Thüringer Stadt in Angst: Landrätin fleht wegen Intensivtäter um Hilfe Abgelehnter Asylbewerber terrorisiert Apolda seit zehn Jahren

Laura Meinfelder

22.07.2024 - 23:20 Uhr

Apolda - Seit zehn Jahren begeht er eine Straftat nach der anderen. Kaum ist er raus, wandert er wieder in den Knast: Ein abgelehnter Asylbewerber terrorisiert eine Region in Thüringen. Landrätin Christiane Schmidt-Rose (CDU, 65) kann nicht mehr. Sie fleht die Regierung um Hilfe an.

Mit einem Hilferuf wendet sich Landrätin Christiane Schmidt-Rose (CDU) wegen eines Intensivtäters an Thüringens Regierung (Archivfoto)
Foto: cdu-weimarerland

Intensivtäter T. J. (42) soll aus Marokko kommen. Doch so ganz eindeutig ist das nicht, denn er ist den deutschen Behörden unter drei Identitäten bekannt. 2014 kam er aus Italien und gab sich als staatenloser 19-Jähriger aus. Das berichtet die "Thüringer Allgemeine".

Seitdem saß er mehrfach in Haft. Zuletzt wurde er am 9. Juli entlassen und sorgte in nur 24 Stunden für vier Polizeieinsätze.

"Am Ende musste er mit Zwangsmitteln in Gewahrsam genommen werden", erklären Bürgermeister Olaf Müller (65, parteilos) und die Landrätin.

Amt-Mitarbeiter und Bürger haben Angst

In Apolda (Thüringen) begeht der Marokkaner, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, eine Straftat nach der anderen
Foto: ullstein bild

"Neben asylrechtlichen Vergehen liegt eine erhebliche Anzahl an schweren Straftaten vor, wie Drogendelikten, Hehlerei, Beleidigung mit und ohne sexueller Grundlage sowie in nicht unerheblicher Anzahl Körperverletzung und gefährliche Körperverletzung", schreiben die beiden Politiker in ihrem öffentlichen Brief.

Der Mann stelle ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und sei nicht mehr kontrollierbar. Sowohl Amt-Mitarbeiter als auch Bürger hätten Angst vor ihm.

In ihrem Brief fordern sie Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (68, Die Linke) auf, dem Treiben des scheinbar unbelehrbaren Straftäters ein Ende zu setzen.

Abschiebung scheiterte, weil Unterlagen fehlten

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68, Die Linke)
Foto: Martin Schutt/dpa

Der Asylantrag des Intensivtäters wurde bereits vor Jahren abgelehnt. Doch noch immer hält er sich in Deutschland auf und versetzt die Kleinstadt Apolda (23.000 Einwohner) in Angst und Schrecken.

Zuvor lebte er im Ilm-Kreis. Doch dieser hatte darum gebeten, dass der Marokkaner woanders untergebracht wird. Daraufhin wurde er dem Weimarer Land zugeteilt.

Dass der 42-Jährige bislang nicht abgeschoben werden konnte, sei laut "Thüringer Allgemeine" an den marokkanischen Behörden gescheitert. Sie hätten bislang nicht alle Dokumente zugeliefert. Bis seine Papiere vollständig seien, müsse er weiter in Deutschland geduldet werden.


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