(Foto Irene Feldbauer).
Die amerikanische Tragödie geht zurück auf die Eroberung des Landes durch die Kolonialmacht Frankreich. Der vietnamesische Historiker Le Than Khoi schildert in seinem 1955 in Paris erschienenen Buch "Le Vietnam. Histoire et Civilisation", in welch unbeschreiblichem Elend die grosse Mehrheit der Vietnamesen in dieser Zeit lebte. Für die vietnamesischen Arbeiter gab keinen freien Sonntag, keinen bezahlten Urlaub, keine gesundheitliche Betreuung, keine Sozialversicherung, keine Arbeitslosenunterstützung. Für die geringsten "Vergehen" gab es Prügelstrafen, Geldbussen und Gefängnis. Auf den südvietnamesischen Plantagen starben jährlich Hunderte von Menschen an den Folgen der barbarischen Behandlung.
Die Kohlenminen von Hong Gai in Nordvietnam und die Kautschukplantagen im Süden unterhielten ihre eigene Polizei, einen eigenen Spitzelapparat zur Überwachung der Arbeiter und eigene Gefängnisse. Ihr Elend beschreibt der US-amerikanische Journalist H. A. Frank in seinem 1926 in London veröffentlichten Buch "East of Siam" so:
"Es sind arme Sklaven, in armselige Lumpen gehüllt, und schwach ist die Hand, welche die Hacke schwingt. Die Sonne brennt erbarmungslos, die Arbeit ist kräftezehrend, doch sie bringt nur wenig ein. Es gab dort auch Frauen, und vor allem, hinter den Kohlekarren, kleine Kerlchen von kaum zehn Jahren; ihre von Erschöpfung gezeichneten, mit Kohlenstaub bedeckten Gesichter aber glichen denen von Vierzigjährigen. Ihre nackten Füsse waren von einer harten Kruste bedeckt. Ohne Pause trotteten sie durch den Staub.
Und der französische Geograf Pierre Gourou schreibt in seinem Buch "L' Asie" (Paris 1954): "Hunger und Elend zwingen die tongkinesischen und annamitischen Bauern, auf Insekten Jagd zu machen, die sie dann gierig verzehren. In Tongking fängt man Heuschrecken, Grillen, Eintagsfliegen, sammelt einige Raupen und Bambuswürmer und schreckt auch nicht davor zurück, die Puppen der Seidenraupe zu essen. Jedermann weiss, dass dort ständig Hungersnot herrscht."
Diese kurzen Einblendungen verdeutlichen, warum die grosse Mehrheit der Vietnamesen dem Aufruf der am 19. Mai 1941 von Ho chi Minh gegründeten Vietnam doc Lap Dong Minh, der Liga für die Unabhängigkeit Vietnams, zum nationalen Befreiungskampf folgte. Die kurz Viet Minh genannte Befreiungsfront, bestand nicht nur aus Kommunisten, wie oft fälschlicher Weise angeführt, sondern ihr gehörten breite Bevölkerungsschichten an: Arbeiter und Bauern, verschiedene Schichten des Kleinbürgertums, Vertreter der Intelligenz, der nationalen Bourgeoisie, Angehörige der nationalen Minderheiten, buddhistische Mönche, vietnamesische Soldaten der französischen Kolonialarmee und selbst Mandarine, Angehörige der hohen vietnamesischen Feudalschicht.
Am 22. Dezember 1944 bildete die Viet Minh offiziell eine erste Partisanen-Einheit, aus der eine rasch anwachsende Volksarmee hervorging. Ihr Befehlshaber wurde der 31jährige Lehrer Vo Nguyen Giap, der spätere Verteidigungsminister der Demokratischen Republik Vietnam (DRV). Er kommandierte auch die vietnamesischen Truppen, von denen die Franzosen im Mai 1954 in der Schlacht bei Dien Bien Phu geschlagen wurden.
Am 9. August rief die Viet Minh zum bewaffneten Aufstand gegen die japanischen Truppen auf, die im Frühjahr 1940 Vietnam besetzt hatten, und gegen die französischen Kolonialisten, die unter der japanischen Besatzung die Verwaltung weiter ausübten. Am 19. August nahmen die Vietnamesen Hanoi ein, am 23. August die alte Kaiserstadt Hue. Das Ereignis wird von den Vietnamesen als Augustrevolution bezeichnet.
Die Führung der Viet Minh konstituierte sich am 25. August zur provisorischen Regierung. Am 2. September 1945 erklärte Ho Chi Minh Vietnam für unabhängig. Die Grundsätze der Proklamation könnten der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 entstammen: "Alle Menschen sind gleich erschaffen. Von ihrem Schöpfer wurden sie mit bestimmten unveräusserlichen Rechten ausgestattet, darunter dem Recht auf Leben, auf Freiheit und auf das Streben nach Glück." Die Unabhängigkeitserklärung endete mit den Worten: "Das vietnamesische Volk ist entschlossen, all seine geistigen und materiellen Kräfte aufzubieten, Leben und Besitz zu opfern, um sein Recht auf Freiheit und Unabhängigkeit zu behaupten."
Am 6. Januar 1946 wird in Vietnam zum ersten Mal eine Nationalversammlung gewählt. Zugelassen sind auch Parteien und Organisationen, die der Viet Minh nicht angehören. Die Viet Minh belegt 230 der 300 Sitze. Am 2. März wird Ho chi Minh zum Präsidenten der DRV gewählt.
Ho chi Minh wird in den folgenden Jahren des Kampfes zur legendären Führerpersönlichkeit, zur Seele des Widerstandes gegen das neu errichtete französische Kolonialjoch, wie später gegen seine US-amerikanischen Erben. Sein politisches Testament, das er vier Monate vor seinem Tod verfasste, ist durchdrungen von der unerschütterlichen Gewissheit, dass sein Volk bis zum Sieg kämpfen werde. Als er während des erbitterten Ringens um die Wahrung der nationalen Unabhängigkeit im September 1969 starb, spekulierte man in den USA, dass sein Tod die Widerstandskraft Vietnams lähmen würde. Nichts dergleichen geschah. Seine Nachfolger hatten zwar eine so starke Ausstrahlung wie er, doch sie setzten sein Werk fort ohne in innerpolitische Machtkämpfe zu verfallen.
Obwohl es im Süden zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den französischen Truppen und der Volksarmee kommt, lässt sich Ho chi Minh auf Verhandlungen mit Frankreich ein. Der Grund: in Nordvietnam halten sich zu diesem Zeitpunkt auch nationalistische chinesische Truppen mit über 180.000 Mann auf. Die Viet Minh fühlt sich nicht stark genug, die proklamierte Unabhängigkeit gleichzeitig gegen die französische Kolonialmacht und die chinesischen Truppen zu verteidigen. Ho chi Minh ist sogar bereit, bei einer Anerkennung der vollen Souveränität und territorialen Integrität der DRV der eben von Frankreich mit seinen Kolonien und überseeischen Gebieten gegründeten Französischen Union beizutreten. Die Versuche scheitern jedoch.
Nachdem die Franzosen ihre koloniale Verwaltung in Vietnam wieder aufgebaut hatten, vereinbarten sie 1946 mit den chinesischen Nationalisten einen Abzug der chinesischen Truppen aus Vietnam. In den folgenden Jahren verstärkte die Viet Minh sowohl in Süd- als auch in Nordvietnam ihre Angriffe auf französische Kolonialtruppen, deren Kriegskosten in dieser Phase zu achtzig Prozent von den USA getragen wurden. Während es den Franzosen gelang, die Kontrolle über die Städte zu behalten, gerieten immer mehr Landstriche in die Hände der Viet Minh.
Am 20. November 1953 richteten die Franzosen in Dien Bien Phu, einem breiten Tal im unwegsamen Bergland an der Grenze zwischen Nordvietnam und dem nördlichen Laos, eine Garnison mit 16.000 Mann ein. Von Dien Bien Phu aus sollte die Grenzregion zwischen den beiden Ländern überwacht werden. Denn die Viet Minh unterstützte die von den laotischen Kommunisten dominierte Befreiungsbewegung Pathet Lao in Laos und versorgte sie mit Waffen.
Kommandant dieser Dschungelfestung wurde Ferdinand de la Croix de Castries, Oberst der Panzertruppen. Er plante, die Viet Minh nach Dien Bien Phu zu locken, um sie zu verlustreichen Angriffen zu provozieren und sie dann vor den Toren der dortigen Festung in einer Feldschlacht zu vernichten. In den folgenden Wochen bewegten sich die vietnamesischen Truppen durch das Tal auf die Festung zu, befehligt von Vo Nguyen Giap. Mit dabei war Ho chi Minh.
Zweihunderttausend Träger schafften schwere Artillerie auf die Bergrücken rund um das Tal von Dien Bien Phu. Die USA verstärkten die Unterstützung für Frankreich in Vietnam. C-119-Flugzeuge der US Air Force warfen Napalmbomben auf die Belagerer ab und der Einsatz der bereits eingesetzten B-26-Bomber wurde erhöht.
Als sich auf dem Höhepunkt der Schlacht eine französische Niederlage abzeichnete, forderte Paris sogar von den USA den Abwurf einer Atombombe auf Ho chi Minhs rückwärtige Gebiete. Grossbritannien sprach sich dagegen aus und auch US-Präsident Dwight D. Eisenhower, selbst ein Militär, wollte ein solches Risiko, das eine Reaktion Moskaus hätte hervorrufen können, nicht eingehen. Auch in Frankreich, wo zu dieser Zeit ein Regierungswechsel stattfand, waren die Meinungen dazu geteilt. So blieb ein Atomwaffeneinsatz aus.
Im März 1954 beginnt der Angriff der Vietnamesen auf Dien Bien Phu. Sie nehmen nacheinander die auf sechs Hügeln liegenden Stützpunkte ein. Am 7. Mai 1954 erobern sie die französische Befehlszentrale, auf deren Dach der schnell noch zum General beförderte De Castries zum Zeichen der Kapitulation ein weisses Lacken ausgebreitet hat.
Über 20.000 Vietnamesen und mehr als 3000 Mann der französischen Kolonialtruppen sind in der Schlacht um Dien Bien Phu ums Leben gekommen. Für die französischen Kolonialtruppen ist es eine der schwersten Niederlagen ihrer Geschichte. Insgesamt sind im acht Jahre dauernden Krieg zwischen der Viet Minh und Frankreich etwa 92.000 französische Soldaten gefallen. Die Verluste der auf Seiten Frankreichs kämpfenden Vietnamesen mitgerechnet waren es mit Verwundeten und Gefangenen 466.172 Opfer. Auf Seiten der DRV starben 800.000 Menschen. Von der Pariser "Le Monde" nach den Ursachen des Sieges befragt, erklärt General Giap: "Rufen sie sich die Französische Revolution ins Gedächtnis zurück, erinnern sie sich an Valmy und ihre schlecht bewaffneten Soldaten. Um uns zu verstehen, denken sie an diese historischen Stunden ihres Volkes. Suchen sie die Realität. Ein Volk, das für seine Unabhängigkeit kämpft, vollbringt legendäre Heldentaten."
Bereits einen Tag nach dem Ende des Krieges in Vietnam begannen in Genf Verhandlungen über das weitere Schicksal der drei Länder Indochinas, Vietnam, Laos und Kambodscha. Daran nahmen von Vietnam die DRV und die südvietnamesische "Regierung", die Vertreter von Laos und Kambodscha sowie Frankreichs, Grossbritanniens, der USA, der UdSSR und der Volksrepublik China teil. Am 20. und 21. Juli wurden die Genfer Indochina-Abkommen unterzeichnet. Sie anerkannten die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität von Vietnam, Laos und Kambodscha. Zwischen dem französisch-vietnamesischen Kommando und dem der Volksarmee der DRV wurde die Einstellung der Kampfhandlungen vereinbart. Die Abkommen legten am 17. Breitengrad eine 65 Kilometer breite entmilitarisierte Demarkationslinie von etwa 800 km2 fest, mit der Vietnam in eine nördliche und südliche Zone geteilt wurde. Es hiess ausdrücklich, dass es "eine provisorische Linie ist und in keiner Weise als politische oder territoriale Trennung ausgelegt werden darf". Die Trennung sollte die sichere Rückführung der Streitkräfte der DRV nach Norden und die der südvietnamesischen Regierung nach Süden ermöglichen. Die vorläufige Teilung sollte ferner der Vorbereitung allgemeiner, geheimer und freier Wahlen dienen, die laut der Genfer Abkommen 1956 stattfinden sollten.
In Hanoi hofft man bis 1956 auf die Wahlen, bei denen, wie Präsident Eisenhower in seinen Memoiren "Mandate for Change" (New York 1965) schrieb, "wahrscheinlich 80 Prozent der Bevölkerung für den Kommunisten Ho chi Minh stimmen würden." Deshalb hatten die USA und der von ihnen in Südvietnam als Präsident an die Macht gebrachte Ngo dinh Diem nie vorgehabt, diese Wahlen durchführen zu lassen. Stattdessen begann im Süden eine intensive Propaganda für einen "Marsch nach Norden".
In den Jahren nach Dien Bien Phu ging Nordvietnam zunächst davon aus, die von den Kommunisten dominierten Guerillas im Süden des Landes könnten von sich aus die Diem-Regierung stürzen. Im Süden begann der Widerstand gegen die Unterdrückung durch die Diem-Regierung erneut. Diem war ein in den USA erzogener Katholik, der nach amerikanischer Absicht gegen den Norden Krieg führen sollte.
(Foto Irene Feldbauer Feb. 1968).
Versammlungen, Demonstrationen und andere Protestaktionen, die oft nur die Einhaltung der Genfer Abkommen forderten, besonders die Bestimmung über die freien Wahlen, wurden verboten. Demokratische Organisationen wurden aufgelöst, demokratische Rechte und Freiheiten beseitigt. Bereits ein Jahr nach der Verabschiedung der Genfer Abkommen waren in Südvietnam 40.700 Menschen verhaftet und 1563 getötet worden. Der Mediziner Erich Wulff aus der Bundesrepublik Deutschland, der von 1961 bis 1967 an der Universitätsklinik von Hue arbeitete, schildert in seinem unter dem Pseudonym Georg W. Alsheimer veröffentlichten Buch "Vietnamesische Lehrjahre" (Frankfurt/Main 1972), dass von der Diem-Polizei auch völlig unpolitische und unschuldige Menschen verfolgt und eingesperrt wurden.
