde, der zurückbleibt. "Marion war 21 Jahre jünger als ich. Noch im Krankenhaus sagte sie allen: ‚Ich wollte doch meinen Mann betreuen, ich wollte mich um ihn kümmern. Jetzt liege ich hier ... Das geht doch nicht!' Das war einfach rührend ..."

In der Nacht vom 18. auf den 19. August starb Marion Sauer. "Ich war den ganzen Tag bei ihr", so Wieland. Zum Schlafen fuhr er heim. "Am nächsten Tag rief die Klinik an, sagte, dass Marion gestorben sei. Als ich in ihr Zimmer kam, lag sie friedlich da. Sie sah aus, als ob sie schläft ..."

Video: Die Karriere von Peter Wieland


Quelle: Super Illu


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04