Von: STEFAN SCHLAGENHAUFER
07.03.2024 - 05:12 Uhr
Foto: ZDF
Was als Duell um Mitternacht angekündigt war, Stolla gegen Franziska Brandmann (29), Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, wird schnell zum Triell. Denn nicht nur die junge FDP-Frau, auch Lanz muss die junge Grüne immer wieder einfangen.
Es begann ganz harmlos mit der Rente. Auf einen Rentner kamen einst sechs Beitragszahler. Heute sind es zwei Beitragszahler, in 10 Jahren wohl nur noch 1,5 pro Rentner. Brandmann sieht das aktuelle Renten-System in Gefahr.
Doch Stolla holt gleich den Systemkritik-Hammer raus: "Die Renten sind zu gering und viel zu viele Rentner müssen in Altersarmut leben." Für sie heißt das: "Wofür soll ich mich in dieser kaputten Welt kaputt arbeiten und habe nicht mal die Aussicht auf eine gute und sichere Rente."
Ausweg? Aktienrente! Wird uns nicht retten, sagt Lanz. Für die junge Grüne ist die Börse Teufelszeug. Weil dort Firmen Profite machen. Stolla: "Wenn ich bei Vonovia 1000 Euro Miete zahle, wird mehr als 400 Euro meiner Miete direkt an die Aktionäre ausgezahlt." Lanz: "Da stellen sie aber die Systemfrage." Stollas Vorschlag für die Renten-Finanzierung: "Diejenigen, die ganz viel Rente bekommen sollen einen Hunderter abdrücken an die, die weniger bekommen." Lanz: "Reicht alles nicht."
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Nächste Stufe: Die junge Grüne will die Vermögen der Reichen anzapfen. Stolla: "Man muss dringend Steuern erhöhen. Uns gehen Milliarden Euro durch die Lappen, dass man richtig große Erbschaften gar nicht richtig besteuert."
Ihr Rechen-Plan: Deutschland würde das 80 Milliarden einbringen, wenn man Reiche über fünf Millionen Vermögen Euro besteuert. Stolla: "Je höher das Vermögen ist, desto mehr Steuern würde man bezahlen."
Brandmann hat einen anderen Plan. Rente mit 63 streichen. Sie sagt: "Das sind 3 Milliarden pro Monat, 36 Milliarden pro Jahr." Doch das will Stolla nicht. Stattdessen sogar das Bürgergeld verdoppeln.
Für die junge Grüne arbeiten die Deutschen zu viel. Stolla sagt: "Ein Drittel der Jungen hat Depressionen, Corona hat uns die Jugend genommen, Teuerungskrise, junge Leute fragen sich, wie sie ihr Leben finanzieren."
Deshalb will sie eine 4-Tage-Woche, also 30 Stunden pro Woche, bei vollem Lohnausgleich. Und verrät, wenn das durch ist, könnte sie sich auch nur noch 20 Stunden pro Woche vorstellen.
Lanz will von ihr wissen, ob die junge Generation nicht mehr leistungsbereit ist. Stolla tobt: "Meine Generation hat die Klimabewegung aufgebaut, in den letzten Wochen die Proteste gegen rechts organisiert, bei denen Millionen auf die Straße gegangen sind."
Lanz trocken: "Das ist politisches Engagement, keine Arbeit."