Die französische Publizistin Madeleine Riffaud, Mitglied der Résistance gegen Hitlerdeutschland, die nach 1954 Südvietnam besuchte, enthüllte vor dem zweiten Russell-Tribunal 1967, dass alle verfolgt und eingekerkert wurden, die sich für die Einhaltung der Genfer Abkommen einsetzten. Das Russell-Tribunal, auch als Vietnam-Kriegsverbrechen-Tribunal bekannt, wurde ein Jahr zuvor vom britischen Mathematiker, Philosophen und Literaturnobelpreisträger Sir Bertrand Russell Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und andern gebildet. Ziel: die Untersuchung und Dokumentation US-amerikanischer Kriegsverbrechen im Vietnamkrieg nach 1954. Das Tribunal war unter dem Dach der Bertrand Russell Peace Foundation tätig und arbeitete wie diese nach der Arbeitsmethode nur Fakten sprechen zu lassen.
Gegen "mutmassliche ehemalige Widerstandskämpfer" und "Familienangehörige der Widerstandskämpfer" gegen das französische Kolonialregime begannen "Verhaftungen und Folterungen, Erniedrigungen und Hinrichtungen, mit dem Ziel, Exempel zu statuieren. Die Diem-Agenten organisierten auf Empfehlung der Experten von der psychologischen Kriegsführung in Washington ‚Buss-Sitzungen'. Die Menschen sollten gezwungen werden, ihre patriotischen Überzeugungen öffentlich zu widerrufen und um Gnade zu bitten, wobei sie vor einem Bild Diems niederknien und die Fahne des Landes küssen mussten". Frauen, deren Männer in der Volksarmee gekämpft hatten und sich entsprechend den Genfer Abkommen nach Nordvietnam zurückzogen, wurden zur Scheidung aufgefordert. Wenn sie sich weigerten, wurden sie gefoltert, in Gefängnisse und Konzentrationslager gesperrt. Südvietnam habe einem riesigen Internierungslager geglichen. "Ich habe nirgendwo in Südvietnam eine vollständige Familie gefunden. Mütter suchten ihre Kinder, die entführt worden waren; Männer wussten schon seit Jahren nicht mehr, ob ihre Frauen noch in Haft sassen oder längst umgebracht waren. (...) Ich stelle hier vor dem Tribunal fest, dass in diesem Augenblick Tausende von Männern, Frauen und Kindern in langsamer Auszehrung und unter Haftbedingungen dahinvegetieren, die an das Los der Deportierten und an die in den KZ von Auschwitz, Dachau und Mauthausen dahinsiechenden Häftlinge erinnern."
Am 20. Dezember 1960 gründeten 23 zumeist illegale Parteien, Organisationen und buddhistische Sekten eine gemeinsame Widerstandsorganisation, die Front National de Libération (FNL). Zu ihrem Vorsitzenden wurde der Saigoner Rechtsanwalt Nguyen huu Tho gewählt. Er war, wie der australische Publizist Wilfred Burchett schrieb, "ein Gelehrtentyp, freundlich und sehr charmant, gehörte seinem ganzen Wesen nach zu den liberalen Intellektuellen der Grossstadt". Bereits 1954 hatte er zur Verwirklichung der Genfer Abkommen das so genannte Saigon-Cholon-Friedenskomitee gegründet, dem viele der im Geschäftsviertel von Cholon wohnenden Intellektuellen angehörten. Die FNL forderte für Südvietnam freie Wahlen zu einer Nationalversammlung. An die Stelle des US-hörigen Saigoner-Regimes sollte eine Koalitionsregierung treten.
Bis zur Gründung der Befreiungsfront, gibt es keine militärischen Aktivitäten von Seiten des Nordens im Süden. Danach wird der Beschluss, nun einzugreifen, unter schwierigen Bedingungen gefasst. Man hat genug eigene Sorgen - ökonomischer Aufbau, Schwierigkeiten und Fehler bei der Kollektivierung der Landwirtschaft. Die DRV leugnet nicht, dass sie die FNL im Süden nun mit allen Mitteln und Kräften unterstützt. Nachdem die FNL und weitere Organisationen 1969 sich zur Republik Südvietnam (RSV) mit einer provisorischen revolutionären Regierung konstituiert hatten, erklärte Ministerpräsident Pham van Dong laut der nordvietnamesischen Nachrichtenagentur Vietnam News Agency (VNA) vom 1. März 1969: "Unsere 30 Millionen Landsleute sind entschlossen, Schulter an Schulter zu kämpfen, ihre Kräfte und Fähigkeiten zu vereinen, zu kämpfen und zu siegen und den Kampf an der militärischen, politischen und diplomatischen Front zu verstärken und mit Ausdauer fortzusetzen."
Die USA und die Saigoner Regierung stellten die FNL als eine Gefolgschaft der nordvietnamesischen Kommunisten dar. Das entsprach nicht den Tatsachen. Der französische Vietnam-Spezialist Jean Lacouture, unter anderem Verfasser der Biografie "Ho Tschi Minh" (Frankfurt / Main 1968), wies dies in seinem Buch "Vietnam entre deux Paix" (Paris 1965) nach. So waren nach 1954 rund 90.000 bewaffnete Widerstandskämpfer aus dem Süden in den Norden zurückgekehrt, von denen viele nach der Gründung der FNL nun nach Süden zurück gingen. Das belegen auch die von der "New York Times" ab 13. Juni 1971 veröffentlichten Geheimdokumente des Pentagon, die Neil Sheehan als Buch "Die Pentagon-Papiere. Die geheime Geschichte des Vietnamkrieges" (München/Zürich 1971) herausgab. Darin steht: "Die meisten derjenigen, die zur Waffe griffen, waren Südvietnamesen, und die Gründe, um derentwillen sie kämpften, wurden durchaus nicht in Nordvietnam erfunden."
(Foto Irene Feldbauer).
Nach der FNL-Gründung wurde von der nordvietnamesischen Führung auch beschlossen, zur Versorgung der Befreiungsfront mit Waffen den so genannten Ho chi Minh-Pfad anzulegen, der hauptsächlich auf laotischem und kambodschanischem Gebiet verlief. Denn über die Strasse Nummer Eins, die von der chinesischen Grenze über rund 1200 Kilometer bis hinein nach Saigon führte und im Norden seit Beginn des Luftkrieges gegen die DRV ständig von der USA-Luftwaffe bombardiert wurde, konnte dies nur teilweise erfolgen. Der Ho chi Minh-Pfad führte bis nach Tay Ninh auf der Höhe Saigons durch die Truong Son-Gebirge, die auch als die Kordilleren Vietnams bezeichnet werden. Diese strategische Verkehrsader war rund 5000 Kilometer lang und bestand aus zwei breiten betonierten Strassen und parallelen Ausweichstrassen, die von dichten Dschungelwäldern des Bergmassivs bedeckt wurden. Neben dem Ho chi Minh-Pfad verlief eine mit Ausweichleitungen ebenfalls etwa 3000 km lange Erdöl-Pipeline, über die im Frühjahr 1975 die Versorgung der Panzer- und motorisierten Einheiten zum Sturm auf Saigon erfolgte.
