Abschied ist ein leises Wort
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†13. Juli 1993 in Berlin
( 65 Jahre )
Jürgen Frohriep wurde am 28. April 1928 als Ältester von vier Brüdern in Rostock geboren; sein jüngster Bruder ist der Schriftsteller Ulrich Frohriep. Noch in der letzten Phase des 2. Weltkrieges als Flakhelfer verpflichtet, überlebte der 17-Jährige die Kriegswirren unbeschadet, hielt sich nach 1945 zunächst mit verschiedenen Jobs wie Bootsarbeiter und Erntehelfer über Wasser. Seinen "Traumberuf", Journalist zu werden, konnte er aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen.
Spätestens in seiner Rolle als Polizeiruf-Kommissar Oberleutnant Hübner wurde er Millionen Fernsehzuschauern ein Begriff: kantige Züge, unverkennbare Stimme, Verführerblick. Dabei hat der gebürtige Rostocker nie eine Schauspielschule von innen gesehen. Seine Karriere begann er als Laiendarsteller in FDJ-Schauspieltruppen.
Seit 1973 spielte Jürgen Frohriep im DFF den Oberleutnant Hübner im „Polizeiruf 110“. Am Anfang stand er noch im Schatten von Peter Borgelt alias Hauptmann Fuchs. Aber im Laufe der Zeit gelang es ihm, seiner Rolle mehr und mehr Profil zu verleihen. Über 60 Mal verkörperte er bis 1991 den charismatischen Ermittler. Nach der Wende blieben die Rollenangebote aus.
Nach der so genannten "Wende" bzw. dem Ende des DFF konnte Frohriep, wie etliche seiner Kollegen, im gesamtdeutschen Fernsehen nicht Fuß fassen, interessante Angebote blieben aus.
Der Schauspieler geriet in eine Krise, litt an Depressionen und Alkoholproblemen; während dieser Zeit zerbrach seine zweite Ehe mit der Schauspielerin und Psychologin Kati Székely.
Sie waren bereits getrennt, als die ARD ihn noch einmal für seine Paraderolle engagierte, nun als Oberkommissar Hübner.
Noch vor der Ausstrahlung dieser Polizeiruf-Folge starb Frohriep im Juli 1993 vereinsamt in seinem Berliner Haus.