Urteil im Siegauen-ProzessEric X. drehte in Haft durch und bedrohte JVA-Beamte
Von: DIMITRI SOIBEL
14.05.2021 - 13:45 Uhr
Bereits 2018 war Eric X. (35) wegen besonders schwerer Vergewaltigung und räuberischer Erpressung zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte 2017 in der Bonner Siegaue ein zeltendes Pärchen überfallen, mit einer Astsäge bedroht und sich vor den Augen ihres Freundes über die Frau hergemacht.
Vergewaltiger Eric X. (35) stand in Köln wieder vor Gericht, wegen mehrerer Vergehen im Knast. Jetzt bekam er sein Urteil
Foto: Mario Jüngling
Köln/Bonn - Er kam wieder in Badelatschen zum Prozess. Gefesselt und streng bewacht folgt Eric X. am Freitag der Urteilsverkündung.
Doch auch im Knast in der JVA Köln-Ossendorf blieb Eric X. hochgefährlich! Im aktuellen Prozess warf ihm die Staatsanwaltschaft schwere Brandstiftung und Bedrohung vor.
Dafür wurde der gefährliche Vergewaltiger am Freitag vom Landgericht Köln rechtskräftig zu zehn weiteren Monaten verurteilt. Der abgelehnte Asylbewerber aus Ghana muss nun für insgesamt zehn Jahre und zehn Monate in den Knast.
Eric X. kam mit kurzer Hose, Muskelshirt und Badelatschen zum Prozess. Die Handschellen sind an einem Bauchgurt befestigt worden. Insgesamt vier Justizbeamte bewachen den Verbrecher im Gerichtssaal
Foto: Mario Jüngling
Die schockierenden Details seiner Taten in Haft
Eric X. bedrohte die Beamten mit dem Tode, bespuckte sie und warf sein Essen um sich. Deshalb wurde er in den Hochsicherheitstrakt der JVA verlegt.
Seine Zelle konnte aus Gründen der Sicherheit nur von drei Mitarbeitern GLEICHZEITIG betreten werden.
Als Eric X. seine Zelle in Brand setzte, konnte der zur Hilfe eilende JVA-Mitarbeiter nicht sofort eingreifen, weil er erst auf seine zwei Kollegen warten musste. Dadurch gingen über eineinhalb Minuten verloren. Erst danach konnte die Zellentür geöffnet werden.
Nach dem Brand soll der Mann aus Ghana angegeben haben, gezündelt zu haben, weil er in eine andere Zelle verlegt werden wollte.
Bilder aus einer Überwachungskamera, die eigentlich nicht in seiner Zelle hätte filmen dürfen, zeigen, wie er zunächst vergeblich versucht, die Kamera mit einem Zettel abzukleben. Auf weiteren Aufnahmen ist zu sehen, wie seine Matratze, die er auf den Tisch gelegt hat, in Flammen steht.
"Dabei wollte man ihn, um die Situation zu entspannen, am nächsten Tag eigentlich in eine andere Zelle verlegen", erzählte ein JVA-Mitarbeiter vor Gericht.