Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat so gut wie keine Zweifel mehr, dass in Syrien erneut Chemiewaffen eingesetzt wurden. "Ich glaube, dass die Evidenz, dass dort Chemiewaffen eingesetzt wurden, sehr, sehr klar und sehr deutlich ist", sagte sie bei einer Pressekonferenz. Sie fügte hinzu: "Es ist schon erschütternd, muss ich sagen, dass nach so vielen internationalen Diskussionen und Ächtungen immer wieder dort Chemiewaffen eingesetzt werden. Und davon müssen wir leider ausgehen."
Merkel unterstützte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz und forderte eine klare Verurteilung. "Wir müssen da eine sehr, sehr deutliche Sprache sprechen."
Der Angriff zeige, dass die Bemühungen zur Vernichtung des syrischen Chemiewaffen-Arsenals nicht erfolgreich gewesen seien. Ganz offensichtlich konnte Assad unter russischem Schutz einen Teil seiner Chemiewaffen verbergen, sagte er mit Hinweis auf der Syriens Präsident Baschar al-Assad, der sowohl von Russland als auch dem Iran gestützt wird.
Hardt bezeichnete es als zynisch, dass der Chemiewaffen-Angriff nur wenige Tage nach dem Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putins mit seinen türkischen und iranischen Kollegen in Ankara stattgefunden habe. Er forderte eine entschlossene internationale Reaktion.
In den vergangenen Tagen sind in der Rebellenregion um Duma in Ost-Ghuta Menschen mit Atembeschwerden behandelt worden, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte. Ob ihre gesundheitlichen Probleme durch chemische Waffen ausgelöst wurden, könnten die Mitarbeiter vor Ort aber nicht beurteilen, sagte WHO-Sprecherin Fadela Chaib in Genf. Auch Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) und das UN-Nothilfebüro (Ocha) haben keine eigenen Erkenntnisse zu einem möglichen Giftgaseinsatz.
Unterdessen geht der Abzug der islamistischen Rebellen aus dem letzten von ihnen kontrollierten Gebiet in der umkämpften syrischen Region Ost-Ghuta weiter. Innerhalb von 24 Stunden hätten mehr als 3600 Kämpfer und Familienangehörige die Stadt Duma verlassen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, mehr als 65 Busse seien im Norden Syriens eingetroffen. Die Kämpfer der Miliz Dschaisch al-Islam und ihre Angehörigen sollen dort in der von protürkischen Rebellen kontrollierten Stadt Dscharablus Unterschlupf finden. Die Evakuierung Dumas war unter Beteiligung Russlands ausgehandelt worden.
Einen Tag vor Abzug der islamischen Rebellen aus Ost-Ghuta - wer kann einem auch nur einen Sinn dafür darlegen. Frau Merkel brauch ja schon einige Zeit nur ihre eigen Meinung zur Beweisführung.
Oder stecken hier andere dreckige politische Ziele dahinter?