Rumänische Banden in Deutschland unterwegs Clans schicken Kinder auf Klau-Tour

Von: FRANK SCHNEIDER

19.11.2023 - 09:59 Uhr

Rumänische Einbrecher- Clans sind in NRW fast jede Nacht unterwegs. Weil die Polizei ihnen im Nacken sitzt, schicken sie jetzt Minderjährige auf Klau-Tour. Da fährt ein 13-Jähriger auch schon mal ein Fluchtauto.

Rumänische Roma-Clans schicken vermehrt Jugendliche auf Diebes-Tour, oftmals sogar unter 14 Jahren, weil die Justiz sie wieder laufen lassen muss
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Dortmund (NRW) - Sie sind jung, dreist, kriminell, haben keinerlei Unrechtsbewusstsein. Und unser Rechtsstaat schafft es einfach nicht, gegen sie vorzugehen!

In Dortmund ist eine Bande unterwegs, die es auf Buntmetall abgesehen hat. Die Kripo konnte schnell ermitteln, dass es sich überwiegend um Mitglieder rumänischer Roma-Familien handelt. Fast alle stammen aus der Region Barlad in Ost-Rumänien. Und die Täter sind oft minderjährig!

Trotz Überwachungskameras brechen die Kinder und Jugendlichen aus den rumänischen Roma-Familien unmaskiert ein - ihnen drohen ja kaum Strafen
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Da mehrere Erwachsene der Großfamilien bereits in Haft sitzen, schicken sie jetzt ihre Kinder los, lassen sie nach den Einbrüchen sogar die Fluchtfahrzeuge steuern. Wenn sie erwischt werden, drohen aufgrund ihres Alters keine oder nur geringe Strafen.

Ein Beispiel: Trotz dringenden Tatverdachts bei über 40 Straftaten, darunter häufig der Bandendiebstahl, hat Cristiano D. (18) noch nicht einmal vor Gericht gestanden. Und das, obwohl er seit seinem 15. Lebensjahr immer wieder straffällig wird.

Ein Ermittler: "Der geht fast täglich auf Beutezug, Abschreckung kennt er nicht, ihm passiert ja nichts." Sein Vater sitzt im Gefängnis, gegen seine Mutter wird wegen Verstoß gegen die Fürsorgepflicht ermittelt, sein jüngerer Bruder (15) ist auch bereits als Intensivtäter bekannt.

Cristiano D. (18) muss ist in 43 (!) Straftaten ein Hauptverdächtiger. Vor einem Richter stand er aber nie
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Sie gucken dreist in die Überwachungskamera, wissen, dass ihnen keine Strafe droht! Viele der Tatverdächtigen sind jünger als 14 Jahre und damit eben strafunmündig
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Ein Beamter: "Der älteste Sohn ist jetzt das Familienoberhaupt. Einbrechen ist für sie normal."

Anfangs hatte die Polizei gute Erfolge, die Ermittlungskommission "Metall" konnte von März bis Ende 2022 zehn erwachsene Tatverdächtige in Untersuchungshaft bringen. Alles rumänische Roma zwischen 24 und 57 Jahren, alle wohnhaft in der Dortmunder Nordstadt. Insgesamt wurde gegen 60 Verdächtige ermittelt, die meisten minderjährig, teilweise unter 14 Jahre alt.

Die Dortmunder Justiz ist machtlos. So muss Cristiano D. trotz Wiederholungsgefahr nicht in U-Haft. Ein langjähriger Kriminalist: "An der Karriere dieses Intensivtäters tragen Richter eine Art Mitschuld, denn durch dieses Nichtstun spürt er keinerlei Konsequenzen und macht immer weiter."

Besonders brisant: Da jetzt Jugendliche und Kinder die Fluchtwagen fahren, kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen.

Es gab bereits schwere Unfälle mit Verletzten. Zweimal mussten Polizisten auf die Fluchtwagen schießen, weil die Einbrecher auf die Beamten zurasten.

Der strafunmündige Armando (13) saß am Steuer eines Fluchtwagens, rammte bei Tempo 150 einen Streifenwagen von der Autobahn
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Mit oft geklauten Lieferwagen wird die schwere Beute abtransportiert, am Steuer der überladenen Fluchtwagen sitzen Kinder. Es gab bereits schwere Unfälle
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Anfang September kommt es auf der A 1 zu einer Verfolgungsjagd. Drei Streifenwagen und ein Hubschrauber versuchen, den Transporter zu stoppen.

