Ute Wenske, die Freizeitläuferin wohnt in Grüna und joggt dort einmal pro Woche. "Doch am Vorabend hatte ich beim Laufen ein mulmiges Gefühl. Es war schon dunkel und ich zum Teil auf einer Strecke unterwegs, an der keine Häuser stehen, dafür Büsche. Da habe ich mir gedacht: Das machst du nicht mehr, allein im Dunkeln laufen." Sie habe nie Angst gehabt, bei Finsternis zu laufen, aber seit dem Ãberfall auf eine Joggerin im Stadtpark im Juli und den Clowns-Angriffen sei das anders. "In der Gruppe ist es schöner und das Sicherheitsgefühl ist einfach da", sagt sie.
"Nach diesem Vorfall habe ich schon Angst, dass mir so etwas auch passiert", sagt die Frau aus Grüna. Ãhnlich denkt Birgit Bargmann. Sie läuft regelmäÃig im Stadtpark und hat "eigentlich keine Angst im Dunkeln". Aber jetzt, wenn es nicht mehr so lange hell ist, "habe ich schon ein komisches Gefühl. Und man will ja auch nichts herausfordern", sagt die 50-Jährige aus Zschopau. Sie sei aber auch zum Lauftreff gekommen, um sich zu verbessern, will beispielsweise an ihrer Technik arbeiten.
Gemeinsam treffen die Schwestern Carmen Lehmann und Antonella Krippner ein. Beide sind froh, dass sie ab sofort in Gesellschaft ihrem Hobby nachgehen können. "Der Lauftreff ist eine sehr gute Idee. Im Dunkeln allein zu rennen, ist nicht schön", sagt Carmen Lehmann. Sie hat früher oft im Stadtpark ihre Runden gedreht. "Nach dem Ãberfall auf die Joggerin war ich dort zwei Wochen gar nicht unterwegs", erzählt sie. Mittlerweile laufe sie im Park wieder, aber nur, wenn es hell ist. "Mittags oder gleich nach der Arbeit. Das schränkt meine Lebensqualität ein", sagt sie.
FP vom 29. Oktober 2016