1961 schickt der neu gewählte US-Präsident John F. Kennedy die ersten hundert Militärberater und eine Spezialeinheit von vierhundert Soldaten nach Vietnam. Schon im Jahr darauf erhöhen die USA ihr Truppen-Kontingent in Vietnam auf 11000 Soldaten. Dies aus der Einsicht, dass die verbrecherischen Regimes der südvietnamesischen Generäle - nach Diems Ermordung, die von den USA gebilligt worden war - im Süden niemals die Unterstützung der Bevölkerung haben würden. Aus der langen Reihe von Ereignissen, die die Menschen im Süden das Fürchten lehrten, seien nur deren drei herausgegriffen: Nguyen Cao Ky, Premierminister in Saigon (1965 bis 67), bekannte öffentlich, ein Bewunderer Hitlers zu sein. Um die ganze Welt ging das Bild, auf dem der Polizeipräsident von Saigon vor den laufenden Kameras der Weltpresse einen "Vietcong"-Gefangenen erschiesst. Berüchtigt waren die mörderischen Konzentrationslager des südvietnamesischen Regimes, eingerichtet unter anderem auf der Insel Poulo Condor im südchinesischen Meer, wo über zehntausend Menschen eingekerkert waren. "Amnesty International" berichtete im Dezember 1972, dass es in Südvietnam insgesamt zwischen 200000 und 300000 politische Gefangene gebe. Es gab den "Spezialkrieg" ("Wehrdörfer-Programm"), den "begrenzten Krieg" ("chirurgische" Bombardierungen und US-Bodentruppen), und schliesslich die "Vietnamisierung".
In der Bucht von Tonking werden am 2. August 1964 zwei US-amerikanische Kreuzer angeblich von nordvietnamesischen Patrouillenbooten beschossen. Die USA behaupten, die Kreuzer hätten sich in internationalen Gewässern befunden und nehmen den Zwischenfall zum Anlass, mit der Bombardierung erster Ziele den Luftkrieg gegen Nordvietnam zu beginnen.
1968 wird durch eine Untersuchung des aussenpolitischen Ausschusses des US-Senats bekannt, dass US-Präsident Lyndon B. Johnson sich mit geradezu "ungeheuerlichen verlogenen Behauptungen", die seine Geheimdienste stützten, die Ermächtigung des Kongresses zu den Luftangriffen erschlichen hatte. Die US-Kreuzer hatten den Auftrag, für die geplanten Luftangriffe "die elektronischen und Radarsysteme Nordvietnams zu stimulieren, um deren Ortung zu ermöglichen. Sie waren in die Drei-Meilen-Hoheitszone Nordvietnams eingedrungen und hatten, wie es Senator Albert Gore nannte, "unmittelbar vor der Küste die Wellen gepflügt". Es wurde weiter bekannt, dass keiner der beiden US-Zerstörer von nordvietnamesischen Torpedos getroffen worden war. Aus einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" (Nr. 12 / 1965) geht hervor, dass bereits Monate vorher ein als "Drehbuch" bezeichnetes Programm der Luftangriffe auf Nordvietnam erarbeitet wurde, das bereits vorsah, die nordvietnamesische Metropole Hanoi und das dicht besiedelte Mündungsgebiet des Roten Flusses zu bombardieren. Weitere Einzelheiten darüber, wie Johnson geplant hatte, den Krieg im Süden auf den Norden auszudehnen, wurden durch die bereits erwähnten Pentagon-Papiere 1971 bekannt. Für die ab August 1964 durchgeführten Luftüberfälle, die den "Marsch nach Norden" vorbereiten sollten, hatte der Präsident bereits im Februar 1964 den von der CIA vorgelegten Operationsplan 34 A bestätigt, der in Nordvietnam unter anderem See-Überfälle sowie Sabotageakte auf Eisenbahnen und Strassen vorsah. Das Ermächtigungsgesetz, das Johnson angeblich als Reaktion auf den Tonking-Zwischenfall am 16. August 1964 dem Kongress vorlegte, war bereits am 25. Mai 1964 ausgearbeitet worden.
In den nächsten vier Jahren werden über Nordvietnam doppelt so viele Bomben abgeworfen als im gesamten Zweiten Weltkrieg. Der Norden antwortet mit einer völligen Dezentralisierung der Wirtschaft und der Evakuierung von Hunderttausenden von Menschen aus den Städten, damit sowohl Industrieanlagen als auch die Bevölkerung ein weniger leichtes Ziel abgeben. Nach den Enthüllungen des US-Senats musste Präsident Johnson am 1. November 1968 die Einstellung der Luftangriffe auf Nordvietnam erklären. Im Juni 1970 annullierte der US-Kongress das Ermächtigungsgesetz vom 16. August 1964.
1968, auf der Höhe des Vietnamkrieges, haben die USA über eine halbe Million Soldaten in Vietnam stationiert. Australien, Neuseeland, Südkorea, die Philippinen und Thailand stellen zusammen zusätzlich 90.000 Mann. Die südvietnamesische Armee hat rund eine Million Soldaten unter Waffen. Die Nationale Befreiungsfront stellt diesem Kontingent etwa 400.000 Mann entgegen.
Die Kämpfer der Nationalen Befreiungsfront werden von den USA als "Vietcong" bezeichnet, was übersetzt so viel heisst wie: "vietnamesische Kommunisten". Es ist dies kein vietnamesisches Wort, sondern eine amerikanische Verballhornung. Daraus wurde die Abkürzung "VC" abgeleitet, die dann wiederum als "Victor Charlie" in den Slang der US-Soldaten Eingang fand. Damit sollte suggeriert werden, dass die gesamte Befreiungsbewegung und damit alle, die sich gegen Unterdrückung wehren, "kommunistisch" und damit "vernichtenswert" seien.
Am 1. Februar 1968 beginnen die Truppen der Nationalen Befreiungsfront ihre gross angelegte Tet-Offensive auf strategische Ziele in 105 südvietnamesischen Städten. Obwohl die Befreiungsarmee überall, ausser in Hue, schnell zurückgeschlagen wird und ausserordentlich hohe Verluste erleidet, gilt die Tet-Offensive im Vietnamkrieg als Wendepunkt. Denn danach ist die US-Regierung primär nicht mehr in der Lage, diesen Krieg zu gewinnen, und will sich aus Südvietnam zurückzuziehen. Es beginnt, was die "Vietnamisierung" des Krieges genannt wird. Allerdings gab es dazu zwischen den US-Militärs, bzw. den amerikanischen Botschaftern in Saigon und der Administration in Washington immer wieder unterschiedliche Ansichten. Die amerikanischen Militärs in Vietnam wollten diesen Krieg um jeden Preis gewinnen. Die Administration zeigte immer wieder eher nur das Bedürfnis, aus dem unpopulären Krieg irgendwie und einigermassen ehrenhaft herauszukommen.
