Die geballte anonyme Mehrheit, angeführt von Influencern und der Twitterati-Klasse, hat das erste und letzte Wort und verschiebt laufend den Rahmen dessen, was in ihre binäre Weltsicht passt. Wer es wagt, dem moralischen Konsens zu widersprechen, wird zum Paria erklärt. Die etablierten Medien tragen diesen Zustand im Wesentlichen mit, indem sie die Denkschablonen übernehmen. In diesem verhärteten Umfeld, das keine Zwischentöne und keine Ironie kennt, regiert die Willkür. ( Simon M. Ingold in NZZ )


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Muss Deutschland wirklich "wach" werden? Woke*-Wahnsinn in Deutschland

Wie *wache Aktivisten bestimmen wollen, was wir noch sagen und tun dürfen

Der Ort "Negernbötel" hat nichts mit dem zu Recht verpönten N-Wort zu tun - dennoch soll der Name weg
Foto: Sybill Schneider

Von: Judith Sevinç Basad und Hans-Jörg Vehlewald
16.06.2021 - 11:38 Uhr

Muss Deutschland wirklich "wach" werden? In Schulen, Universitäten, Radio- und TV-Stationen, sozialen Medien, Behörden etc. ist ein Kampf um das "Woke"-Sein (gesprochen: wouk, Deutsch: "wach") entbrannt. Sogar das Auswärtige Amt fordert seine Mitarbeiter auf, "woke" zu werden. Außenminister Heiko Maas (54, SPD): Sein Ministerium solle "an der Spitze der Bewegung" sein.

Die umstrittene Bewegung nimmt für sich in Anspruch, alle Missstände auf der Welt zu kennen und die richtigen Lösungen gegen Rassismus und Diskriminierung zu haben. Die Aktivisten wollen ihre Ziele mit zum Teil absurden Forderungen und Formulierungen durchsetzen:

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Ein weiterer Erfolg der umstrittenen "Woke"-Bewegung.

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Yeonmie Park (27, Foto) floh als Jugendliche aus Nordkorea, um in den USA in Freiheit leben zu können! Als sie an der Columbia University ein Studium begann, wurde sie jedoch an das totalitäre Regime in ihrer Heimat erinnert, erzählte sie dem US-Sender Fox-News.

Denn: Park wurde von ihren Mitstudenten angefeindet, weil sie Bücher von Jane Austen (†1817) las. Vorwurf: Austens Familie sei damals in Sklavenhandel verwickelt gewesen, das Lesen der Bücher daher rassistisch.

Park entrüstet: "Selbst Nordkorea ist nicht so bescheuert!"

Studentin Yeonmi Park
Foto: Getty Images

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© infos-sachsen / letzte Änderung: - 16.01.2023 - 17:19