Abschied ist ein leises Wort
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†24. November 2005 in Weimar)
( 78 Jahre )
1934 zog er mit seiner Familie nach Neustadt/OS um. Nach dem Besuch der Albert-Leo-Schlageter-Volksschule (1934-40) und der Handelsschule von Neustadt/OS (1940-42) in Oberschlesien wurde Thürk Arbeiter bei der Deutschen Reichsbahn. Im Zweiten Weltkrieg wurde er 1944 zum Fallschirm-Panzer-Korps Hermann Göring eingezogen und erhielt das Eiserne Kreuz.
1944/45 Wehrdienst, nach dem Krieg Rückkehr nach Neustadt, Internierung in einem Durchgangsghetto für Deutsche, von dort Flucht nach Ostdeutschland. In der DDR Arbeit als Reporter (u.a. Auslandskorrespondent in Korea, China, Vietnam, Laos, Kambodscha), was sich in seiner literarischen Arbeit niederschlug, seit 1958 freier Autor in Weimar. Seine Bücher wurden in die polnische, tschechische, slowakische, ungarische, rumänische, russische, finnische, litauische, vietnamesische und spanische Sprache übersetzt.
Nach diversen Gelegenheitsjobs arbeitete Thürk als Journalist für verschiedene Zeitungen und war in den Kriegen in Korea und in Vietnam als Reporter tätig. In Vietnam zog er sich eine schwere Vergiftung mit dem vom US-Militär eingesetzten Herbizid Agent Orange zu, die ihn später ans Bett fesselte.
Zwischen 1956 und 1958 arbeitete ThĂĽrk beim Verlag fĂĽr fremdsprachige Literatur und war Berater der chinesischen Illustrierten China im Bild in Peking.
Nach weiteren Ostasienreisen zwischen 1964 und 1980 (u. a. nach Laos, Kambodscha, Vietnam, Korea, China) kehrte ThĂĽrk nach Weimar zurĂĽck. Dort war er von 1971 bis 1983 Vorsitzender der Bezirksorganisation Erfurt des Schriftstellerverbandes. 1974 heiratete er Renate Stumpf. 1995 trat ThĂĽrk aus dem deutschen P.E.N.-Zentrum (Ost) aus.
Tatsachenroman : ThĂĽrk, Harry
Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Antikriegsroman Die Stunde der toten Augen, die Romane Amok und Der Gaukler sowie die Dokumentation Pearl Harbor. Die meisten seiner Romane und Dokumentationen sind entweder im südostasiatischen Raum (während des Kampfes gegen die Kolonialherrschaft), in dem sich Thürk viele Jahre aufhielt, oder in seiner Heimat Oberschlesien (kurz vor bzw. während des Zweiten Weltkrieges) angesiedelt. Vor allem in seinen letzten Lebensjahren befasste sich Thürk auch mit dem aktuellen politischen Geschehen im vereinigten Deutschland und der Europäischen Gemeinschaft.
In seinen Werken schöpfte er aus seinen Erlebnissen in vier Kriegen sowie seiner Zeit als Journalist in verschiedenen Krisengebieten und kritisierte gesellschaftliche wie politische Aspekte der Gegenwart. Politische und historische Zusammenhänge spannend aufzubereiten und zu erzählen, das war sein vornehmliches Anliegen gewesen.
Nach langer Krankheit starb Harry ThĂĽrk am 24. November 2005 im Alter von 78 Jahren in Weimar. Er hat ein Grab auf dem Hauptfriedhof.