Körperverletzung, Hausfriedensbruch! Charité-Klinik wird zum Hochsicherheitstrakt Seit Januar musste die Polizei zu 258 Einsätzen ausrücken

Von: BIRGIT BÜRKNER, AXEL LIER UND KATHARINA METAG

23.11.2021 - 20:38 Uhr

Wachschutz-Teams an allen Eingängen. Security-Mitarbeiter kontrollieren sensible Bereiche wie Zufahrten und Zutrittstüren zur Rettungsstelle. Patienten müssen sich beim Betreten des Gebäudes mit Termin ausweisen und auch auf dem Weg durch das Haus rechtfertigen. Am Zugang zur Rettungsstelle müssen Patienten genau ihre Besuchsgründe darlegen
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Berlin - Die Charité hat im Benjamin-Franklin-Klinikum aufgerüstet. Ein Sicherheitsaufwand mit großer Personalstärke. Wie BILD erfuhr, nicht allein aus Infektionsschutzgründen!

In diesem Jahr musste die Polizei bereits zu 258 Einsätzen an das Benjamin-Franklin-Klinikum ausrücken. Seit Januar wurden 99 Straftaten an der Krankenhaus-Adresse Hindenburgdamm 30 erfasst. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 161.

An allen Eingängen steht Wachschutz
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Von Januar bis heute gab es bereits sieben Körperverletzungen (2020: 8). Sechs Bedrohungen wurden aufgenommen (2020: 4), drei Anzeigen wegen Beleidigung (2020: 4), vier wegen Hausfriedensbruchs (2020: 14) und 45 wegen Diebstahls (2020: 85) erstattet.

Immer wieder geriet das Klinikum in die Schlagzeilen, weil sich auf dem Campus Angehörige von Großfamilien versammelten. 2016 kam es sogar zu einem Mord. Ein unzufriedener 72-jähriger Patient erschoss seinen 55-jährigen Kieferorthopäden.

Aus Denkmalschutzgründen konnte in Steglitz bisher nicht viel für die Verbesserung der Sicherheitssituation getan werden, anders als an den Standorten Mitte und Wedding. Das soll nun nachgeholt werden.

Das Benjamin-Franklin-Klinikum in Berlin-Steglitz. Auch die Zufahrtsrampen werden kontrolliert
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Das Universitätsklinikum plant, im Benjamin-Franklin-Klinikum alle Stations-Zugangstüren zu erneuern und mit elektronischen Schließanlagen auszurüsten. Geschätzte Investitionen in die Sicherheit: rund zwei Millionen Euro für alle drei Campi. Sie sollen aus dem Budget, das eigentlich für Instandhaltungen vorgesehen ist, kommen.

Auf BILD-Anfrage wollte ein Charité-Sprecher die Maßnahmen nicht kommentieren. Den Wachschutz begründete er mit Pandemie-Schutz.

Unbeantwortet ließ er auch die Frage, wie viel den Steuerzahler der Sanierungs-Posten und die Rund-um-die-Uhr-Bewachung kosten.


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