Artikel von: JULIUS BÖHM veröffentlicht am 19.02.2022 - 14:16 Uhr
Die "Zeit" erklärte Lauterbach (SPD) zu "Karl, dem Fehlbaren". Die "Tagesschau" nannte ihn den "Warner mit Ungenauigkeiten".
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (58) Foto: Michael Kappeler, dpa
BILD fragt: Wie genau nimmt es der Gesundheitsminister mit der Wahrheit, wie genau sind seine vielen Warnungen?
Am 17. Oktober 2021 verlinkte Lauterbach eine Studie und schrieb dazu, dass ehemalige Corona-Kranke "im Zeitraffer altern".
Daran gab es Kritik, auch, weil die meisten Corona-Erkrankungen erst kurz zurückliegen. Lauterbach nahm es locker: "Muss man 5 Jahre abwarten, bis die Frage endgültig geklärt ist?"
Er rechne noch nicht mit einem Ende von Corona, aber: "Wir haben der Infektion den Schrecken genommen."
Am 15. November 2021 teilte Lauterbach mit, das "Problem" sei, "dass Mitte Dezember die Intensivstationen voll sind, trotz Verlegung".
Und: "Bei den Fallzahlen, die wir jetzt haben, werden die Kliniken in den ersten beiden Dezemberwochen bundesweit die Kapazitätsgrenze überschreiten."
Nichts davon trat ein!
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Quelle: BILD
Am 28. November 2021 twitterte der Minister: "Modelle zeigen, dass vor Mitte Dezember Welle Höhepunkt nicht erreicht. Bis dahin wären die Krankenhäuser massiv überlastet, viele Menschen tot."
Falsch! Der Höhepunkt der Welle war bereits einen Tag später erreicht.
Am 30. November 2021 prophezeite Lauterbach über das Ende der Freiheitseinschränkungen: "Klar ist aber, dass die meisten Ungeimpften von heute bis dahin entweder geimpft, genesen oder leider verstorben sind (...)".
Das Horrorszenario zeichnet sich bislang - zum Glück! - nicht ab.
Am 10. Januar erklärte der Minister bei "Hart aber fair" über Depressionen bei Kindern, "dass das nicht einfach dem Lockdown (...) in die Schuhe geschoben werden darf. (...) Das geben die Studien aus meiner Sicht nicht her."
Doch der Expertenrat des Bundestags schreibt das Gegenteil: "Besonders schwerwiegend ist (...) die Krankheitslast (...) der Kinder und Jugendlichen, ausgelöst u. a. durch Lockdown-Maßnahmen."
Am 21. Januar 2022 prognostizierte Lauterbach in einer Politiker-Schalte mindestens 400.000 neue Covid-Fälle pro Tag.
Am 4. Februar erreichte Deutschland den Spitzenwert - bei 248.838.
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Quelle. BILD
Vergangenen Mittwoch behauptete der Minister bei "Maischberger" im TV über sich selbst, er habe "sehr früh" und noch vor namhaften Wissenschaftlern gesagt, dass Omikron milder verlaufe als Delta. "Ich erinnere so was sehr genau."
Stimmt nicht! Noch am 18. Dezember hatte er geschrieben, dass es "unwahrscheinlich ist, dass Omicron deutlich milder verläuft".
Unter anderem US-Forscher Anthony Fauci (81) hatte schon am 7. Dezember verkündet, es sei "nahezu sicher", dass Omikron nicht schlimmer als Delta sei.
Lauterbach hatte sich früh festgelegt, schon am 26. November über Omikron geschrieben: "Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein."
Zur Erinnerung: Omikron trägt gerade dazu bei, die Pandemie in Richtung Ende zu bringen!
Auch um BILD geht es. Im Interview mit der "tageszeitung" warf Lauterbach an diesem Wochenende BILD eine "manipulative Falschmeldung" vor: "Dass es nie eine Überlastung des Gesundheitssystems gegeben hätte, ist (...) eine Fehldarstellung."
Aber: BILD hat das nicht exakt so behauptet. Tatsächlich ging es im fraglichen Text um Intensivstationen, die nie flächendeckend überlastet waren.