Die Tet-Offensive bringt die USA endlich an den Verhandlungstisch. Mit der Einstellung der Luftangriffe auf Nordvietnam am 1. November 1968, dem Ende der "Operation Rolling Thunder", beginnen sie ab 1970 ihre Truppen aus Vietnam abzuziehen. 1969 beginnen in Paris die Verhandlungen über den Rückzug der amerikanischen Truppen aus Vietnam und die politische Zukunft Südvietnams. Am Tisch sitzen die USA, Südvietnam, Nordvietnam sowie die "Provisorische Revolutionäre Regierung" der RSV. Zunächst fanden zwischen den USA und der DRV Vorgespräche statt. Die nordvietnamesische Delegation leitete das Politbüromitglied der Partei der Werktätigen Vietnams (der KP der DRV) Le duc Tho, jene der USA der Sicherheitsberater des Präsidenten, der spätere Aussenminister Henry Kissinger.
Die USA forderten zunächst, dass die Verhandlungen nur zwischen diesen beiden Abordnungen geführt werden sollten. Ziel war, die DRV als allein "kriegführende Seite" in Südvietnam und als "Aggressor" hinzustellen. Die DRV forderte die Teilnahme der RSV als gleichberechtigter Verhandlungspartner und akzeptierte dafür die Saigoner Regierung als Gesprächspartner. Die USA mussten dem schliesslich zustimmen. Bevor die Pariser Gespräche ein Ergebnis bringen, reduzieren die USA 1972 die Stärke ihrer Truppen in Vietnam auf unter 100 000 Mann.
Zum Abzug ihrer Truppen aus Südvietnam veranlasste das Pentagon auch die sinkende Moral seiner Soldaten. Der Hauptfeldwebel Donald Duncan erklärte im Dezember 1966 im "Weekend Magazin", die US-Truppen befänden sich gegen den Willen der Bevölkerung in Südvietnam, ja zur Unterdrückung ihres antiamerikanischen Widerstandes. "Die Vietnamesen lehnen uns ab". Der Vietcong bringe in fast jeder Provinz Truppen in Divisionsstärke in den Kampf. Solches Wachstum sei nur möglich mit der Unterstützung des Volkes, dazu bedürfe es "geradezu überwältigender Zustimmung" , so Donald Duncan. Er war 18 Monate in Südvietnam, hatte 32 Absprünge im "feindlichen Gebiet" absolviert, mehrere Auszeichnungen erhalten, war für den "American Silver Star", eine der höchsten US-Kriegsauszeichnungen, vorgeschlagen und sollte zum Hauptmann befördert werden.
(Foto Irene Feldbauer).
Zwischen 1966 und 1972 kam es zu 423.422 Desertionen und unerlaubten Entfernungen von der Truppe. Die Zahl der Deserteure war dreimal höher als zu irgendeinem Zeitpunkt des Koreakrieges. 250.000 Armeeangehörige schrieben Beschwerdebriefe an Kongressabgeordnete. Nach der Wiederaufnahme des Luftkrieges gegen Nordvietnam 1972 kam es auf allen beteiligten Flugzeugträgern zu Unruhen. Von der "Oriskany" desertierten 25 Matrosen. Auf der "Kitty Hawk" protestierten in Subic Bay auf den Philippinen hundert schwarze Matrosen gegen einen neuen Vietnameinsatz. Gegen die Marines, die gegen sie vorgingen, setzten die Verweigerer sich mit Ketten, Schraubenschlüsseln und Rohren stundenlang zur Wehr. Als der Zerstörer "Coral See" nach Vietnam auslaufen sollte, protestierte ein Viertel der Mannschaft gegen den Einsatz, 35 Matrosen blieben in Kalifornien zurück. 1971 gab es laut einer Kongress-Untersuchung auf Kriegsschiffen 488 Beschädigungen oder Versuche dazu, 191 Sabotageakte und 135 Brandstiftungen. Der Flugzeugträger "Ranger" war durch zwei ins Getriebe einer Maschine geworfene 30-Zentimeter-Schrauben über drei Monate nicht einsatzfähig. Nach einer Brandlegung im Radarraum fiel der Flugzeugträger "Forrestal" für zwei Monate aus. Während der mörderischen Bombardements auf Hanoi im Dezember 1972 weigerte der "Phantom"-Pilot Captain Dwight Evans zu starten. Captain Michael Heck lehnte den Einsatz mit seiner B-52 ab.
Die Juni-Ausgabe 1971 des "Armed Forces Journal" schrieb: "Moral, Disziplin und Kampfbereitschaft der US-Streitkräfte befinden sich mit einigen wenigen herausragenden Ausnahmen auf einem Tiefpunkt und in einem schlimmeren Zustand als jemals zuvor in diesem Jahrhundert, vielleicht sogar in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Nach jedem nur denkbaren Massstab steht unsere Armee, die sich jetzt noch in Vietnam aufhält, vor dem Zusammenbruch. Ganze Einheiten weichen dem Einsatz aus oder verweigern ihn, sie ermorden ihre Offiziere und Unteroffiziere, sind drogensüchtig und mutlos oder stehen kurz vor der Meuterei." Der Widerstand ihrer eigenen Soldaten gegen den Kriegseinsatz in Vietnam war einer der Faktoren, der das Pentagon zum Abzug der Bodentruppen aus Südvietnam veranlasste.
Während der Pariser Verhandlungen erklärt Hanoi sich bereit, schon vor einem Abkommen die Forderung der USA zu erfüllen und mit der Freilassung ihrer über Nordvietnam abgeschossenen Piloten zu beginnen. Die FNL ist bereit, in Südvietnam mit der Saigoner Regierung ein Kabinett der Nationalen Einheit zu bilden. An einer solchen Koalitionsregierung sollen auch andere Parteien in Südvietnam sich beteiligen können. Dazu gehören als "dritte Kraft" eine bürgerliche Opposition gegen den südvietnamesischen Präsidenten Nguyen van Thieu und buddhistische Gruppierungen.
Nachdem die USA und Saigon die Bildung einer Koalitionsregierung in Südvietnam abgelehnt haben, beginnt am 30. März 1972 eine Frühjahrsoffensive der Befreiungsfront und der nordvietnamesischen Truppen in Südvietnam.
... und hielten sich nicht an die Bedingungen des Waffenstillstandes. Sie überließen der Saigoner Armee nicht nur die Waffen ihrer abziehenden Truppen, sondern lieferten ihr zusätzlich Waffen und Ausrüstungen, sie wurde, wie es in Quellen hiess, zur zweitgrössten Streitmacht in Asien - hinter der VR China - aufgerüstet. US-Militärberater blieben als Zivilisten in Stärke von 25.000 Man bis hinunter zur Kompanie als Berater in Südvietnam tätig. 12.000 Saigoner Offiziere wurden in die USA zu Fortbildungslehrgängen geschickt. Unter Verstoß gegen die Festlegungen im Waffenstillstandsabkommen über den Ersatz militärischen Materials erhielt die Saigoner Armee zwischen Januar und Juli 1973 zusätzlich Flugzeuge, Panzer, Geschütze und Kriegsschiffe, darunter auch chemische Kampfstoffe.
Das Friedensabkommen wurde gebrochen durch neue Angriffe auf die befreiten/RSV-Gebiete (im Waffenstillstandsabkommen hieß es ja, die Kräfte der Seiten sollen dort stehen bleiben, wo sie sich befinden. Der "U.S. News & World Report" schrieb am 4. Februatr1974, die Saigoner US-Botschaft bilde das "Ost-Pentagon", ein "gefechtsbereites Zentrum, das sich in nichts von einem Kommandoposten aus der Zeit unterscheidet, als die Amerikaner noch am Kampf teilnahmen:"
Saigon verweigerte auch die in den Abkommen festgelegte Freilassung von rund 200.000 eingekerkerten Menschen, und sperrte stattdessen noch 60.000 weitere ein. Das führte dann dazu, dass die FNL/RSV sich mit ihrer Offensive auch nicht mehr an die Abkommen hielt.
Die Befreiungsfront unterbreitet gleichzeitig neue Verhandlungsangebote. "Die Zeit" in Hamburg berichtet: "Die logistische Vorbereitung der Offensive war hervorragend. Trotz eines unaufhörlichen Flächenbombardements auf die Nachschubwege, trotz ausgedehnter Säuberungsaktionen, trotz eins ausgeklügelten elektronischen Überwachungssystems, ist es dem Generalstab möglich gewesen, über Hunderte von Kilometern schwere Panzer und schwere Geschütze bis tief in den Süden zu schaffen."
(Foto Irene Feldbauer).
In Washington erwägt man, die Vietnamisierung zu unterbrechen. Dass hätte jedoch, wie die "Financial Times" schreibt, für Präsident Richard M. Nixon, der sich zur Wiederwahl stellt, den "politischen Selbstmord" bedeutet. In dieser Situation unterbrechen die USA ihre Teilnahme an den Verhandlungen in Paris und nehmen die Luftangriffe auf Nordvietnam wieder auf. Sie begründen dies mit einer Aggression der DRV in Südvietnam. Hanoi bekräftigt am 26. April 1972 seine Unterstützung für die Befreiungsfront und beschuldigt die USA der Aggression, in dem es erklärt: "An jedem Ort des vietnamesischen Territoriums, wo es eine Aggression gibt, haben alle Vietnamesen das Recht und die Pflicht, gegen die Aggressoren zu kämpfen, um die Unabhängigkeit und Freiheit des Vaterlandes zu verteidigen."
Die Bombardierung nordvietnamesischer Städte setzt mit grösserer Grausamkeit als je zuvor ein. Das intensive Bombardement durch amerikanische Kampfflugzeuge zwingt die nordvietnamesischen Truppen, ihre Offensive im Süden abzubrechen. Die erneute Bombardierung, mit der man nach den Worten des US-Generals Curtis LeMay "Vietnam in die Steinzeit zurückbomben"wollte, hält acht Monate an. Eingesetzt werden auch die strategischen achtstrahligen Langstreckenbomber B-52, wegen ihrer Flughöhe von 16 bis 17 Kilometern auch "Stratofortress" (Stratosphärenfestung) genannt. Sie können eine Bombenlast von bis zu 32 Tonnen transportieren. In der Hafenstadt Haiphong, Umschlagplatz für die Waffenlieferungen aus der UdSSR, legen die B-52 ganze Wohnviertel in Schutt und Asche. Die US-Marine vermint aus der Luft auch alle Häfen Nordvietnams, um den Nachschub aus der UdSSR auf dem See-Weg zu blockieren. Entlang des Roten Flusses werden die Deiche bombardiert. Am 18. Dezember 1972 beginnen Angriffe auch auf Hanoi, B-52 fliegen in den folgenden zwölf Tagen 500 Einsätze auf die Stadt. Die internationale Presse berichtet, dass über Nordvietnam mehr als 100.000 Tonnen Bomben und Raketen gewaltige Schäden anrichten und es Tausende Tote unter der Zivilbevölkerung gibt. Nur zwölf Prozent der angegriffenen Ziele seien militärische Objekte. Allein in Hanoi gibt es fast 4000 Tote.
Es gelingt jedoch nicht, die DRV in die Knie zu bomben. Die Londoner "Daily Mail" schreibt, Nixon habe wohl "nicht mit dem Erfolg der Raketen sowjetischer Bauart und ihrer nordvietnamesischen Bedienungsmannschaften gerechnet, die täglich zwei der riesigen Bomber mit acht Triebwerken abgeschossen haben.Insgesamt verliert die US Air Force in der letzten Luftschlacht über Nordvietnam 33 B-52. Insgesamt wurden 1972 über der DRV von 200 dieser im Pazifik stationierten "Stratofortress" 54 abgeschossen.
Angesichts der Erfolglosigkeit und unter dem wachsenden Druck weltweiter Proteste stellt Nixon am 15. Januar die Luftangriffe ein. Am 27. Januar werden die Pariser Abkommen unterzeichnet. Die Verträge enthalten ein Waffenstillstandsabkommen, legen die Bildung einer souveränen Regierung in Südvietnam und die friedliche Wiedervereinigung Nord- und Südvietnams fest, ferner, dass die Streitkräfte beider Seiten dort verbleiben, wo sie sich befinden. Das bedeutete, dass die von der FNL kontrollierten Gebiete als solche anerkannt werden. Zur Verwirklichung der Verträge wird in La Celle-Saint Cloud bei Paris eine Konsultativkonferenz der FNL und der Saigoner Regierung eingerichtet. Danach verlassen im März 1973 die letzten amerikanischen Kampftruppen Vietnam.
Nach den Pariser Verträgen konnten die USA den Krieg in Südvietnam unter halbwegs ehrenvollen Bedingungen beenden. Sie hielten sich jedoch nicht an die Abkommen bzw. liessen ihre Marionetten in Saigon diese systematisch sabotieren. Der Saigoner Präsident Thieu erklärte am 9. März 1973 seine Regierung und seine Armee "zur einzigen in Südvietnam". Am 12. Oktober drohte er, wer sich als "Neutralist oder Pro-Kommunist bezeichnet, überlebt keine fünf Minuten". Am 28. Dezember 1973 kündigte er an: "Es wird keine Wahlen geben, keinen Frieden, und die Konferenz von La Celle-Saint Cloud wird niemals zu einer politischen Lösung führen." Am 16. April 1974 verliessen die Vertreter Saigons die Konferenz, die damit scheiterte.
Wie bei McNamara (1961 - 68 US-Verteidigungsminister) nachzulesen ist, war die Vietnampolitik aller beteiligten US-Präsidenten von zwei Elementen geprägt: Erstens von absoluter Ignoranz des Landes und seines Volkes, zweitens von einem fundamentalistischen Festhalten an der "Domino-Theorie", die von keinem Vietnamkenner ernst genommen wurde. Doch kritische Wissenschaftler in den USA wurden systematisch vom Präsidenten ferngehalten. Die Domino-Theorie besagte: Wenn ein Staat "kommunistisch" wird, fallen alle Nachbarn wie Dominosteine um und werden ebenfalls kommunistisch. Diese Theorie hatte Eisenhower am 7. April 1954 verkündet. Daraus wurde als allgemeines Konzept das so genannte Containment, die "Eindämmungs"-Politik abgeleitet.
