Artikel von: NIKOLAUS HARBUSCH UND RALF SCHULER
veröffentlicht am 30.06.2021 - 22:39 Uhr
Nach dem grausamen Mord an einem 13-jährigen Mädchen in Wien hat sich Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (34, ÖVP) mit einem beeindruckenden Bekenntnis an die Bürger gewandt:
Kurz spricht aus, was deutsche Regierungspolitiker sich nur ganz selten trauen!
Nach dem grausamen Anschlag von Würzburg hatte sich Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) nur durch ihren Sprecher Steffen Seibert (60, CDU) zu Wort gemeldet. Trotz der eindeutigen Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund sprach er verallgemeinernd von einem "Amokläufer", dessen "entsetzliche Tat" sich gegen "jede Menschlichkeit und jede Religion" gerichtet habe.
?? Österreichs Kanzler Kurz erteilte gestern hingegen auch Beschwichtigungen gegenüber "gewaltbereiten Flüchtlingen" eine Absage: "Es ist kein Platz für falsch verstandene Toleranz, ich halte diese Opfer-Täter-Umkehr nicht aus", sagte Kurz bei BILD Live.
So habe es nach der "dieser unglaublichen, barbarischen Tat" Stimmen gegeben, die fragten, wieso das Mädchen denn allein gewesen sei, ob die Eltern nicht eine Mitverantwortung hätten - und dass "die Flüchtlinge sicherlich so traumatisiert" seien.
Kurz: "Da kann ich einfach nur sagen: Solche Aussagen widern mich zutiefst an."
Zwei Gründe sieht der Dresdner Politologe Prof. Werner Patzelt (68, CDU) für das Wegduck-Phänomen deutscher Politiker:
Auch CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries (46) sagt: "Sebastian Kurz macht es genau richtig: Die Dinge beim Namen benennen und keine Verharmlosungen und Relativierungen dieses schrecklichen Verbrechens zulassen." Das sei in der Asyl- und Innenpolitik "unerlässlich, um bestehende Probleme lösen zu können".
FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae (53) macht es kurz: "Dem Rechtsstaat kommt es nicht auf die Herkunft, sondern auf die Schuldfrage an."