Veröffentlicht am 21.03.2021
Die Berliner Grünen ziehen mit sieben Frauen auf den ersten zehn Listenplätzen in den Bundestagswahlkampf. Als Spitzenkandidatin nominierte die Landesdelegiertenversammlung am Sonntag Lisa Paus. Auf Listenplatz zwei landete der Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar, auf dem dritten Platz steht die frühere Agrarministerin Renate Künast.
Die auf Platz sechs nominierte Laura Sophie Dornheim begrüßte in einem Twitter-Beitrag die vielen "starken Frauen". Die Liste der Partei sei "so was von der Hammer". Und doch kamen bei den um Gleichberechtigung und Vielfalt bemühten Grünen am Sonntag zwischenzeitlich Diskussionen auf.
Einige Mitglieder bemängelten in den sozialen Medien eine angeblich mangelnde Repräsentation von Menschen mit Migrationshintergrund. Der Bundestagsabgeordnete Danyal Bayaz fragte: "Aber mal unabhängig von den konkreten KandidatInnen: Ein nicht ganz unwichtiger Aspekt von Vielfalt fehlt hier doch offensichtlich, oder?"
Der Kandidat Philip Alexander Hiersemenzel wurde von einem anderen Mitglied nach seiner Vorstellungsrede im Saal der Delegiertenversammlung gefragt: "Warum glaubst du, bist du besser als eine junge Frau mit Migrationsgeschichte?" Hiersemenzel antwortete: "Bin ich nicht. Null. Nada. Das Einzige, was ich anbieten kann, ist meine Expertise und mein Herzblut."
Die Frage der Diversität ist für die Grünen seit Langem ein Konfliktpunkt. Die Partei schreibt sich Vielfalt auf die Fahne - und bleibt in der Realität häufig hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Die Grünen-interne AG Vielfalt erklärte unlängst, auch innerhalb der eigenen Reihen seien "große gesellschaftliche Gruppen unterrepräsentiert".
Die Grünen-Kandidatin Juliana Wimmer, die auf Listenplatz acht gewählt wurde, hatte in der vergangenen Woche in einem Beitrag in den sozialen Medien ihren brasilianischen Migrationshintergrund thematisiert. Einigen Anhängern genügt das offenkundig nicht. Bei Twitter schrieb ein Nutzer: "Sorry, hätte nicht gedacht, dass es den Grünen jetzt schon reicht, Menschen aufzustellen, die klassische deutsche Namen haben, weiß sind und irgendwie eine Migrationsgeschichte haben." Das sei eben keine Repräsentation von "BIPoCs" (in etwa: "Schwarze, Indigene und People of Colour"), sondern habe mehr den Anschein eines "Feigenblattes".
Auch das Thema Männlichkeit war trotz der weiblich dominierten vorderen Listenplätzen noch nicht vom Tisch. Mehrere Kandidaten, die für die hinteren Plätze kandidierten, mussten aus dem Plenum die Frage beantworten, inwiefern sie sich bisher mit "kritischer Männlichkeit" auseinandergesetzt hätten. Also: kritischen spezifisch männlichen Verhaltensweisen. Auch das Thema ist für den Landesverband nicht ganz neu: Der Berliner Kreisverband Lichtenberg hat eigens eine "AG kritische Männlichkeit" eingerichtet.
Schon am Samstag hatte es bei den Grünen Ärger um Identitätsfragen gegeben. Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin für die Wahl zum Abgeordnetenhaus, beantwortete die Frage nach ihrem Berufswunsch als Kind mit dem Wort "Indianerhäuptling". Später entschuldigte sie sich - offenbar hatten einige Parteianhänger die Aussage als anstößig und unangebracht empfunden. Jarasch sprach von "unreflektierten Kindheitserinnerungen" und gelobte, "dazuzulernen".
Quelle: WELT vom 21.03.2021
Helmut S.
Eine wahrlich sehr gefährliche Partei! Parteimitglieder müssen sich entschuldigen, wenn sie etwas vermeintlich nicht Parteikonformes gesagt haben! Ich sehe kaum noch einen Unterschied zum Gebaren der Scientologen .... und die wurden doch zu Recht eine ganze Zeit vom Verfassungsschutz beobachtet! PS. Kein aufrechter, gebildeter Mann kann doch in so einer Partei bleiben, das ist doch Kastration vor Publikum.
S. K.
Ich bin mir nie sicher was die mit Migrationshintergrund meinen, bestimmt nicht so jemanden wie mich mit Schweizer und Französischen Vorfahren oder ?
Meinungshaber
Mich erinnert die Kommunikationsform bei den Grünen an etwas sektiererisches. Empöreritis, maßregelnde Arbeitsgruppen mit dem Namen "kritische Männlichkeit".. Diese Partei ist echt zum weglaufen.
Meinungshaber
Alleine schon so eine Frage zu stellen "warum glaubst du, bist du besser als eine Frau mit Migrationsgeschichte" ist ein Ausdruck von Rassismus. Wie kann man es nennen wenn es dabei gegen eigene geht, Eigenfeindlichkeit?
Peter K.
Leute, in diesem Land sind die Indigenen (=Ureinwohner) die weißen Biodeutschen.
Taufik S.
Mehr Diskriminierung geht nicht! Gegen alles und jeden! Quote für alles! Keine Qualifikation,nur noch Herkunft und eines der 168 Geschlechter! Irgendwie erinnert mich dieses absolut Ideologische an den Steinzeitkommunismus von Pol Pot, bei der als einzige Qualifikation die Ideologie galt.
Lars S.
Da hat man keine Fragen mehr. Dass Problem ist nur, viele wählen die Grünen, weil sie Habeck toll finden. Mit dem, was die Partei eigentlich aus macht, wofür viele in der Parteibasis stehen, beschäftigen sich die wenigsten. Insbesondere als Mann kann man doch nicht ernsthaft diese Partei wählen... So, werde mich nun kritisch mit meiner Männlichkeit beschäftigen.
Felix S.
Philip Alexander Hiersemenzel gibt da auch den Soyboy Güteklasse A. Statt einfach zu zurückfragen, was das für eine bescheuerte Frage sei, antwortet er brav, dass er natürlich nicht besser sei. Dazu noch ein lockerlässiges (Grüße an Frau Hackober) "Null. Nada". Aua.
Reinhard B.
Habe ich mit meiner Migrationsgeschichte eine Chance? Eltern 1946 aus Danzig vertrieben. Stammbaum bis zum Deutsch-Ritter Orden.
Magdalena B.
Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen ist das "Indianer"-Spiel mit den Nachbarskindern vom Dorf; und "Indianerhäuptling" zu sein war damals die grösstmögliche Karriere! Auch meinen Kindern habe ich noch Indianerkostüme genäht und ihnen mein altes Exemplar "Lederstrumpf " zum Lesen gegeben. Herrliche Zeiten waren das, als Phantasie, Interesse an fremden Kulturen, Schmökern von Abenteuergeschichten und kindliche Entdeckerfreude noch nicht unter die Zensur von völlig realitätsfernen und verblendeten "Weltverbessern" fiel! Und wo man sich für Gemeinheiten andern gegenüber entschuldigen musste und nicht dafür, ein weisser Mann zu sein oder keinen Migrationhintergrund zu haben. In der " besseren Welt" allerdings, die diesen idelogischen Spinnern vorschwebt, will ich nicht leben! Diesen Schwachsinn hält ja keiner aus, der noch seine ganze Vernunft beisammen hat!
Jonas P.
Ich denke, ich sollte mal einen Shitstorm auslösen, aber die Welt ist dafür wahrscheinlich nicht das richtige Medium: Ich glaube an die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau und nicht daran, dass das Geschlecht nur eine gesellschaftliche Konstruktion ist. Ich halte die Trans-Lawine für modische Wichtigtuerei. Ich bin Mann, hetero, weiß und mittelalt. Ich stehe der Abtreibung kritisch gegenüber, halte sie in manchen Fällen aber für gerechtfertigt. Man(n) schlägt keine Frauen. Die Familie ist das beste Konstrukt für Kinder, alles andere ist nur für den Notfall.
Manuela D.
Als Kinder haben wir in der Schule die Frage behandelt, wie es damals in der dunkelsten Zeit unseres Landes soweit kommen konnte und warum sich die Menschen nicht gewehrt haben. Die Antwort meines Lehrers lautete, dass das Böse sich so gut verkleidet hatte, dass man es auf den ersten Blick nicht erkennen konnte. Die Chancen stehen gut, dass man uns in ein paar Jahrzehnten erneut fragen wird.
h.erhard
Wenn nicht das Wissen, Können, die Fähigkeiten über die Nominierung entscheiden, sondern das Geschlecht, die sexuellen Neigungen, bzw die ethnische Herkunft, dann gute Nacht Deutschland. Lauter Ahnungslose!
Fritz
In Stellenausschreibungen heißt es in der Regel "bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt". In Berlin laufen derzeit einige Versuche dies zu ergänzen um ".. oder mit Behinderung, Migrationshintergrund", auch der Aspekt "Diversität" wird in der Liste nicht lange auf sich warten lassen. Der Grünen-Parteitag hat nun ziemlich genau gezeigt wie man und tatsächlich auch wie "Mann" sich das in Zukunft vorstellen muss. 2 Auslegungen sind dabei optional nutzbar. 1. die genannten Gruppen werden zur Qualifikation umgedeutet, die (linken) Identitären sind hier schon weit voran geschritten oder 2. die "Sich-Bewerbenden" dürfen keine Qualifikation besitzen, dann kann jeder heterosexuelle weiße Mann von jeder Betätigung / Beschäftigung ausgeschlossen werden. Auch hier sind die Grünen (andere eifern ihnen schon nach) sehr weit fortgeschritten, gibt es doch kaum Personen mit irgendeiner im Beruf erprobter Qualifikation! Eine Partei, die ähnliches für Männer / Heteros / leibliche Eltern / ohne Migrationshintergrund kümmern würde, wäre natürlich RASSISTISCH! Aber es würde auch gelten: "Das Gegenteil von etwas zu tun, bedeutet auch zu imitieren. Ist das Denken der Grünen also auch rassistisch?
Henning T.
Die Dummheit im Endstadium. Fähigkeiten werden nicht gebraucht, wichtig ist Ideologie und Abstammung. Ist das eigentlich Rassismus???
Winnetou Kowalski
Es ist schon eine Leistung, als Frau zur Welt gekommen zu sein. Ist man dan auch noch fahrradfahrende Veganerin mit beispielsweise kongolesich-iranischen Wurzeln taugt man perfekt auf die vorderen Listenplätze. Wenn man dann noch Muslima ist, um so besser! Hierbei spielt keine Rolle, dass man die Grammatik und die Grundrechenarten nicht beherrscht, passierlich aussehen und das grüne Weltbild inhaliert zu haben reicht doch ! Grüne sind unwählbar.