(Foto Irene Feldbauer).
1975 bricht das südvietnamesische Regime zusammen. Seine durch die USA hochgerüsteten Streitkräfte - in Vietnam werden sie "Marionetten-Armee" genannt - sind durch Massendesertationen und verlorene Kampfmoral äusserst geschwächt. Eine von den nordvietnamesischen Generälen Giap und Dung geleitete Offensive bringt deshalb überraschend schnell einen militärischen Sieg. Einen Sieg, für den man sich auf noch zwei Jahre Krieg eingerichtet hatte. Mit der Einnahme Saigons am 30. April 1975 geht ein zuerst von den Franzosen und dann von den Amerikanern geführter fast dreissigjähriger Krieg zu Ende.
Es steht ausser Zweifel, dass eine entscheidende Bedingung des Sieges Vietnams die Hilfe vor allem der UdSSR war. Sie schickte modernste konventionelle Waffen, darunter Mig-Jäger, Luftabwehr-Systeme mit Raketen, Panzer und Artillerie und bildete das dazu erforderliche Personal aus. Doch der Faktor, der letztlich dazu führte, dass diese Bedingung wirksam wurde, war der nicht zu brechende Widerstandwille des Volkes, der ungeheuren Opfer an Menschenleben forderte, an Gesundheit und Schäden an Hab und Gut.
Nach einem UNO-Kommissionsbericht von 1978 und weiteren Quellen sind eine Million Südvietnamesen als Soldaten gefallen, zwei Millionen Zivilsten wurden getötet, weitere zwei Millionen verstümmelt. Andere Quellen führen an, dass im zweiten Vietnamkrieg zwischen zwei und vier Millionen vietnamesische Zivilisten und über 1,3 Millionen vietnamesische Soldaten ums Leben kamen. Über zehn Millionen Bauern - fast die Hälfte der Einwohner Südvietnams - wurde durch Bomben oder Gewalt aus ihren Dörfern Vertriebene. 800 000 Kinder wurden Waisen. Es gab eine halbe Million Prostituierte, davon 50 000 in Saigon, das als grösstes Bordell der Welt galt. Zudem gab es 500 000 Drogenabhängige, 300000 Geschlechtskranke, eine Million Tuberkulose- und 10 000 Leprakranke sowie Millionen von Agent Orange-Opfer.
Die DRV hat nie Angaben über die Schäden und Verluste veröffentlicht, welche die USA in Nordvietnam anrichteten. Die bereits zu Südvietnam genannten Quellen nennen von den zwanzig Millionen Nordvietnamesen 500 000 Kriegstote und ebenso viele Kriegswaisen. Alle Städte wurden bombardiert, die Hälfte in Schutt und Asche gelegt, 2923 Schulen, 250 Krankenhäuser, 1500 Pflege- und Entbindungsstationen, 448 Kirchen, 495 Pagoden und Tempel waren zerstört. Alle Industrieanlagen wurden teilweise zerstört, Eisenbahnlinien und Häfen beschädigt, die meisten Brücken und Bahnhöfe und eintausend wichtige Deichabschnitte zerstört. Hunderttausende Hektar Reisfelder und andere Anbauflächen vernichtet. 40 000 Wasserbüffel getötet, eines der wichtigsten Arbeitsmittel der Landwirtschaft. Laos und Kambodscha, die Nebenschauplätze des USA-Kriegs in Vietnam, hatten ebenfalls Hunderttausende Opfer zu beklagen. Auf amerikanischer Seite fielen 58 220 US-Soldaten und 5264 ihrer Verbündeten.
(Foto Irene Feldbauer).
(Foto Irene Feldbauer).
(Foto Irene Feldbauer).
(Foto Irene Feldbauer, Januar 1970).
Der USA-Krieg in Vietnam war nach dem Zweiten Weltkrieg der bis dahin verbrecherischste Krieg, in dem systematisch Völkermord verübt wurde. Barbarische Verbrechen wurden mit dem Gift Agent Orange begangen. Mit seinem Einsatz in Südvietnam wurde erstmals ein Krieg bewusst so geführt, dass die angerichteten Zerstörungen und Folgen nicht auf die betroffenen Generationen beschränkt blieben. "Das Kriegshandeln der USA kalkulierte bewusst zukünftige und unabsehbare Folgen mit ein oder nahm sie ohne Skrupel in Kauf", schrieb Karl Rainer Fabig in einem Beitrag "Agent Orange vor Gericht" im Vietnam Kurier 1 / 2005 (Zeitschrift der Gesellschaft für die Freundschaft zwischen den Völkern in der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Republik Vietnam).
Auf Grund der Schwere der Verbrechen war der von den USA 1961 begonnene Einsatz chemischer Kampfstoffe in Südvietnam auch ein Schwerpunkt der Untersuchung des Russell-Tribunals an seiner Sitzung im Mai 1967 in Stockholm.
Obwohl Agent Orange zunächst in milden Konzentrationen noch als relativ unschädliches Unkrautvertilgungsmittel verwendet wurde, waren zu dieser Zeit in den USA dieses Herbizid bereits verboten. In Südvietnam wurde dieses dioxinhaltige Entlaubungsgift in hohen Konzentrationen eingesetzt, erstmals am 10. August 1961.
Zwischen 1962 und 1971 wurden mehr als 80 Millionen Liter giftige Chemikalien ausgebracht.Der überwiegende Teil davon bestand aus "Agent Orange". Eingesetzt wurde es unter anderem über Aufmarschgebieten der "Viet Cong". Der Gifteinsatz richtete sich aber vor allem gegen die Zivilbevölkerung. Es handelte sich um chemische Kampfstoffe, um giftige, erstickende oder ähnliche Gase sowie um bakteriologische Mittel, deren Einsatz das Genfer Protokoll vom 17. Juni 1925 verbot. Die USA traten diesem Abkommen erst 1975 bei, nach Kriegsende.
Das Russell-Tribunal hielt in Stockholm fest, dass bis Ende 1966 rund 1,9 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, meist Reisfelder, vernichtet wurden. Als die zweite Tagung im November / Dezember 1967 im dänischen Roskilde zusammentrat, waren 1967 weitere 876 000 Hektar hinzugekommen. Der chemische Krieg ging aber weiter. 1969 wurden über 900 000 Hektar Anbaufläche und damit 75 Prozent der Reiseernte und 90 Prozent des Gemüseanbaus vergiftet sowie fast die Hälfte der Wälder vernichtet. Die französische Publizistin Dominique Bari berichtete nach Untersuchungen in Südvietnam, dass das eingesetzte "Agent Orange" bei Menschen und Tieren schwere Vergiftungen verursachte, zu zahlreichen Todesfällen führte und die gesamte Vegetation austrocknete. Kalkstickstoffe entlaubten die Bäume und liessen ihre Früchte absterben.
