Kai Gniffke

"Tagesschau"-Chef gibt Fehler bei Pegida-Berichterstattung zu

Veröffentlicht am 05.07.2017

Die Medien dürften dem Publikum nicht sagen, was es zu denken habe, stellt Kai Gniffke klar. Aus der Berichterstattung über die rechte Pegida-Bewegung habe die Sendung gelernt. Sechs von zehn Deutschen glauben, dass Politik und Wirtschaft die Medien lenken würden. Vor allem wegen der Berichterstattung über die Flüchtlingskrise wurden deutsche Medien als "Lügenpresse" beschimpft.
Quelle: Die Welt

Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell, hat sich für eine sachlich-nüchterne Berichterstattung der Medien ausgesprochen. Dabei sei es "egal, ob uns populistische Bewegungen oder demokratisch gewählte Präsidenten gefallen oder nicht", sagte er im Interview mit dem Magazin "Journalist".

Kai Gniffke
Quelle: dpa

So verfahre die "Tagesschau" auch bei US-Präsident Donald Trump. Gniffke: "Wir sollten den Teufel tun, unserem Publikum zu sagen, was es zu denken hat. Auch nicht zwischen den Zeilen."

Gniffke wehrte Vorwürfe gegen die ARD-Berichterstattung über die rechtsextreme Pegida-Bewegung und den amerikanischen Präsidenten ab, die wiederholt als zu negativ und einseitig kritisiert wurde. In Bezug auf Pegida räumte er allerdings ein, dass man den Berichten anfangs gelegentlich angemerkt habe, dass Journalisten Pegida kritisch sehen: "Aber daraus haben wir gelernt", sagte Gniffke.

Beim bevorstehenden G-20-Gipfel werde sich die "Tagesschau" nicht nur auf Donald Trump konzentrieren. "Wir haben keine Trump-Festspiele, sondern einen G-20-Gipfel", stellte Gniffke klar.

LESEN SIE AUCH

DUNJA HAYALI
Wir müssen die Meinung des anderen aushalten können"


Quelle: welt.de vom 05.07.2017