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Ein Jahr ist nach der Ahrtal-Flut vergangen.
Das Fazit: "Deutschland kann keine Katastrophen"
Die durch die Flut zerstörte historische Bogenbrücke in Rech ragt in die Ahr hinein
© Boris Rössler / DPA

07.07.2022, 06:04 2 Min. Lesezeit

Kaputte Häuser, eingebrochene Brücken, erschöpfte, fassungslose Menschen. Bilder, die sich nach der Flutkatstrophe im Ahrtal in vielen Köpfen eingebrannt haben. Ein Jahr später berichtet stern-Reporter bei "heute wichtig": "Deutschland kann keine Katastrophen".

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 bricht eine Flut über Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz herein. Mehr als 180 Menschen sterben, durch die extremen Unwetter wird die Infrastruktur von ganzen Gebieten zum Teil völlig zerstört. Es war eine Katastrophe, die ein Jahr später nichts von ihrem Schrecken verloren hat - besonders für die Menschen im Ahrtal, die bis heute ihre Häuser aufbauen oder längst weggezogen sind. Jetzt, wo sich die Flut jährt, kommt bei den Betroffenen wieder viel hoch, berichtet stern-Reporter Michael Streck in der 312. Folge von "heute wichtig". Er hat die Menschen dort über ein Jahr begleitet und beobachtet, dass besonders die psychischen Folgen durch die Flutkatastrophe immens sind: "Die Therapiezentren sind voll, den Menschen geht es nicht gut", sagt er.

Fotoreportage Fünf Wochen nach der Flutkatastrophe: So sieht es jetzt im Ahrtal aus

© Ina Fassbender / AFP
Dieses Haus in Rech in der Nähe von Dernau steht zwar noch, ist aber nicht mehr bewohnbar.

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Mayschoß: Das war einmal eine Bank und ein funktionierender Geldautomat.

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Diese Helfer verteilen in Dernau Spenden und andere Sachen, die die Hochwasseropfer dringend benötigen.

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Improvisiert, aber ordentlich: Das Freiluftlager mit kostenlosen Sachen für den täglichen Bedarf in Dernau.

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In Altenahr weisen Schriftzüge auf mögliche Gefahrenquellen hin, wie hier auf einen (leeren) Öltank.

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112 Brücken gibt es in dem von der Flut betroffenen Gebiet - 53 davon wurden vollständig zerstört, diese, ein verschwundenes Gleisbett, gehört dazu.

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35 Überquerungen sind mittlerweile wieder nutzbar, 17 Brücken könnten zumindest eingeschränkt passiert werden.

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Es fährt kein Zug nach irgendwo - jedenfalls nicht so schnell auf diesen Schienen in der Nähe von Dernau.

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Ein Trümmerberg in Altenahr. Inmitten solcher Übereste wurden in der Gegend rund 350 Kilogramm Munition gefunden - darunter Jagd- und Sportmunition aber auch Infanteriepatronen.

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Einmachglas der Hoffnung von einem Anwohner oder einer Anwohnerin mit Freude am Wortspiel.

Ahrtal: Der Wiederaufbau geht ernüchternd langsam voran

Nicht nur bei den Menschen, auch in der Region sind die Spuren der Flut unübersehbar. "Es sieht fast noch so aus wie vor einem Jahr. Es ist in der Tat noch verheerend." Wie lange der Aufbau noch dauern wird, sei daher kaum vorherzusagen, berichtet Streck. Das sei frustrierend für die Betroffenen, die gedacht hätten, dass sie ein Jahr später schon viel weiter wären. Dem schnellen Wiederaufbau bricht auch die Bürokratie das Genick: Zwar sind die Geld- und Sachspenden laut Streck schnell angekommen, die Anträge abzuarbeiten dauert aber an. Auch bei den Versicherungen gebe es große Unterschiede.

"Deutschland kann keine Katastrophen"

Heute, glaubt der stern-Reporter, wären die Menschen besser vorgewarnt als noch vor einem Jahr. Denn nach diesen Erfahrungen würden viele Alarmsignale wie Push-Mitteilungen oder Sirenen ernst nehmen. Er sagt aber auch: "Deutschland kann keine Katastrophen" - auch weil sie hier selten passieren. Dass so etwas aber wieder passiert, "steht außer Frage".


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© infos-sachsen / letzte Änderung: - 16.01.2023 - 16:52