Namenstag
Engelbert, Ernst, Gisbert, Karina, Willibrord,
Kalenderblatt
2003 - Die Föderalismus-Kommission von Bundestag und Bundesrat wird eingesetzt, um politische Entscheidungsprozesse von Bund und Ländern einfacher, schneller und transparenter zu machen. Die Bemühungen scheitern 2004.
1997 - Die Flusslandschaft der Elbe wird UNESCO-Biosphärenreservat.
1989 - Die DDR-Regierung unter Ministerpräsident Stoph erklärt Rücktritt.
1963 - Bei dem »Wunder von Lengede« werden vierzehn Tage nach einem Bergwerksunglück in der niedersächsischen Eisenerzgrube elf schon tot geglaubte Kumpel lebend geborgen.
1957 - In den Zwickauer Sachsenring-Werken wird das erste Modell des «Trabant» gebaut. Der Wagen hat 18 PS bei 500 cbcm Hubraum.
1944 - Richard Sorge, deutsch-russischer Spion, wird in Tokio hingerichtet. Er hatte in Japan, getarnt als Korrespondent der «Frankfurter Zeitung», ein nachrichtendienstliches Netz für die Sowjetunion aufgebaut.
1942 - In Nordafrika landen US-amerikanische und britische Truppen und eröffnen damit eine neue Front gegen die Achsenmächte (Deutschland und Italien).
1939 - Die Kfz-Haftpflichtversicherung wird per Gesetz eingeführt / Wirksamkeit ab 1.Juli 1940.
1936 - Die Faschisten beginnen während des Spanischen Bürgerkrieges mit dem Angriff auf Madrid. Die demokratische Regierung floh nach Valencia. Im März 1939 erobern Francos Truppen die spanische Hauptstadt.
1917 - Bei der »Oktoberrevolution« stürzen die Bolschewiken unter der Führung von Lenin und Trotzki die provisorische russische Regierung. Am 8. November (26. Oktober in Russland) wird ein Rat der Volkskommissare als neue Regierung gewählt und zwei wichtige Dekrete verabschiedet: »Über den Frieden« bietet allen kriegführenden Mächten einen Frieden ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen an, »Über den Boden« verspricht den russischen Bauern die entschädigungslose Enteignung des Großgrundbesitzes.
1801 - Alessandro Volta führt seine "Voltasche Säule", die erste Batterie, vor.
921 - Im »Vertrag zu Bonn« erkennen König Heinrich I. und Karl III. die Unabhängigkeit des west- und ostfränkischen Reiches an. Der Begriff »regnum theutonicum« (Deutsches Reich) wird erstmals 920 auf die unter König Heinrich I. vereinigten deutschen Stämme angewendet.
Anderer Blick der Woche
Von
Marc Felix Serrao
Chefredaktor NZZ Deutschland
23.10.2025, 17.44 Uhr 3 min
Imago
Gewiss, ohne Solidarität, Respekt und Vielfalt geht jede Gesellschaft vor die Hunde. Doch das passiert auch, wenn Politiker diese schönen Begriffe vor allem einsetzen, um Hinweise auf die Schattenseiten der ungeregelten Migration zu diskreditieren. Denn dann verwandeln sich die Appelle für Solidarität, Respekt und Vielfalt irgendwann in Phrasen, die keiner mehr hören will.
In der Pressekonferenz von Potsdam, mit der am 14. Oktober die ganze Aufregung begann, stand der Kanzler neben Dietmar Woidke, dem Ministerpräsidenten von Brandenburg. Der ostdeutsche Hüne, Sozialdemokrat wie Klingbeil, hörte zu, als Merz vom Versuch der Regierung sprach, die Migrationskrise in den Griff zu kriegen. Und als dieser im Zusammenhang mit Abschiebungen ausreisepflichtiger Migranten das problematische "Stadtbild" erwähnte, nickte Woidke zustimmend.
Wäre es nach dem SPD-Chef Klingbeil gegangen, dann hätte der Ministerpräsident in dem Moment wohl lautstark protestieren müssen: "Stopp, Kanzler, das ist doch Rassismus!" Hat er aber nicht. Woidke hat spontan geschafft, wozu weite Teile der politisch-publizistischen Linken unfähig waren und was seinen Parteichef eine Woche später noch überfordert hat: Er hat Merz verstanden, auch wenn der sich, wie so oft, mit einer kernig gemeinten, aber schwammigen Formulierung unnötig angreifbar gemacht hat.
Natürlich hat der Kanzler nicht jeden Menschen in Deutschland mit einer sichtbaren Migrationsgeschichte gemeint, als er von den Problemen im Stadtbild sprach. Es ging ihm nicht um den gesetzestreuen türkischstämmigen Unternehmer oder die georgische Krankenschwester, die hilft, das malade Gesundheitswesen zu stabilisieren. Wer etwas anderes behauptet, betreibt üble Nachrede und hat Merz noch nie länger als zehn Sekunden zugehört.
Der deutsche Kanzler ist kein Rassist. Er meinte ganz offenkundig die vielen Heranwachsenden und jungen Männer, die überwiegend aus dem Nahen und Mittleren Osten und aus Nordafrika nach Deutschland gekommen sind und die ihr Gastland mit einer atemberaubenden Respektlosigkeit behandeln.
Diese Leute, die sich in der Regel nicht dauerhaft im Land aufhalten dürfen, nicht arbeiten und oftmals aggressiv vor deutschen Bahnhöfen, in Fussgängerzonen und in Parks herumlungern, sind ein Problem. Sie machen den Deutschen (mit und ohne Migrationsgeschichte), die ihnen "Schutz" gewährt haben und die ihr Leben finanzieren, den öffentlichen Raum streitig. Das ist eine Landnahme, die sich kein Staat bieten lassen kann.
Es gibt eine kleine Gruppe linker Politiker in Deutschland, die das verstanden hat. Der Grüne Cem Özdemir gehört dazu und Brandenburgs Ministerpräsident von der SPD ebenfalls. Auch deshalb ist Dietmar Woidke einer der letzten erfolgreichen Sozialdemokraten. Während seine ehemalige Volkspartei in den bundesweiten Umfragen auf 14 bis 15 gefallen ist, hat er seine Landtagswahl im vergangenen Jahr mit einem mehr als doppelt so starken Ergebnis knapp gewonnen.
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