"Frauen in Deutschland sind Huren": Sexuelle Übergriffe, Messergewalt, Judenhass - die Schattenseite der Flüchtlingskrise

Von Pascal Bartosz

Stand: 31.08.2025, 08:00 Uhr

Klappte die Integration der Syrer, Afghanen, Iraker in Deutschland? Bis heute akzeptieren manche die hiesigen Regeln nicht. Ein Berliner Ermittler erinnert sich an den Sommer 2015.

© dpa/Christoph Soeder

Zuerst hatten sich einige Leserinnen mit erstaunlich ähnlichen Berichten gemeldet. Sie erzählten im Sommer 2015, von jungen Männern in Berlin auf Arabisch angesprochen, umzingelt und begrabscht worden zu sein. Und das an Orten, an denen die jungen Frauen zuvor viele Jahre unbehelligt geblieben seien: Alt-Moabit, Warschauer Straße, Alexanderplatz.

"In der Politik, aber auch in der Öffentlichkeit wollten 2015 nur wenige hören, dass sich die Lage auf den Straßen, den Plätzen und in den Parks rasant änderte", sagt Carsten Milius. "Junge Männer aus Vorderasien und Nordafrika dominierten einige Areale innerhalb weniger Wochen - sie fielen mit Körperverletzungen, Sexual-, Eigentums- und Drogendelikten auf."

Sie nahmen unsere Umgangsformen, Werte und Gesetze nicht ernst.
Ermittler Carsten Milius über Verdächtige aus Syrien, Irak und Afghanistan

Milius sitzt im Landesvorstand des Bundes Deutscher Kriminalbeamter und war 2015 Ermittler in Mitte. Als sich die Lage am Alexanderplatz nicht besserte, ließ die Polizeispitze erst eine neue Hightech-Wache an der Weltzeituhr errichten, später dann die "Ermittlungsgruppe Alex" gründen. Dieser "EG Alex" gehörte Milius an.

Schläge und Diebstahl

"Es gab Cliquen, die fast täglich stahlen, zuschlugen oder jemand begrabschten", sagt Milius. "Wir konfiszierten auch öfter Messer." In einem Polizeipapier aus jener Zeit stand, man beobachte am Alexanderplatz "eine gesteigerte Gewaltbereitschaft unter Inkaufnahme von schwersten Gefährdungen und körperlichen Schäden Dritter". Die Täter stammten häufig aus Afghanistan, Syrien, Irak.

"Aus Vernehmungen der Verdächtigen wissen wir, dass sie Umgangsformen, Werte und Gesetze hierzulande nicht ernst nahmen", berichtet Milius. "Interessierten sich einige der Syrer für eine der jungen Frauen, die nachmittags am Alex saßen, dann war ihnen nicht immer klarzumachen, dass Intimitäten die Zustimmung des Gegenübers voraussetzen."

Meist waren sechs Beamte der EG - vorhandene Sprachkenntnisse: Deutsch, Türkisch, Kurdisch, Arabisch, Englisch - in Zivil am Alexanderplatz unterwegs. Man habe sich bemüht, auch präventiv aufzutreten, sagt Milius: "Wir waren fast wie Sozialarbeiter." Man könne jedoch nur schwer korrigieren, was die Männer - um die 20 Jahre alt - in ihrer Heimat anerzogen bekommen hätten. "Polizei kann eine freiheitliche, demokratische Erziehung nicht ersetzen."

Jagd auf Schwule

Der Tagesspiegel sprach am Alexanderplatz seinerzeit mit einem Ägypter, der mit einem Freund wiederholt Teenagerinnen bedrängte und sich offenbar daran ergötzte, dass die Mädchen wie versteinerten. "Frauen in Deutschland sind Huren", sagte der Mann. Er war wohl erst einige Monate in Berlin, eine deutsch-arabische Kollegin übersetzte. Und der Ägypter, vermutlich Mitte 20, sagte: "Die deutschen Männer sind schwul, man darf sie schlagen."

