ZDF entfernt umstrittene Aussage über Juden aus "Lanz & Precht"-Folge

Stand: 15.10.2023 | Lesedauer: 2 Minuten

Markus Lanz (r.), Moderator und Journalist, und Richard David Precht, Philosoph und Publizist, haben zusammen den Podcast "Lanz & Precht"
Quelle: dpa/Christian Charisius

Eine Aussage von Richard David Precht über orthodoxe Juden ist aus dem Podcast "Lanz und Precht" gelöscht worden. Unter anderem hatte sich die israelische Botschaft beschwert. Precht hatte gesagt, diese Juden dürften nicht arbeiten, "Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte" ausgenommen.

Nach einer umstrittenen Aussage des Autoren Richard David Precht zum orthodoxen Judentum im ZDF-Podcast "Lanz und Precht" hat die Redaktion die entsprechende Passage entfernt.

"Wir bedauern, dass eine Passage in der aktuellen Ausgabe von "Lanz & Precht" Kritik ausgelöst hat. An einer Stelle wurden komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt, was missverständlich interpretiert werden konnte. Deshalb haben wir diesen Satz entfernt", hieß es am Sonntag im Begleittext zur aktuellen Folge des wöchentlichen Podcasts mit Markus Lanz.

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Precht selbst sagte in einem nachträglich eingefügten Statement vor der Folge, dass eine Formulierung gefallen sei, die Anstoß erregt und zu Kritik geführt habe. "Das möchten wir natürlich nicht und das bedauern wir auch sehr, dass das so ist. Zumal es nicht ansatzweise irgendwie so gemeint gewesen ist, wie es aufgefasst wurde." Der 58-Jährige kündigte an, in der nächsten Folge darüber reden zu wollen.

"Diamanthandel ausgenommen"

In der am Freitag veröffentlichten Episode hatte Precht gesagt, ihre Religion verbiete es orthodoxen Juden zu arbeiten. "Ein paar Sachen, wie Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen."

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft zeigte sich empört über diese Aussage. "Mazal tov, die Herren Precht & Lanz, ein ganz neuer Tiefpunkt!", schrieb die Deutsch-Israelische Gesellschaft auf der Plattform X (früher Twitter). Precht empöre mit antisemitischen Aussagen.

Schon am Samstag hatte die israelische Botschaft in Deutschland Precht Antisemitismus vorgeworfen. "Schuster bleib bei deinen Leisten: Lieber Richard David Precht, wenn man keine Ahnung vom Judentum hat, sollte man besser nichts darüber sagen, als uralte antisemitische Verschwörungstheorien aufzuwärmen", teilte sie auf X mit.

Ähnlich äußerte sich die stellvertretende CDU-Vorsitzende und Sprecherin des Jüdischen Forums der CDU, Karin Prien. "Antisemitische Stereotype by Superphilosoph Richard David Precht. Deutschland 2023. Fassungslos."


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