«--- zurück zum Menü
Helene Bubrowski
Politische Korrespondentin in Berlin.
-AKTUALISIERT AM 01.11.2021-14:57
Bild: dpa
Organisierte KriminalitÀt hat im vergangenen Jahr in Deutschland einen wirtschaftlichen Schaden von mehr als 800 Millionen Euro angerichtet. Das geht aus dem Bundeslagebild Organisierte KriminalitÀt 2020 hervor, welches das Bundeskriminalamt am Montag veröffentlicht hat. Die kriminell erlangten Vermögenswerte waren demnach deutlich höher als im Vorjahr, auch die Gewaltbereitschaft wÀchst. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) teilte mit: "Der Druck auf die Organisierte KriminalitÀt ist in Deutschland so hoch wie nie."
Im vergangenen Jahr fĂŒhrte die Polizei fast 600 Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten KriminalitĂ€t. In der groĂen Mehrheit hatten die Taten BezĂŒge zum Ausland. Unter den verdĂ€chtigen Gruppierungen bestand die gröĂte aus 158 Personen, fast ein Drittel zĂ€hlte zwischen elf und fĂŒnfzig Mitgliedern. Die Anzahl der TatverdĂ€chtigen ist gegenĂŒber dem Vorjahr leicht gesunken auf rund 6500 Personen.
Bei der organisierten RauschgiftkriminalitĂ€t nahm die Anzahl von bewaffneten TatverdĂ€chtigen zu. Das Bundeskriminalamt zieht daraus den Schluss, dass die Gruppierungen zunehmend bereit sind, eigene Mitglieder, verfeindete Gruppierungen, aber auch Beamte einzuschĂŒchtern und Gewalt gegen sie anzuwenden.
Das von den TĂ€tern erbeutete Vermögen belĂ€uft sich nach Polizeiangaben auf mehr als eine Milliarde Euro. Das ist ein Zuwachs von fast 60 Prozent gegenĂŒber dem Vorjahr. Auch der wirtschaftliche Schaden, der durch organisierte KriminalitĂ€t verursacht wurde, wuchs um vier Prozent auf 837 Millionen Euro. "Diese Zahlen zeigen die enormen Gewinnmöglichkeiten und zugleich den wesentlichen Anreiz der OK-Gruppierungen fĂŒr ihre Taten auf", teilte das Bundeskriminalamt mit.
In mehr als 90 Prozent der FĂ€lle kam es parallel zum Ermittlungsverfahren zu Finanzermittlungen, um die finanziellen VerhĂ€ltnisse der VerdĂ€chtigen aufzuklĂ€ren und das kriminell erbeutete Vermögen einzuziehen. Seehofer sagte, damit treffe man die Kriminellen da, "wo es am meisten weh tut". "KriminalitĂ€t darf sich fĂŒr niemanden lohnen!"