Wolfgang Kubicki "Nicht alles, was aus der AfD kommt, ist Mist"

Stand: 14.09.2024 15:15 Uhr Lesedauer: 2 Minuten

Auf der Dachterrasse des Nachrichtensenders WELT wirft Chefredakteur Jan Philipp Burgard den Grill an, lädt Spitzenpolitiker ein und spricht mit ihnen über politische sowie persönliche Themen. In dieser Folge zu Gast ist Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Bundestages. Können unsere Volksvertreter mit Hitze umgehen? Und welche Fragen bringen sie ins Schwitzen?
Quelle: WELT TV

Der FDP-Vize Wolfgang Kubicki zeigte sich auch beim "Politikergrillen" bei WELT nicht um klare Worte verlegen. Er ging vor allem die anderen Parteien und ihr Verhältnis zur AfD an. So hieße es im Bundestag schnell: Das ist AfD-Sprech. Das jedoch sei kein Argument, so Kubicki.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende und Bundestagsvizepräsident, Wolfgang Kubicki, sieht den Umgang der anderen Parteien mit der AfD kritisch.

"Nicht alles das, was aus der AfD kommt, ist Mist. Aber es wird immer so getan: Man muss darauf gar nicht hören, weil es eben von rechts kommt", sagte er in der neuen Ausgabe des Talk-Formats "Politikergrillen mit Jan Philipp Burgard", die am heutigen Samstag auf WELT ausgestrahlt wurde.

So habe es diese Woche im Bundestag zu einer Meinungsäußerung aus der Union geheißen: "`Das ist AfD-Sprech.´ Was ist das denn für ein Kriterium?" Entweder ein Argument überzeuge oder es überzeuge eben nicht: "Dann ist es völlig egal, wo es herkommt."

Die Union müsse sich überlegen, was sie will

Kubicki weiter: "Und wenn ich immer wieder höre, die Leute seien eigentlich zu doof, die die AfD wählen, da kann ich nur sagen: Was für eine Missachtung der demokratischen Grundsätze." Er habe in den Wahlkämpfen in Sachsen und Thüringen immer wieder gehört: "Wenn wir die AfD unterstützen, dann tun die da oben endlich mal was."

Lesen Sie auch
Maximilian Krah in Brandenburg - Wo Teenager auf ihr AfD-Idol treffen

Auf CDU und CSU sieht der FDP-Politiker wegen der Brandmauer-Haltung zur AfD Probleme zukommen: "Die Union muss sich mit der Frage beschäftigen, was sie will. Denn Rot-Grün wird aller Voraussicht nach immer stärker sein als die Union. Und dann hat die Union ein Problem, weil sie dann keinen Koalitionspartner hat außer uns vielleicht."

Die Mehrheit der etablierten Parteien in den ostdeutschen Bundesländern hält laut einer Studie auch auf kommunaler Ebene deutlichen Abstand zur AfD. Laut der am Samstag vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung veröffentlichten Analyse finden 80 Prozent der AfD-Anträge keine Unterstützung anderer Parteien. Die Forscher untersuchten das Wahlverhalten in ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten von Mitte 2019 bis Mitte 2024.


Quelle: