Schon zweimal musste die Polizei anrücken und ein Freibad in Düsseldorf räumen. Obwohl inzwischen Security die Badegäste bewacht, eskaliert die Lage abermals. 60 junge Männer sollen versucht haben, die Kontrolle im Rheinbad zu übernehmen. Die Polizei leitet Strafverfahren ein.
Das Düsseldorfer Rheinbad ist erneut mit Hilfe der Polizei geräumt worden. Darum habe der Betreiber des Freibads gebeten, weil eine Gruppe von 60 Personen als Störer identifiziert worden sei, hieß es von der Leitstelle der Düsseldorfer Polizei.
Nach Informationen der "Rheinischen Post" spitze sich die Situation am späten Nachmittag zu. Eine Gruppe von ungefähr 60 Jugendlichen, die aus Nordafrika stammen sollen, widersetzte sich den Anordnungen des Personals und wollte offenkundig die Kontrolle im Bad übernehmen, zitierte die RP den Rheinbad-Sprecher.
Demnach besetzten die Badegäste die Breitrutsche und den Sprungturm. Anordnungen wurden konsequent ignoriert, schrieb das Blatt. Die Schichtleiterin des Bades soll vom Wortführer der Gruppe bedroht worden sein. Er werde sie an die Wand klatschen, soll er der Frau entgegnet haben, als diese ihre Anweisungen aussprach, schrieb die RP.
Im Bad waren zum Zeitpunkt, als die Polizei alarmiert wurde, rund 1500 Badegäste. Die Eskalation konnten jedoch auch die sechs Security-Kräfte nicht unterbinden. Diese gehören zum neuen Sicherheitskonzept, das sich die Bädergesellschaft nach den früheren Vorfällen im Juni gegeben hatte. Die "Bild"-Zeitung berichtete von 20 Polizisten, die das Bad am Abend räumten. Die Beamten leiteten mehrere Strafverfahren wegen Beleidigung und Bedrohung ein, berichtete "Bild".
Die Polizei wollte sich zur Nationalität der Jugendlichen nicht äußern. "Wir haben dort lediglich das Hausrecht des Rheinbads durchgesetzt", sagte ein Sprecher. Der Polizeieinsatz zur Durchsetzung des Hausrechts verlief nach Angaben der Leitstelle ruhig.
Das städtische Schwimmbad war bereits am letzten Juni-Wochenende an zwei Tagen hintereinander wegen aggressiver Stimmung vieler Gäste vorzeitig geschlossen worden. Nach Polizeiangaben hatten sich damals mehrere Hundert Jugendliche und junge Männer zusammengerottet. Viele von ihnen seien nordafrikanischer oder arabischer Herkunft gewesen, hatte ein Polizeisprecher gesagt. Es seien allerdings nur von zwei Männern die Personalien aufgenommen worden - wegen Beamtenbeleidigung. Bei ihnen habe es sich um Iraner gehandelt. Das Rheinbad hatte daraufhin beschlossen, externe Sicherheitsmitarbeiter einzusetzen.
n-tv vom Freitag, 26. Juli 2019