Artikel von: CELAL CAKAR veröffentlicht am 06.01.2020 - 16:22 Uhr
Am dritten Prozesstag um die brutale Prügelei auf einem Schulhof wurde das Amtsgericht in Essen Schauplatz der Respektlosigkeit von Clan-Mitgliedern gegenüber dem deutschen Rechtsstaat. Geladen war als Zeuge der Geschädigte (18) der Prügelei vom Juni 2019 - ein Mitglied des Rammo-Clans.
Als die Richterin ihn zu der Tat, in der er eigentlich als Opfer galt, befragt, erklärt der Rammo-Junge erstmal, was er beruflich macht: "Gar nichts!" Die Richterin fragt ihn nach Tat-Hintergründen, Motiven, Verletzungen. Immer wieder will der Zeuge sich an nichts erinnern.
Selbst bei harmlosen Fragen der Richterin sagt er: "Ich antworte dann, wenn es mir passt. Haben Sie das verstanden? Bleiben Sie am Boden."
Was er aber dann doch noch preisgibt: Mit den meisten der sieben Angeklagten (16-21 Jahre) habe er sich bereits vertragen. Die Prügler, die unter anderem dem Saado-Clan angehören, haben sich offenbar außergerichtlich mit ihm geeinigt.
Der Angeklagte Ahmed M. (18) hat sich mit dem Opfer aber nicht vertragen und das passte auch dem Bruder des Prügel-Opfers im Zuschauerraum gar nicht. Von den Rängen aus rief er M. zu: "Ich f**** deine Mutter, du H********!" Tumultartige Szenen im Gerichtssaal!
Beleidigungen flogen umher, die Richterin unterbrach die Verhandlung, Wachtmeister führten den Bruder des Opfers in Handschellen nach draußen. Auch weitere Rammos mussten das Gerichtsgebäude verlassen und wurden von der Polizei kontrolliert.
Der Prozess geht weiter, doch die Beteiligten zeigten schon jetzt, was sie von der deutschen Justiz halten. Genau das, was der Zeuge beruflich macht: Gar nichts!
Quelle: bild.de vom 06.01.2020