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FOCUS-Online-Reporter Göran Schattauer
Freitag, 09.10.2020, 14:28
Zuwanderer in Deutschland haben in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 insgesamt 63.848 Straftaten begangen, das waren 3,1 Prozent mehr als im ersten Quartal 2019 (61.895 FĂ€lle). Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Bundeskriminalamts (BKA) zu "Straftaten im Kontext von Zuwanderung" hervor.
Darunter fallen 69 Straftaten gegen das Leben, also Mord und Totschlag. In 27 FÀllen richtete sich die Tat (auch) gegen deutsche Staatsangehörige. Laut BKA blieben die meisten Tötungsdelikte mit tatverdÀchtigen Zuwanderern im Versuchsstadium. Bei den vollendeten FÀllen wurden insgesamt 16 Personen getötet, wobei acht Opfer deutsche Staatsangehörige waren, die anderen acht Zuwanderer.
Aus der Polizei-Analyse geht weiter hervor, dass Zuwanderer - meistens handelt es sich um junge MÀnner - im ersten Quartal 2020 insbesondere mit Vermögens- und FÀlschungsdelikten aufgefallen sind (18.856 Straftaten). Knapp die HÀlfte der FÀlle betrifft "Schwarzfahrten" in Bussen und Bahnen.
Weitere KriminalitÀtsbereiche und Fallzahlen:
- 13.099 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (meistens Körperverletzung),
- 12.493 FĂ€lle von Diebstahl (meistens Ladendiebstahl),
- 6311 Rauschgiftdelikte,
- 1030 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, etwa Vergewaltigung, sexuelle Ăbergriffe und sexuelle Nötigung.
Dass die KriminalitĂ€tsbelastung durch Zuwanderer gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist, stellt keine Ăberraschung dar. Zwar reisen seit 2015 von Jahr zu Jahr immer weniger FlĂŒchtlinge ein. "Die Gesamtzahl der nach Deutschland gekommenen Zuwanderer nimmt jedoch weiterhin zu", so das BKA. Von Januar 2015 bis MĂ€rz 2020 wurden insgesamt rund 1,7 Millionen Asylsuchende registriert. Die meisten kamen aus Syrien (660.000), Afghanistan (237.300) und dem Irak (222.000).
In seiner Auswertung fĂŒr die ersten drei Monate 2020 schlĂŒsselte das BKA nicht nur die Straftaten-Zahlen auf, sondern auch die Herkunft der tatverdĂ€chtigen Zuwanderer. Die gröĂten Probleme gibt es demnach mit Zuwanderern aus Nordafrika:
- "Der Anteil der FĂ€lle mit tatverdĂ€chtigen Zuwanderern aus den Maghreb-Staaten (Algerien, Marokko, Tunesien) sowie aus Georgien war weiterhin deutlich höher als der Anteil dieser NationalitĂ€ten an der Gruppe der Zuwanderer", heiĂt es in der Analyse. Dies gelte auch fĂŒr Staatsangehörige aus Gambia, Nigeria und Somalia. "Gambische TatverdĂ€chtige traten vermehrt mit Rauschgiftdelikten in Erscheinung", so das BKA.
- Der Anteil der FĂ€lle mit tatverdĂ€chtigen Zuwanderern aus der Balkan-Region (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien und Serbien) lag leicht ĂŒber dem Niveau des Anteils dieser NationalitĂ€ten an der Gruppe der Zuwanderer. Schwerpunkte: Diebstahl, Vermögens- und FĂ€lschungsdelikte, Straftaten gegen die persönliche Freiheit.
- DemgegenĂŒber war der Anteil der FĂ€lle mit TatverdĂ€chtigen aus Afghanistan, dem Irak und Syrien niedriger als der Anteil dieser NationalitĂ€ten an der Gruppe der Zuwanderer. Sie fallen insbesondere durch Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit auf. Asylsuchende als Opfer: BKA registriert 20.000 FĂ€lle.
Die BKA-Experten werteten nicht nur aus, wie oft Zuwanderer als mutmaĂliche TĂ€ter aufgefallen sind, sondern auch, wie viele von ihnen Opfer einer Straftat wurden.
Im ersten Quartal 2020 gab es demnach rund 20.000 FĂ€lle, in denen die Polizei Zuwanderer als GeschĂ€digte registrierte. AuffĂ€llig ist, dass die Zahl der Straftaten in Asylbewerberheimen deutlich zurĂŒckgegangen ist, und zwar um 25 Prozent gegenĂŒber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Untersuchung stellt fest, dass Asylbewerber und deren UnterkĂŒnfte "weiterhin im Zielspektrum rechter Agitation" liegen. Die FlĂŒchtlingsthematik sei nach wie vor geeignet, im rechtsextremistischen Milieu einen "ideologischen Konsens" zu generieren. Auch kĂŒnftig seien "Straftaten zum Nachteil von AsylunterkĂŒnften und Asylsuchenden" zu befĂŒrchten, so das BKA. Gleiches gelte fĂŒr die vermeintlich politisch Verantwortlichen.
Zu welch schweren Straftaten die Szene fĂ€hig sei, habe nicht zuletzt der Mord am Kasseler RegierungsprĂ€sidenten Walter LĂŒbcke "nachdrĂŒcklich" gezeigt.