04.09.2024 - 17:34 Uhr
Foto: Monika Skolimowska/dpa/dpa-tmn
Das hätte er gar nicht sagen müssen, denn das ist selbstverständlich. Berlin ist und war schon immer weltoffen und tolerant, mit Ausnahme der Nazizeit und als "Hauptstadt der DDR".
Etwa jeder vierte Berliner ist heute ein Ausländer (950.000). Im Bezirk Mitte haben sogar 37 Prozent der Einwohner keinen deutschen Pass. Die meisten Ausländer kommen aus der Türkei (107.000), aus der Ukraine (62.000), aus Polen (54.000), aus Syrien (48.000) und aus Afghanistan (22.000).
Unter den Einwanderern ist der Wille zum "Zusammenhalt", also zur Integration, sehr unterschiedlich ausgeprägt: Grob gesagt passen sich die Polen am stärksten an, die Syrer und Afghanen am wenigsten.
Ohne Integration aber geht es nicht. Das gilt insbesondere für die Schule - und hier wird das Problem deutlich: Die Muttersprache von 42,7 Prozent der Schüler an den öffentlichen Schulen ist nicht Deutsch.
Fast die Hälfte aller Schüler spricht Deutsch als Zweitsprache. Das ist solange kein Problem, wie sie diese Zweitsprache gut beherrschen.
Sie beherrschen die Zweitsprache aber nur dann gut, wenn sie aus einem gebildeten Elternhaus kommen - und das trifft nur auf eine Minderheit zu. Die Mehrheit der Kinder, deren Muttersprache nicht deutsch ist, spricht nicht gut oder sogar zu wenig Deutsch, um in der Schule lernen zu können.
Eine Untersuchung des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) ergab im letzten Herbst, dass nicht nur Grundschüler, sondern sogar Schüler der neunten Klassen immer weniger Deutsch sprechen, schreiben und verstehen.
Angesichts der großen Zahl der Ausländer und der unkontrollierten Einwanderung ist Berlin darauf angewiesen, dass auch die Migranten weltoffen und tolerant sind. Das bedeutet für sie, dass sie sich auf die Verhältnisse hier einstellen, offen für die Kultur hier sind, die Sprache sprechen und nicht unter sich bleiben. Sonst wird es künftig keinen Zusammenhalt mehr geben.