Der Fahrer rammt absichtlich ein Polizeiauto, schießt es bei Tempo 150 regelrecht von der Autobahn.

Hinterm Steuer: Armando M. (13), strafunmündiger Intensivtäter. Mitglied eines Roma-Clans. Auch er ist bereits dringend tatverdächtig bei 14 Straftaten (schwerer Bandendiebstahl, gefährliche Körperverletzung).

Klaus Wienecke (52) wurde bereits drei Mal Opfer der Jugendbande, jetzt schützen ihn 10000 Euro teure Alarmanlage und Tränengas-Granate
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Die Situation ist mittlerweile existenzbedrohend für mehrere Metallbetriebe, weil ihnen ständig das Material geklaut wird. So stiegen die Diebe in einen Betrieb in Ennepetal in nur drei Tagen fünfmal ein.

Im Installationsbetrieb von Klaus Wienecke (52) wurde dreimal eingebrochen: "Beim ersten Mal haben sie 50.000 Euro Beute gemacht. Nur eine Woche später sind sie erneut rein. Vier Wochen danach sind sie mit dem Auto durchs Rolltor, doch die Tränengasgranate für 10.000 Euro haben den Einbruch verhindert."

Ein typisches Vorgehen. Oft werden in Minuten Schlösser und Zäune aufgeschnitten, Rolltore hochgehebelt und dann blitzschnell mit bis zu acht Einbrechern die geklauten Wagen vollgepackt.

Ein Ermittler: "Teilweise kamen die Täter mit bis zu vier Autos, weil die tonnenschwere Beute ja untergebracht werden musste." Helfer wurden meist für 50 bis 100 Euro am Dortmunder Arbeiterstrich besorgt, meist auch alles Roma-Angehörige.

Wienecke ist verzweifelt: "Ohne Reserven wäre ich pleite. Die Versicherungen zahlen nur 85 Prozent des erbeuteten Metalls. Teilweise gab es schon bei Kollegen Kündigungen. Wenn nach einem Einbruch dein Lager leer ist, kann man die Kundenaufträge nicht ausführen und verdient keinen Cent mehr."

Ein Ermittler: "Die kommen so lange, bis nichts mehr da ist. Sie wissen ja auch, selbst wenn sie erwischt werden, passiert ihnen nichts."

Nach den Erkenntnissen aus den Ermittlungen sind die kriminellen Roma-Clans straff organisiert. So werden die Kinder bereits früh zu Straftaten mitgenommen, zur Schule gehen sie kaum oder gar nicht.

Ein Ermittler: "Die Jugendämter scheinen überfordert, jedenfalls passiert nichts. Und wir wissen, dass Kindern von ihren Eltern sogar der Schulbesuch verboten wird. Da heißt es dann: ,Du gehst mit Papa schälen, Schule brauchst du nicht.' Schälen steht für das Abschälen des Kunststoffmantels bei Kupferkabeln. Das wird teilweise direkt am Tatort gemacht, um weniger Gewicht transportieren zu müssen."

Die Beute liegt mittlerweile bei weit über einer Million Euro. Kein Wunder bei bis zu 50 Einbrüchen im Monat.

Deutschland gilt als Jackpot Der größte Roma-Slum Europas

BILD berichtet aus Stolipinovo, Bulgariens größtem Roma-Viertel am Stadtrand von Plovdiv. Selbst in Deutschland kennt man den Namen des Ortes. Denn von hier aus machten sich in den letzten Jahren tausende Familien mit Bussen auf Richtung Berlin oder das Ruhrgebiet. Um dort ihr Glück zu suchen - und Kindergeld und Sozialleistungen zu beziehen.
Quelle: BILD 12.09.2023

Aktuell werden die Roma-Banden auch in Niedersachsen und Hessen aktiv. Ein Ermittler: "Die Nordstadt in Dortmund ist dabei ihre Kommandobasis."

Und einen neuen dreisten Trick gibt's auch: Ein Auto mit minderjährigen Rumänen wird am Tatort zurückgelassen, wenn die Polizei kommt. Denn sie sind ja strafunmündig. Während sich die Polizei um die Kinder kümmert, können die anderen in Ruhe fliehen.


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