Abschied ist ein leises Wort
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†8. November 2014 in Berlin
( 89 Jahre )
Er studierte ab 1943 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und nach dem Krieg von 1947 bis 1950 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Von 1950 bis 1954 arbeitete er beim Vorgänger der satirischen Zeitschrift "Eulenspiegel", dem "Frischen Wind".
Die Legende sagt, dass er just, als man im Verlag "Neues Leben" über die Herausgabe einer Comic-Zeitschrift nachdachte, mit den Entwürfen für eine Bilderzeitschrift namens "MOSAIK" dort anklopfte. So konnte das erste Heft mit den drei Hauptfiguren, den Digedags, am 23. Dezember 1955 erscheinen.
Mit den Digedags schuf er Mitte der 1950er Jahre die populärsten Comicfiguren in Ostdeutschland und avancierte in der DDR zum bedeutendsten Vertreter der "Neunten Kunst". Die Serie erschien monatlich von Dezember 1955 bis Juni 1975 in der Comiczeitschrift "MOSAIK von Hannes Hegen".
Hannes Hegen gehörte zu den wichtigsten Karikaturisten der Nachkriegsjahre in Ostdeutschland.
Nach Unstimmigkeiten mit dem Verlag kündigte Hegen 1975 seinen Vertrag und nahm die Rechte an seinen Figuren mit, so dass das MOSAIK seitdem mit neuen Hauptfiguren, den Abrafaxen, erscheint. Seitdem lebte Hannes Hegen zurückgezogen in Berlin und arbeitete an der Neuherausgabe der alten Digedag-Abenteuer in Form von Büchern und Reprintmappen mit.
Der Künstlername Hannes Hegen führt auf eine Abmachung mit Josef Hegenbarth zurück. Da bereits in der Familie zwei Künstler mit dem Namen Hegenbarth bekannt waren, Josef und Emanuel Hegenbarth, kam dies Josef entgegen, so dass es nicht zu einer Verwechslung kommen würde.
Beim 13. Internationalen Comic-Salon 2008 in Erlangen wurde Hannes Hegen mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet. Er erhielt zusammen mit Hansrudi Wäscher den Spezialpreis der Jury in Würdigung ihrer Pionierleistung für den deutschen Comic in Ost und West.
Das Josef Hegenbarth Archiv in Dresden bewahrt heute einen großen Teil seines künstlerischen Nachlasses im Wohnhaus von Josef und Hanna Hegenbarth. Die Witwe des Künstlers vererbte es samt Nachlass dem Kupferstich-Kabinett Dresden.