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Abschied ist ein leises Wort

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Wolfgang Kohlhaase * 13. MĂ€rz 1931 in Berlin;
† 05. Oktober 2022 Berlin
( 91 Jahre )
war ein deutscher Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller.

Er gilt als „einer der wichtigsten Drehbuchautoren der deutschen Filmgeschichte“. Seinen „vielfĂ€ltigen Sprachwitz“ und seine „genaue Beobachtungsgabe einzelner Milieus“ setzen Regisseure und Filmkenner mit dem Können von Erich KĂ€stner und Billy Wilder gleich.

Wolfgang Kohlhaase gehörte zu den bekanntesten Drehbuchautoren der DDR. In seiner langen Karriere habe er nur zwei Themen fĂŒr sich im Kino gefunden, sagte er einmal im Interview mit NDR 1 Radio MV: "Das eine ist der Alltag - so wie er damals war und wie er heute ist. Das andere war der Hintergrund meiner Kindheit. Das heißt, alle Fragen, die mit dem Krieg zu tun haben."

Er wuchs in Berlin-Adlershof auf und besuchte die Volks- und Mittelschule. Schon wÀhrend der Schulzeit begann er zu schreiben und wurde 1947 VolontÀr und Redakteur bei der Jugendzeitschrift Start.

Er schrieb Kurzgeschichten und PortrĂ€ts. Ein Exemplar von Start mit einem Artikel von Kohlhaase erreichte auch das sowjetische Kriegsgefangenenlager, in dem sich 1947 Kohlhaase senior befand. Sein Vater stieg damit bei der GefĂ€ngnisleitung im Ansehen; er erhielt sowohl mehr Essen als auch leichtere Arbeit und konnte so das Lager ĂŒberleben.

Der Sohn wurde spÀter Mitarbeiter der FDJ-Zeitung Junge Welt. Von 1950 bis 1952 arbeitete er als Dramaturgie-Assistent bei der DEFA in Potsdam-Babelsberg. Ab 1952 war Kohlhaase freischaffender Drehbuchautor und Schriftsteller. Seine erste Nennung als Drehbuchautor erhielt er 1953 in dem Kinderfilm Die Störenfriede.

Wolfgang Kohlhaase mit seiner Ehefrau Emöke Pöstenyi
Bildrechte: imago images / POP-EYE

Ab Ende der 1960er Jahre arbeitete er mit dem Regisseur Konrad Wolf zusammen. Aus ihrer gemeinsamen Arbeit gingen mehrere international prÀmierte Spielfilme hervor, darunter Ich war neunzehn (1968) und Solo Sunny (1980).

Nach 1990 blieb Kohlhaase im FilmgeschĂ€ft; unter anderem zeichnete er mit Volker Schlöndorff „das heikle Kapitel des Exils von RAF-Mitgliedern in der DDR auf eine sensible Weise nach“

An verschiedenen Hochschulen gab er Kurse ĂŒber das Schreiben von DrehbĂŒchern.

Kohlhaase lebte in Berlin und Reichenwalde und war mit der TĂ€nzerin und Choreografin Emöke Pöstenyi verheiratet. Ein Hobby von ihm war Boxen; ĂŒber Jahrzehnte hin boxte er in der Seniorengruppe bei der SG NARVA Berlin.

Kohlhaase starb 2022 im Alter von 91 Jahren und wurde in seiner Heimatstadt im Ortsteil Mitte auf dem I. Französischen Friedhof an der Chausseestraße beigesetzt.


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04