Insgesamt waren 17 Millionen Menschen dem Gift ausgesetzt. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden drei Millionen Menschen schwer geschädigt, eine Million erkrankte an Leukämie. Lungentumore und Leberkrebs forderten unzählige Opfer. Etwa 100 000 Kinder trugen schwere Geburtsschäden davon: Säuglinge ohne Augen, mit Wasserköpfen und Klumpfüssen oder mit Gaumenspalten, viele geistig behindert und taub. Wo während des Krieges Agent Orange niederging, halten die Folgen noch heute an - in der dritten Generation.
2004 klagten Agent Orange-Opfer gegen 36 US-amerikanische Chemiekonzerne, die die Giftstoffe produziert und der US-Armee zur Verfügung gestellt hatten, auf Schadenersatz. Ihre Klagen wurden in fünf Instanzen abgewiesen, letztinstanzlich durch das Oberste Gericht der USA am 27. Februar 2009. Damit waren die juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft.
Der Vietnamkrieg wurde durch die besondere Berichterstattungspraxis des US-Journalismus, durch dessen gute Tradition der "Objektivität", zu einem "Medienereignis". Erstmals in der Geschichte wurde über die unmittelbar Beteiligten hinaus ein tiefergehendes Bild vermittelt über die Grausamkeit "moderner Kriegstechniken". Vor allem die sichtbar gemachte Tatsache, dass "moderne" Kriege vornehmlich gegen die Zivilbevölkerung des Gegners geführt werden, schockierte die amerikanische, ja die ganze Weltöffentlichkeit.
In Vietnam haben die USA gelernt, dass man die Medien nicht mehr so frei an die Schauplätze lassen darf. Das wurde konsequent zunächst in Grenada, dann aber vor allem im Golfkrieg (1991) deutlich. Eine so strikte Medienzensur wie im Golfkrieg hat es zuvor in der modernen Geschichte noch nicht gegeben.
Welchen Einfluss die Fernsehbilder auf die Wahrnehmung haben können, zeigte das Beispiel der Journalistin Marina Warner. Gewöhnt an die Vietnamkrieg-Spots, kam sie als Journalistin nach Vietnam. Ihr Entsetzen war, dass sie ohne Entsetzen war. Die Fernsehbilder hatten sie ausgelaugt und ihre Erlebnisfähigkeit getötet. In Saigon lief ihr eine schreiende Frau mit ihrem Kind entgegen, dem die Haut in Fetzen hing. Marina Warner erinnert sich: "Ich sagte zu mir: Mein Gott, das habe ich schon alles im Fernsehen gesehen. Ich war nicht so schockiert, wie ich es erwartet hatte." Die Kunstwissenschaftlerin Annegret Jürgens-Kirchhoff kommentierte: "Der an Bilder aus zweiter Hand gewöhnte Blick ist in Gefahr, auch in grösster Nähe zur Realität noch einer von außen zu bleiben." Die Bilder aus dem Vietnamkrieg, vor allem die Fotografien, haben die Wahrnehmung allerdings nicht nur abgestumpft, sondern auch mobilisiert. Der Protest gegen den Vietnamkrieg kam auch von den Bildern in Zeitschriften und Illustrierten, die in den Wohnzimmern lagen "wie ein Blutfleck auf dem Teppich", so Jürgens-Kirchhoff.
In My Lai wurde - auch durch Berichte und Augenzeugen bestätigt - kein einziger Soldat der FNL angetroffen. Hauptmann Ernest Medina, Kommandeur des Bataillons, zu dem die Kompanie Leutnant Calleys gehörte, berichtete jedoch, es seien "69 Vietcong-Soldaten getötet" worden. Im offiziellen Kriegsbulletin, das die "New York Times" am 17. März 1968 veröffentlichte hiess es: "Zwei amerikanische Kompanien näherten sich von entgegengesetzten Seiten den feindlichen Stellungen und mit schwerem Sperrfeuer und unter Einsatz von Kampfhubschraubern vernichteten sie die nordvietnamesischen Soldaten."
Die Zeugenaussagen riefen einen Sturm der Proteste hervor.
My Lai war kein Einzelfall. Lieutenant Colonell David Hackworth, Bataillons-Kommandeur der 9. Infantery Division, gab zu, dass es im Kriegsalltag in Vietnam "Tausende derartiger Gräueltaten" gegeben habe. Dem Buch des deutschen Historiker Bernd Greiner "Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam" (Hamburg 2007), das die "Neue Zürcher Zeitung" eine meisterhafte Darstellung des Kriegsalltages in Vietnam" nannte, war zu entnehmen, dass die Zahl der bei derartigen, wohlgemerkt bekannt gewordenen, Operationen systematisch ermordeter Zivilisten, darunter immer wieder vor allem Frauen und Kinder, in die Hunderttausend gehen dürfte. Und diese Operationen gingen auf direkte Weisungen des US-Oberkommandierenden in Südvietnam zurück. Präsident Johnson forderte sieben Monate nach My Lai von General Creighton Abrams, seit Sommer 1968 Nachfolger von William Westmoreland als Oberkommandierender, mit derartiger "Unterdrückung jedes Widerstandes fortzufahren" und es dem Feind "zu geben wie gehabt".
Text: Gerhard Feldbauer und Peter Jaeggi
Von Ph. Le Trong, Lehrbeauftragter am Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Abt. Südostasien
Zu der Frage des Kriegsbeginn gibt es unterschiedliche Meinungen. Diese stehen weiterhin im Raum und bleiben - so kontrovers wie sie sind - spannend für die weitere Beschäftigung mit dem Vietnamkrieg.
Kriegsbeginn 1960
Den Kriegsbeginn mit 1960 anzugeben ist auf jeden Fall und aus meiner Sicht wohl begründet. Vor allem weil der "Vietnamkrieg" in seiner Gesamtperspektive auch ein Bürgerkrieg war - zwischen Nord und Süd und innerhalb des Südens. Lesen Sie weiter unten.
Kriegsbeginn 1955
Hierfür steht meist als Argument, dass das Genfer Abkommen gescheitert war und Nordvietnam, das damals eigentliche unabhängige Vietnam, auf jeden Fall die Einheit des Landes herbeiführen wollte. Die Datierung 1955 steht im Gesamtkontext der "Indochinakriege":
- Indochinakrieg I (Antikolonialkrieg gegen Frankreich)
- Indochinakrieg II (der Krieg danach, also Vietnamkrieg)
- Indochinakrieg III (der Grenzkrieg gegen China, die Invasion Kambodschas)
November 1, 1955:
This is the date officially chosen by Congress to mark the deaths of Americans in Vietnam due to the establishment of MAAG by President Harry Truman. The Military Assistance Advisory Group of Indochina was established in September of 1950 when the French requested the help of the United States in their conflict with North Vietnam. The MAAG took over the responsibility of South Vietnam forces.
Quelle
Kriegsbeginn 1963
Aus US-Perspektive begann der Vietnamkrieg für viele am 2. Januar 1963 mit dem Angriff der "Viet Cong" auf Áp Bác im Mekong-Delta: "The Battle of Ap Bac marked the first time they decided to stand and fight a large South Vietnamese formation." Hier waren zum ersten Mal US-Militärs involviert mit Toten und Verletzten. Oder eben mit dem Tonkin-Zwischenfall.
Quelle:Wikipedia / Agent Orange Website