Autor: Pascal Biber
30.11.2022, 16:14 Uhr
Aus News-Clip vom 30.11.2022.
Atemnot, Herzrasen, extreme Kopfschmerzen: Nach der zweiten Moderna-Covid-Impfung im Sommer des letzten Jahres hat Mirko Schmidt schwerste Nebenwirkungen entwickelt. Nach Anfällen musste er zwei Mal notfallmässig ins Spital.
Schmidt entwickelte viele Symptome, die man eigentlich von schwerem Long-Covid kennt, verbrachte zehn Wochen im komplett verdunkelten Zimmer - obwohl er nie positiv auf Corona getestet wurde.
Nach zahlreichen Arztbesuchen die Diagnose: Schwere Impfreaktion nach Covid-Impfung mit Hirnhaut- und Herzmuskelentzündung. Bis heute ist Mirko Schmidt hundert Prozent krankgeschrieben und auf Hilfe angewiesen.
Mirko Schmidt ist Professor für Sportpädagogik. Er begann Studien zur Impfung zu lesen und gründete mit anderen Betroffenen den Verein "Post-Vakzin-Syndrom Schweiz". "Schwerwiegende Nebenwirkungen waren in der wissenschaftlichen Literatur belegt, aber das ist nie kommuniziert worden, nicht von offiziellen Behörden, nicht von den Medien", kritisiert er in der "Rundschau".
Christoph Küng, Leiter Arzneimittelsicherheit von Swissmedic, widerspricht: "Wenn man zum Beispiel die Herzmuskelentzündungen anschaut, war die Schweiz für den Impfstoff von Moderna eines der ersten Länder weltweit, das informiert hat."
Bei Swissmedic wurden bisher 6199 Verdachtsfälle unerwünschter Impferscheinungen gemeldet, die von den Meldenden als schwerwiegend eingestuft wurden. Bei rund sechs Millionen Geimpften ist das eine von tausend Personen. Das klingt nach viel.
Aus News-Clip vom 30.11.2022.
Doch Christoph Küng sagt, die Mehrheit der gemeldeten Symptome sei vorübergehend. Insgesamt seien langanhaltende, schwerwiegende Impfreaktionen sehr selten. Gegenüber der "Rundschau" legt Swissmedic erstmals offen, bei wie vielen der rund 50'000 gemeldeten Nebenwirkungen die Zulassungsbehörde die Impfung tatsächlich als Ursache sieht: Bei 4 Prozent der gemeldeten Nebenwirkungen sei das "unwahrscheinlich", bei 72 Prozent "möglich", bei 22 Prozent "wahrscheinlich" und bei weniger als einem Prozent "sicher".
Entschädigung unwahrscheinlich
Ob die Impfung als Ursache für eine Nebenwirkung nachgewiesen werden kann, wird auch bei einer allfälligen Entschädigung oder Genugtuung wichtig. Eine solche kann nämlich beim Bund ersucht werden, wenn weder die Krankenkasse zahlt, noch der Hersteller oder der Arzt eingeklagt werden kann.
230 mutmasslich Betroffene haben beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) bereits ein solches Gesuch gestellt. Doch: Keines davon wurde bisher gutgeheissen. Man nehme die Anliegen der erkrankten Personen sehr ernst und kläre jedes Gesuch individuell, schreibt das BAG auf Anfrage. Die Abklärungen zum kausalen Zusammenhang zwischen Impfung und dem Schaden bräuchten Zeit.
Den kausalen Zusammenhang zu beweisen, sei schwierig, sagt Haftungsexperte Hardy Landolt. "Deshalb wird in den meisten Fällen sehr wahrscheinlich die gesetzliche Bestimmung bei einem toten Buchstaben bleiben." Bedeutet: Ob die Betroffenen tatsächlich auf die angekündigte Unterstützung des Bundes zählen können, ist fraglich.
Aus News-Clip vom 30.11.2022.
Mirko Schmidt und weitere Betroffene fühlen sich allein gelassen und nicht ernst genommen. Sie hätten schliesslich die Impfkampagne mitgetragen. "Jetzt gibt es aber Leute, die schwerwiegend betroffen sind von dieser Impfung. Für die muss man jetzt schauen. Ämter, Behörden, Krankenkassen, Ärzte - von mir aus gesehen sind alle in der Pflicht, wenn wir ein Land sein wollen, das solidarisch zueinander schaut."
Aus News-Clip vom 30.11.2022.
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