Massenprotest bei ZF "Vorstand will 12.000 Stellen in Deutschland streichen"

Martin-W. Buchenau

17.01.2024 - 16:32 Uhr

ZF steht unter hohem Spardruck. Die Arbeitnehmer befürchten einen groß angelegten Stellenabbau. Der Zulieferer will sich zur Zahl nicht äußern, bietet aber Gespräche an.

ZF-Beschäftigte marschieren durch die Innenstadt von Friedrichshafen.
Foto: Betriebsrat ZF

Stuttgart. Der Autozulieferer ZF plant Arbeitnehmervertretern zufolge bis Ende des Jahrzehnts den Abbau Tausender Arbeitsplätze. "Der Vorstand will 12.000 Stellen in Deutschland in den nächsten sechs Jahren streichen", sagte Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich am Mittwoch. Entsprechende Planungen lägen dem Betriebsrat vor. Das wäre knapp ein Viertel aller Arbeitsplätze im Inland.

Die Unternehmensführung setze dabei auf Eintritt ins Rentenalter, das Auslaufen befristeter Jobs, eine Verringerung der Zeitarbeit und natürliche Fluktuation. Auch seien Verlagerungen ins kostengünstigere Ausland geplant.

Der Vorstand habe gesagt, er könne mit diesen Mitteln die Beschäftigung theoretisch auch in Deutschland um bis zu 18.000 Stellen verringern, Ziel seien aber 12.000 Arbeitsplätze, erklärte Dietrich. Die Arbeitnehmervertreter sehen sich vor den Kopf gestoßen, besonders von den Plänen der Verlagerung von Funktionen in Niedriglohnländer.

Transformationskosten und Schulden belasten ZF

Die neue ZF-Personalvorständin Lea Corzilius wollte sich nicht zu konkreten Zahlen äußern. "Wir kommentieren keine Szenarien", sagte sie am Mittwoch. Sie zeigte sich aber gesprächsbereit.

Der zweitgrößte deutsche Autozulieferer steht unter hohem Spardruck. Die schwache Konjunktur gepaart mit den hohen Kosten der Transformation zu elektrischen Antrieben führt an vielen Standorten zu geringerer Wertschöpfung und weniger Beschäftigung.


Quelle: