Drei Prozent mehr: Achte Gehaltserhöhung für EU-Beamte seit 2022

Dirk Hoeren

07.12.2025 - 16:33 Uhr

Brüssel - Da kann der "normale" Gehaltsempfänger nur neidisch werden: Die Gehälter der 67.400 EU-Bediensteten steigen und steigen und steigen ... Rückwirkend ab 1. Juli bekommen die aktiven und pensionierten Eurokraten drei Prozent mehr. Es ist die achte (!) Gehaltserhöhung seit Anfang 2022.

Die 67.400 EU-Bediensteten bekommen mehr Gehalt
Foto: Thomas Banneyer/dpa

Erst Anfang April hatte es eine Erhöhung um 1,2 Prozent gegeben. Dabei handelte es sich um einen Nachschlag für 2024. Eigentlich hätten die Bezüge im vergangenen Jahr nämlich um 8,5 Prozent (!) steigen sollen. Aber das war selbst der EU-Kommission zu viel. Deshalb gab es 2024 zunächst 7,3 Prozent mehr und den Rest dieses Jahr.

Auch in den vergangenen Jahren seit 2022 waren die EU-Gehälter jeweils zweimal erhöht worden - wegen der starken Inflationsentwicklung. Insgesamt sind die Bezüge der EU-Bediensteten seit 2022 um 22,8 Prozent gestiegen.

Das neue Bezüge-Plus geht auf Berechnungen des Europäischen Statistikamtes Eurostat zurück. Maßgeblich sind dafür die Entwicklung der Lebenshaltungskosten in Brüssel und Luxemburg sowie die Kaufkraft der Eurokraten. Mehrkosten der aktuellen Erhöhung: 365 Millionen Euro im Jahr.

Michael Jäger, der Präsident des Europäischen Steuerzahlerbundes, zu BILD: "Die erneute Erhöhung ist ohne Maß und Gespür. Der Automatismus der Gehaltserhöhungen muss weg."

So viel gibt es jetzt mehr

Das niedrigste Grundgehalt (ohne steuerfreie Zulagen) eines EU-Beamten steigt um knapp 110 Euro auf 3754 Euro. Das Höchstgehalt steigt um rund 760 Euro auf dann 25.986 Euro. An die Bezüge der Beamten sind auch die der EU-Kommissare gekoppelt. Entsprechend steigt das Grundgehalt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (67) um rund 1000 Euro auf rund 35.800 Euro und das eines Kommissionsmitglieds um etwa 850 Euro auf 29.250 Euro. Dazu kommen aber noch üppige steuerfreie Zulagen.

Ursula von der Leyen (67) darf sich auf künftig rund 1000 Euro mehr im Monat freuen. Sie bekommt dann 35.800 Euro Gehalt
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Von den Erhöhungen profitieren zudem die 30.500 pensionierten EU-Beamten. Ihre Zahl soll nach einem internen Papier der EU-Kommission in den kommenden Jahrzehnten bis 2073 auf 42.500 steigen. Die Versorgungskosten sollen von derzeit 2,4 Milliarden Euro im Jahr auf 3,231 Milliarden Euro im Jahr 2045 zulegen.

Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Ausgaben danach sinken, weil jüngere EU-Beamte pro Arbeitsjahr weniger Pensionsansprüche ansammeln. Die Höchstpension bleibt aber weiter bei 70 (!) Prozent des letzten Gehaltes.

Die EU-Staaten schlagen wegen der dramatisch steigenden Belastung durch die Pensionen Alarm. In einem internen Papier heißt es, sie seien "zutiefst besorgt über die Entwicklung der Ausgaben für Versorgungsbezüge". Sie fordern deshalb, die Ausgaben "zu begrenzen und ein langfristiges Gleichgewicht zwischen der Angemessenheit der Versorgungsbezüge und der Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen anzustreben".


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