Es geht um Extremismus und sexuelle Belästigung Schwere Vorwürfe gegen Grünen-Nachwuchspolitiker

Kriminalpolizei eingeschaltet ++ Grüne Brandenburg: "Wir verurteilen die Handlungen aufs Schärfste" ++ Beschuldigter weist Vorwürfe zurück

veröffentlicht am 11.08.2021 - 19:06 Uhr

Er war 2019 Direktkandidat der Grünen für den Brandenburger Landtag, bloggt für die Landeszentrale für politische Bildung, fungiert laut deren Homepage als politischer Geschäftsführer der Grünen Jugend Brandenburg und ist angehender Lehrer. Danilo "Dino" Zoschnik kandidierte 2019 für den Landtag in Brandenburg
Foto: Bündnis 90 Die Grünen

Jetzt gibt es schwere Vorwürfe gegen Danilo "Dino" Zoschnik. Es geht um politischen Extremismus und angebliche sexuelle Belästigung "einer minderjährigen Person".

Seit Wochen sorgt Zoschnik mit radikalen Statements auf Twitter für Aufsehen - darunter Aufrufe zur Gewalt und RAF-Mordphantasien.

So fordert Zoschnik "linke Militanz" in der Klimakrise, eine "Neuauflage" des kommunistischen "Spartakusbundes" und träumt davon, politisch Andersdenkende "in den Kofferraum" einzusperren - so wie die RAF 1977 Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Bevor sie ihn ermordete.

Immer wieder schreibt Zoschnik über Waffen. Im August habe er sich eine Kalaschnikow-Nachbildung gekauft, Freunde hätten ihm eine Pistole und eine Maschinenpistole angeboten.

Seine extremistischen Ausfälle sorgen für Empörung - erst Recht vor dem Hintergrund, dass Zoschnik angehender Lehrer ist und nach eigenen Angaben bereits Schüler unterrichtet hat.

Jetzt beschäftigt sich die Kriminalpolizei mit dem Grünen-Politiker.

Der Vorwurf: Er soll auf Twitter ungefragt Nacktfotos an eine minderjährige Person verschickt haben. Die offenbar 16-jährige Person fühlte sich durch die Nachrichten massiv bedrängt, machte die mutmaßliche sexuelle Belästigung auf Twitter öffentlich und erstattete über ein Portal bereits Anzeige.

Die Polizei Brandenburg bestätigte auf Twitter die Aufnahme einer Anzeige und gab an, den Fall an die Kriminalpolizei weitergeleitet zu haben.

Zoschnik stellte nach den schweren Vorwürfen seinen Account auf "privat", nahm zunächst nicht öffentlich Stellung.

Das taten dafür die Berliner Grünen, posteten am Nachmittag: "Unaufgefordert Nacktbilder zu verschicken ist völlig zu recht strafbar und generell, aber insbesondere gegenüber Minderjährigen ein absolutes No-Go. Von einem solchen Verhalten distanzieren wie uns ausdrücklich."

Auch die Grünen Brandenburg äußerten sich: "Wir verurteilen die Handlungen aufs Schärfste. Das unaufgeforderte Versenden von Nacktbildern ist eine Straftat. Straftaten sind ein Fall für die Polizei, die bereits ermittelt." Zusätzlich würden "Parteiordnungsmaßnahmen" eingeleitet.

Foto: @GrueneBBG/ twitter

Danilo Zoschnik weist auf BILD-Anfrage die Vorwürfe zurück. Sie seien "völlig haltlos", es handle sich "um Fake-Screenshots". Er danke der Polizei, dass sie die Arbeit aufgenommen habe.


Quelle: Extremismus und sexuelle Belästigung: Schwere Vorwürfe gegen Grünen-Nachwuchspolitiker - Politik Inland - Bild.de