Wenige Monate danach berichteten Anwohner aus Kreuzberg und Friedrichshain, dass dort fast täglich Passanten von Männern, die meist Arabisch sprachen, umringt und beraubt würden. Einigen Frauen wurde an den Busen oder zwischen die Beine gefasst. Manchmal stachen Täter zu. Einige hatten - wie Beamte feststellten - zuvor in Frankreich gelebt, andere waren in Griechenland oder Italien als Asylbewerber registriert. Gestohlen wurden Handys, Schmuck und Portemonnaies.

Zum Jahresanfang 2016 jagte ein Mob am Kottbusser Tor, den örtliche Gastronomen als "neu im Kiez" bezeichneten, zwei Schwule durch die Straßen. Die Angreifer droschen mit Gürteln auf die Opfer ein. Später zündeten Syrer die Schlafstätte eines darin ruhenden Obdachlosen in Kreuzberg an. Zwei von ihnen wurden 2017 erneut verurteilt, weil sie einen Mann mit einem Messer bedrohten.

Ungläubige töten

Unmöglich zu erfahren, was aus den Zehntausenden, die 2015 in Berlin ankamen, geworden ist. Statistiken zu den Neuankömmlingen sind lückenhaft. Einige sind eingebürgert, manche waren nur kurz in Berlin, viele zugleich in anderen Städten gemeldet. Einige registrierten sich mit falschen Namen - und bezogen in zwei, manchmal drei Bundesländern parallel Sozialleistungen.

Zum Beispiel Anis Amri: Der muslimische Terrorist kam im Juli 2015 nach Deutschland, hielt sich in Freiburg, Dortmund, Hildesheim und Berlin unter diversen Aliasnamen auf. Der Tunesier raubte, prügelte, dealte und betrog die Sozialkassen, bis er im Dezember 2016 am Breitscheidplatz ein Massaker mit 13 Toten und 67 Verletzten anrichtete.

Junge Syrer, mit denen der Tagesspiegel kurz nach dem Anschlag sprach, sagten: Die "Kuffar", also die "Ungläubigen", hätten den Tod verdient. Deutschland werde zudem von den "Yahudi", den Juden, beherrscht. Sicher, repräsentativ sind die Statements für die Asylbewerber jener Monate nicht - die große Mehrheit fällt eben nicht auf. Doch Sozialarbeiter, Lehrer und Sanitäter berichteten bald regelmäßig, dass überproportional viele Beleidigungen und Bedrohungen durch Männer, aber auch Frauen, aus Nahost und Nordafrika erfolgten.

Rassismus-Vorwürfe

Reporter, die über die Lage berichteten, erhielten mitunter Anrufe von Politikern aus Linkspartei und Grünen, auch einige Kirchenfunktionäre beschwerten sich. Tenor: Wer den ethnoreligiösen Hintergrund von Straftätern thematisiere, sei ein "Rassist" - man möge grundsätzlich auf das Nennen der Staatsangehörigkeit der Täter verzichten.

Die Kriminalitätsstatistiken, so lückenhaft sie sind, zweifelt heute im Kern kaum noch jemand an. Männer aus Westasien und vielen Staaten Afrikas fallen öfter mit Gewalt-, Sexual- und Eigentumsdelikten auf. Unterrepräsentiert sind in vielen Feldern ostasiatische und skandinavische Einwanderer.

Den zehnten Jahrestag der Flüchtlingskrise thematisierte auch die "Emma", unter anderem sprach die Zeitschrift mit zwei Flüchtlingshelfern. Die beiden - er Syrer, sie Deutsche - berichten nach Jahren des Engagements, dass viele Flüchtlinge erwarteten, hier die islamistischen Riten ihrer Heimat durchsetzen zu können, deutsche Regeln für sie jedenfalls nicht gelten: "Es gibt ein Deutschland für die Deutschen, und es gibt Klein-Syrien oder Klein-Afghanistan in Deutschland."

Im Juli 2025 versammelten sich vor dem Roten Rathaus arabische Syrer und forderten, die nun in Damaskus herrschenden Islamisten mögen die oppositionellen Kurden, Alawiten und Drusen töten. Einige der Teilnehmer sprachen fließend Deutsch und kamen im Flüchtlingssommer vor zehn Jahren in Berlin an.


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