"Tägliche Normalität für Berufspendler" Barleys Bahn-Frust endet im Politikerinnen-Zoff

veröffentlicht am 21.10.2021 - 14:53 Uhr

SPD-Politikerin Katarina Barley (52), heute Vize-Präsidentin des EU-Parlaments
Foto: picture alliance / photothek

Kaum etwas findet in sozialen Medien so viel Zuspruch wie Beschwerden über die Deutsche Bahn.

Doch dieser Tweet von Katarina Barley (52), Vize-Präsidentin des Europaparlaments, ging nach hinten los! Nach einer offenbar unkomfortablen Fahrt schimpfte die SPD-Politikerin am Mittwochnachmittag auf Twitter.

"Überraschung: im Zug fehlt der Waggon, in dem sich meine Reservierung befindet, befand, befände… 6 Stunden Sardinenbüchse und/oder Sitzplatzhopping."

Sichtlich verärgert, sparte die ehemalige Familien- und Justizministerin Barley nicht an grundsätzlicher Kritik an der Bahn: "Frage mich, wie so etwas immer wieder passiert, @DBBahn".

Doch was als typische Bahn-Beschwerde startete, endete als peinliche Posse.

Denn: Alle deutschen Bundestags- und Europa-Abgeordneten erhalten auf Kosten der Steuerzahler eine BahnCard 100, 1. Klasse (Ledersitze, drei statt vier Sitze pro Reihe, eine eigene Armlehne mit ausreichend Platz zum Nachbarn, extra viel Stauraum, unlimitiertes W-Lan).

Darauf machte die hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Katja Leikert (46) aufmerksam. Sie konterte: "Wow, das muss man sich ja trauen als Sozialdemokratin mit sonst steuergeldgesponsertem 1. Klasse Ticket öffentlich über bisschen Ungemach beim Reisen zu stöhnen."

Und weiter: "'6h Sardinenbüchse' = etwa 2. Klasse gereist? Ziemlich weit weg von der täglichen Normalität für Berufspendler."

Zu den genauen Umständen der Zugfahrt wollte sich Barleys Büro auf BILD-Anfrage nicht äußern. Auch eine Antwort auf Leikerts Tweet blieb aus.

Unter Barleys Tweet sammelten sich aber auch Kommentare zahlreicher leidgeprüfter Bahnfahrer. Sogar die Deutsche Bahn kommentierte munter mit, und zwar so, wie man es von ihr gewohnt ist - egal, ob 1. oder 2. Klasse: "Leider haben die Kolleg:innen sehr viele Anfragen erhalten und arbeiten nun alles chronologisch ab."


Quelle: Politikerinnen-Zoff - Politik Inland - Bild.de