Auch Maas-Beamte profitieren Noch vor der Bundestagswahl dürfen sich Merkel-Vertraute über neue Posten freuen Einem Medienbericht zufolge winkt zahlreichen hochrangigen Beamten der Bundesregierung bald ein neuer attraktiver Posten. Besonders bedacht würden dabei Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD). dpa/Kay Nietfeld/dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht sich für eine weitere Kontaktreduzierung aus.

Freitag, 11.12.2020, 23:52

Am 26. September 2021 findet die Bundestagswahl statt. Bevor die Karten in Berlin dann neu gemischt werden, dürften sich einige hochrangige Beamte über eine Beförderung freuen. Dies gehe aus einem Vermerk für die Kabinettssitzung in der kommenden Woche hervor, wie der "Spiegel" berichtet.

Dabei falle auf: "Die prominentesten Aufsteiger" verbinde eine Gemeinsamkeit. Bei allen handele es sich um eng Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel oder Außenminister Heiko Maas.

Merkel-Vertraute als neue Botschafter in Peking und Rom

Darunter Jan Hecker, seit drei Jahren außenpolitischer Berater der Bundeskanzlerin. Der 53-jährige Jurist soll demnächst als Deutscher Botschafter in Peking fungieren. Bernhard Kotsch, der als langjähriger Vertrauter Merkels gilt, solle Botschafter in Rom werden.

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Jan Hecker und Steffen Seibert mit Bundeskanzlerin Merkel.

Auch Katharina Stasch gehöre zu den Auserwählten. Als Leiterin des Leitungsstabs des Auswärtigen Amtes arbeitet sie eng mit Maas zusammen. Schon als Maas noch Bundesjustizminister war, leitete sie dessen Büro. Nun dürfe sie sich in Genf einer neuen Aufgabe stellen: Als Leiterin der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei den Vereinten Nationen.

Beförderung von Maas-Kollegin wirft Fragen auf

Während Heckers und Kotschs zukünftige Berufung nicht außergewöhnlich sei, sorge Staschs Beförderung dagegen "in Diplomatenkreisen für Stirnrunzeln." Denn im Gegensatz zu Hecker und Kotsch verfüge Stasch über keine diplomatische Ausbildung. Als "außenpolitische Expertin" könne man die Juristin nicht bezeichnen. Schließlich habe sie sich bis vor Maas Wechsel ins Auswärtige Amt hauptsächlich mit anderen Themen beschäftigt.

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Heiko Maas mit Katharina Stasch.

Dass die Beförderungen schon jetzt öffentlich gemacht werden, liege offenbar nicht im Interesse der Bundesregierung. Wie der "Spiegel" schreibt, hieße es unter den Personalien der Kabinettsvorlage: "Das Auswärtige Amt hat darum gebeten, die Presse nur mit seiner ausdrücklichen Zustimmung zu unterrichten." Auf eine Anfrage des Mediums zu den Personalien habe ein Regierungssprecher mit "Wir kommentieren das nicht" geantwortet.


Quelle: focus.de vom 11.12.2020