Mauerfall 09.11.1989 - und was dann?
75 Jahre Tagesspiegel, 30 Jahre Deutsche Einheit
von Stephan-Andreas Casdorff und Torsten Hampel
26. September 2020
Foto: Sven Darmer
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel über Fehler beim Wiedervereinigungsprozess gesprochen. Der einstige bundesdeutsche Verhandlungsführer beim Einigungsvertrag sagte,
Foto: ullstein bild - Jansson
Des weiteren sagte er, "
Sabine Bergmann-Pohl, die Präsidentin der ersten und letzten frei gewählten DDR-Volkskammer und damit auch das letzte Staatsoberhaupt des untergegangenen Landes, entgegnete: "Sie müssen sich einfach in Menschen hineinversetzen, die vorher unter einer Käseglocke gelebt haben, wo der Staat alles für sie geregelt hat. Das veränderte sich bruchartig 1990. Die Menschen wurden in die Freiheit entlassen und waren nicht darauf vorbereitet. Nur kann ich nicht mehr hören, wenn mir Leute sagen, es hätte damals langsamer gehen müssen, man hätte Menschen vorbereiten müssen. Alles Quatsch."
Bezogen auf die Flüchtlingskrise sagte sie, "es gibt gute Argumente, warum wir nicht alle Flüchtlinge aufnehmen können. Es gibt so viele Gutmenschen bei uns, die sich von heute auf morgen eine bessere und schönere Welt wünschen. Aber wir leben nicht auf Wolke sieben." Im Gespräch, das aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des Tagesspiegels stattfand, sprachen beide auch über den gegenwärtigen Zustand der Presse. [Das vollständige Interview lesen Sie hier.]
Quelle: tagesspiegel vom 26.09.2020