zur Erinnerung
Vietnamkrieg 1964 - 1975 Was sind die Kosten und Folgen eines Krieges? Der Kalte Krieg wird 1964 in Vietnam heiß. Amerika greift nach dem sogenannten Tonkin-Zwischenfall direkt in den Konflikt zwischen Nord- und Südvietnam ein, der bereits seit 1956 andauert.

Damit stellen sich die USA auf die Seite Südvietnams, während die Sowjetunion das kommunistische Nordvietnam unterstützt. Die Kriegsparteien kämpfen mit unterschiedlichen Waffentechnologien. Infolge dessen gab es zwei bis fünf Millionen vietnamesische Kriegsopfer.

Die sechsteilige Reihe "Der Preis des Krieges" hinterfragt die Kosten und Folgen des Krieges für Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt - und ungezählte Menschen.

Erstmals setzen die USA im Kampf gegen den kommunistischen Vietcong Hunderttausende Tonnen des Brennstoffs Napalm und Millionen Liter Herbizide ein, mit verheerenden Folgen für Mensch und Natur bis heute.


Quelle: ZDF info

Der Vietnamkrieg

"Wir werden dieses gottverdammte Land dem Erdboden gleichmachen", so Richard Nixon am 2. Juni 1971. Die Wut des US-Präsidenten galt dem kleinen Land Vietnam, wo die USA seit 1964 in einen aufreibenden Abnutzungskrieg verwickelt war.

Es ist die Zeit des Kalten Krieges und laut offizieller Doktrin verteidigen die GI's in den fernen Dschungeln und Sümpfen einen Vorposten der freien Welt in Südostasien. Sie sollen um jeden Preis den Vormarsch des Kommunismus stoppen. Doch anstatt rasch zu siegen, wird die mächtigste Militärmaschinerie des Westens im Kampf gegen Nordvietnams Guerilla-Kämpfer immer tiefer in einen unübersichtlichen Dschungelkrieg hineingezogen, der bald auch die Straßen Amerikas erreicht.

Die alltäglichen Fernsehbilder tragen die Gewalt in den Dörfern Indochinas bis in die Wohnzimmer der Amerikaner und führen schließlich zu den größten Antikriegsdemonstrationen, die Washington bis dahin gesehen hat.

Das Land leidet bis heute

Kaum vier Jahre nach Nixons wüsten Drohsprüchen ist der Krieg endgültig verloren. Zu Ende geht eines der grausamsten Kapitel in der Geschichte des Kalten Krieges: Zu keiner anderen Zeit und an keinem anderen Ort wurden derart viele Vernichtungsmittel eingesetzt wie in Vietnam und den angrenzenden Gebieten von Laos und Kambodscha, wo US-Kampfflugzeuge mehr Bomben abwarfen als auf allen Schauplätzen des Zweiten Weltkrieges zusammen.

Wie viele Zivilisten Opfer der von US-Soldaten verübten Massaker und Kriegsverbrechen wurden, kann bis heute nur geschätzt werden. Bei Kriegsende sind fast zwei Millionen Menschen tot, unzählige verstümmelt, heimatlos oder auf der Flucht, tausende von Dörfern sind dem Erdboden gleichgemacht. Das Land leidet bis heute an den Folgen dieser Katastrophe.

1. Der kalte Krieg

Vietnam, ein Land mit damals knapp 30.000.000 Einwohnern wurde ab 1945 zum Austragungsort eines dreißigjährigen Krieges. US-Kampfflugzeuge warfen hier mehr Bomben ab als auf allen Schauplätzen des Zweiten Weltkrieges zusammen. Der Film zeigt die Hintergründe der Tragödie in Südostasien.

"Wir werden dieses gottverdammte Land dem Erdboden gleichmachen", so Richard Nixon am 2. Juni 1971. Die Wut des US-Präsidenten galt dem kleinen Land Vietnam, wo die USA seit 1964 in einen aufreibenden Abnutzungskrieg verwickelt war.

2. Im Bombenhagel

05.08.1964: Zum ersten mal fallen an diesem Tag amerikanischen Bomben auf den kleinen Küstenstaat in Südostasien. Ihr Ziel ein Öllager und vier Marinehäfen der komunistischen Streikräfte des Landes.

Zu keiner anderen Zeit und an keinem anderen Ort wurden derart viele Vernichtungsmittel eingesetzt wie im Vietnamkrieg. Die Dokumentation zeigt die Hintergründe der Tragödie in Südostasien. Es ist die Zeit des Kalten Krieges und die amerikanischen Soldaten haben ein klares Ziel: den Vormarsch des Kommunismus zu stoppen.

3. Kampf ohne Fronten

Sommer 1966: Die USA haben sich auf den Bodenkrieg in Südvietnam eingelassen. Die US-Armee, ausgebildet zur konventionellen Kriegsführung, ist in den Dschungeln und Sümpfen Vietnams überfordert.

Anstatt rasch zu siegen, wird die mächtigste Militärmaschinerie des Westens im Kampf gegen Nordvietnams Guerilla-Kämpfer immer tiefer in einen Dschungelkrieg hineingezogen. Die alltäglichen Fernsehbilder tragen die Gewalt bis in die Wohnzimmer der Amerikaner und führen schließlich zu den größten Antikriegsdemonstrationen, die die USA jemals erlebt haben.

4. Der Wendepunkt

Das sogenannte Tet-Fest (Neujahrsfest) führte die endgültige Wende des Krieges herbei. Die Vietcong starteten zusammen mit den nordvietnamesischen Truppen eine Großoffensive gegen die Amerikaner.

Militärisch war es zwar ein Sieg für die USA, doch die öffentliche Unterstützung für den Krieg hatte ernste Risse bekommen.

5. Der Fall My Lai

Am 16. März 1968, drangen amerikanische Soldaten in den Ort My Lai ein und erschossen alle Bewohner, die sie antrafen. Innerhalb von vier Stunden wurden nach vietnamesischer Zählung 504 Menschen getötet.

Das an vietnamesischen Zivilisten verübte Massaker gehört zu den grausamsten der modernen Kriegsgeschichte und wurde zum Sinnbild des schmutzigen Krieges. Mittlerweile scheint klar zu sein, dass My Lai im Vietnamkrieg kein Einzelfall war.

6. Das Trauma

Das 1968 von amerikanischen Soldaten verübte Massaker an vietnamesischen Zivilisten leitete die moralische Niederlage der USA in Vietnam ein.

Frühjahr 1970: Millionen Vietnamesen haben seit Beginn des Konfliktes ihre Felder und Heimatdörfer verlassen müssen. Die Zwangsumsiedlung hat System: Zerstörung der Rückzugsgebiete und Nachschubwege des Vietcong. Als 1973 endlich das Waffenstillstandsabkommen mit Nordvietnam unterschrieben wurde, war für die USA ein Krieg zu Ende, der immer mehr zum Albtraum geworden war und schließlich in einem moralischen, militärischen und politischen Desaster endete.


Quelle: ZDF info


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04