Im Grunde lädt die SPD alle Bedürftigen der Erde ein, nach Deutschland zu kommen

Stand: 17.12.2023 12:24 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten

Von Harald Martenstein
Freier Kolumnist und Autor

Was ist bloß mit der SPD passiert? Das einst reiche und beneidete Deutschland kann längst die Grundbedürfnisse der Bevölkerung nicht mehr erfüllen. Doch die Sozialdemokraten locken immer weiter illegale Migranten an. Am Versuch, die Utopie der Genossen zu verwirklichen, ginge unser Land zugrunde.

Harald Martenstein
Quelle: Matthias Schardt/kombinatrotweiss

Bei uns zu Hause wählten immer alle SPD, ob Eltern, Großeltern, Onkel oder Tante. Meine Leute wählten die SPD nicht, damit sie sämtliche Übel aus der Welt schafft. Klar, sie waren dafür, dass es auch den Menschen anderswo gut geht. In erster Linie aber sahen sie in der SPD ihre Interessenvertretung. Dass es genug Arbeitsplätze gab, Urlaubsreisen, Kindergärten, vielleicht ein Häuschen, all das rechneten sie auch der SPD zu.

SPD-Politiker waren oft Leute wie sie, Dachdecker, Maurer, Werkzeugmacher, dazwischen Beamte und ein paar linke Professoren, auch okay. Man verwendete nicht das Wort "Sozialstaat", man sprach von "Solidarität". Wer in Not ist, dem wird geholfen. Umgekehrt werden sie dir helfen, wenn du mal nicht weiterkannst.

Fast alle arbeiteten hart und erwarteten das Gleiche auch von den anderen. Leute müssen sich erst mal angestrengt haben, um aus eigener Kraft über die Runden zu kommen, bevor sie Solidarität einfordern. Außer, sie sind krank oder so was. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Das war ihre Philosophie.

Ich dachte wieder daran, als kürzlich SPD-Parteitag war. Einer der wichtigsten Beschlüsse lautete, dass es wieder den Familiennachzug für Personen geben soll, die in Deutschland "subsidiären Schutz" genießen. Meist sind es Männer. Sie haben keinen Anspruch auf Asyl, das ist behördlich geklärt.

Aber sie sind nun mal da. Und in ihren Heimatländern herrscht Krieg, oder es gibt dort keinen demokratischen Rechtsstaat, das trifft leider auf sehr viele Länder zu, womöglich die meisten.

Diese Männer also sollen ihre - oft kinderreichen - Familien nachholen dürfen. Dadurch ist es dann sehr wahrscheinlich, dass die Familie dauerhaft hier bleibt und bis auf Weiteres in den Genuss des deutschen Sozialstaates kommt. Im Grunde formuliert der Parteitagsbeschluss der SPD eine Einladung an alle Menschen auf der Erde, die in einem Staat leben, der nicht perfekt ist und die ein Problem haben. Schon jetzt leben hier allein 60.000 Syrer mit subsidiärem Schutz, das ist nur ein Teil der Gesamtzahl. Wie viel neue Zuwanderung allein dieser SPD-Beschluss in naher Zukunft bedeuten würde, kann man nur schätzen. 300.000? 200.000? Jedenfalls eine weitere Großstadt.

Kommentar
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Man kann sich auch das ewige Leben wünschen, warum fordert die SPD eigentlich das nicht in ihrem Programm? Manche Wünsche scheitern an der Realität. Auch, wer allen Bedürftigen der Erde helfen möchte, sollte irgendwann einsehen, dass man sie nicht alle nach Deutschland holen kann. An dem Versuch, diese Utopie zu verwirklichen, ginge unser Land zugrunde.

Wir alle müssten dann hoffen, anderswo Asyl zu erhalten. Aber wer nimmt Asylbewerber, die so verrückt sind wie die Deutschen?

Keine Ahnung vom echten Leben

Schon jetzt kosten die Migration und ihre Folgen 50 Milliarden im Jahr. Das Haushaltsloch, das gerade panisch gestopft werden musste, war nur 17 Milliarden groß. Wegen dieser 17 Milliarden werden jetzt für uns alle ab 1. Januar das Tanken, Heizen und Fliegen ein weiteres Mal teurer.

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Dieses einst reiche und beneidete Land kann längst die Grundbedürfnisse seiner bunt gemischten Bevölkerung nicht mehr erfüllen, die Bahn ist ein Schrotthaufen, die Digitalisierung ein Witz, die Schulen sind ein Trauerspiel, bezahlbare Wohnungen in den Städten so selten geworden wie die Auerhühner im Wald.

Meine Leute, wenn sie noch lebten, würden sagen: Oh weh, was ist bloß mit der SPD passiert? Früher hatten die manchmal Dachdecker gelernt oder Maurer, heute sehen wir lauter abgebrochene Studenten. Von der Uni gehen sie in die Politik. Haben keine Ahnung, wie das ist, jeden Morgen früh die Kinder fertig zu machen, schnell zum Hort, dann ab in die überfüllte, verspätete Bahn, vorbei an den Werbeplakaten, auf denen fast nur noch People of Color und LGBTQs zu sehen sind.

Die wissen nicht, was für ein Gefühl es ist, wenn du einmal im Jahr drei Wochen deine müden Knochen in den Urlaub fliegen kannst, und wie es sich anfühlt, wenn du dir das plötzlich nicht mehr leisten sollst. Wenn du jeden Samstag 20 Kilometer mit dem Auto zum Großmarkt fährst, weil der Einkauf da billiger ist, aber nicht mehr billig genug, um alles zu kaufen, was du brauchst. Wir helfen gern, würden sie sagen.

Aber Solidarität ist keine Einbahnstraße. Wir geben so viel Geld an alle Welt, aber nie ist es genug, nie sagt jemand danke, unsere Bedürfnisse scheinen keine große Rolle mehr zu spielen für die SPD. Nein, wir wollen keine Almosen vom Staat, wir sind stolz, auf eigenen Beinen zu stehen. Nur Respekt wollen wir und ein Land, das funktioniert.


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