Von: Gunnar Schupelius
06.06.2023 - 18:25 Uhr
Foto: Ralf Günther
So sieht die Ansiedlung in diesem Jahr aus: Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) ordnete die Aufnahme von insgesamt 6500 Flüchtlinge an, die direkt aus den Heimatländern eingeflogen werden müssen.
"Bei den aufzunehmenden Personen handelt es sich insbesondere um afghanische, syrische, irakische, sudanesische, südsudanesische, somalische, jemenitische und eritreische Staatsangehörige", schreibt das Ministerium in einer Erklärung vom 15. Februar.
Es sind Menschen, die von der UNO (UNHCR) "im Resettlement-Verfahren als Flüchtlinge anerkannt sind". Mit "Resettlement" ist die planmäßige Umsiedlung aus Krisengebieten gemeint.
Die Ministerin beruft sich auf das Aufenthaltsgesetz. Dort heißt es in § 23, 4: "Das Bundesministerium des Innern (...) kann im Rahmen der Neuansiedlung von Schutzsuchenden (...) anordnen, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bestimmten, für eine Neuansiedlung ausgewählten Schutzsuchenden (Resettlement-Flüchtlinge) eine Aufnahmezusage erteilt."
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Von Anfang 2017 bis Ende 2022 wurden insgesamt 19.836 Resettlement-Flüchtlinge aufgenommen. Für ihren Transport und die Erstaufnahme zahlte die Bundesregierung 76,4 Millionen Euro. Diese Summe nannte das Innenministerium jetzt auf Nachfrage dem Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner (AfD). Daten von vor 2017 seien nicht verfügbar, hieß es.
Wie soll man die Resettlement-Politik bewerten? Eigentlich ist es sinnvoll, Menschen aufzunehmen, von denen man weiß, dass sie wirklich schutzbedürftig sind. So ist das Programm gemeint: Man möchte eine geordnete Zuwanderung garantieren.
Das Resettlement kommt also auf diesen Ansturm noch obendrauf. Und außerdem hat die Bundesregierung in den letzten 14 Monaten noch 52.500 Afghanen hergeholt, denen man sich aufgrund des Krieges verpflichtet fühlt.