Islam-Kritik

09.03.2016 14:50

"Es gibt viele dumme Imame und Hass gegen Deutsche"

Für die bosnische Autorin Safeta Obhodjas ist die Auseinandersetzung mit dem Islam eine Lebensaufgabe. Eindringlich warnt sie vor einer falschen Verständniskultur. Denn auch sie wurde schon Opfer.

"Ich sehe hier so viele Kopftücher, morgen, mittags, abends. Stell dir vor, Mädchen werden unmittelbar nach der Grundschule gezwungen, ein Kopftuch zu tragen - und das in einem freien Land wie Deutschland", sagt die 65-jährige Schriftstellerin aus Wuppertal.

Für sie ist das Kopftuch ein "Zeichen der Unterdrückung und der Manipulation". Obhodjas stammt selbst aus einer strenggläubigen muslimischen Familie.

Deshalb kennt Safeta den Koran sehr gut, ebenso die Überlieferungen aus dem Leben des Propheten Mohammed. "Ich kann nicht so an Gott glauben, wie es im Koran steht. Für mich stehen universelle Werte, die Menschenrechte, im Vordergrund", sagt Obhodjas. Der Koran biete "eine Menge Anlass zu Missverständnissen".

"Der Koran vermittelt das Verständnis, dass eine Frau nur Besitz oder Ware ist. Es macht mir Sorgen, dass jetzt so viele kommen, die nur die einseitige Auslegung des Islam kennen. Für diese Männer ist schon ein Lächeln oder ein freundliches Gesicht eine Einladung", sagt Obhodjas. Sie meint damit die Flüchtlinge aus den islamisch geprägten Ländern.

"Ich bin nicht gegen Flüchtlinge. Aber ich habe Angst, weil ich weiß, wie es in der Vergangenheit gelaufen ist. Und jetzt ist die islamische Infrastruktur mit den Moscheen schon vorhanden. Es gibt viele dumme Imame und viel Hass gegen Deutsche", sagt die Schriftstellerin.

Sie fragt sich, wer den Geflüchteten die deutschen und europäischen Werte beibringen soll. "Glaubst du etwa, diese Moscheen? Sie werden unter sich bleiben wollen. Die vorhandenen Gettos werden größer, und es werden neue entstehen", sagt Obhodjas.

Die Schriftstellerin erlebte selbst bereits 1996 eine ähnliche Situation in Stuttgart, als sie allein an Schaufenstern entlang flanierte. "Da stellten sich mir plötzlich viele Männer mit südländischem Aussehen in den Weg und bedrängten mich. Ich musste eine Gruppe von Deutschen um Hilfe rufen. Deswegen bin ich so böse auf diese ganze Multikulti-Szene. Sie hat solche Probleme lange Zeit ignoriert", erinnert sie sich.

Ein Wort benutzt Obhodjas in den Gesprächen am häufigsten: Multikulti. Sie meint damit eine politische wie gesellschaftliche Verständniskultur, in der Probleme der Zuwanderung wie fehlende Integration kleingeredet und ausblendet werden.

Auch andere Kritikerinnen werden als "Nazis" beschimpft "Die Multikulti-Leute wollten nur die netten Seiten der Migration zeigen", erzählt Obhodjas. Sie hätten, wie im Sozialismus damals, "ihre schöne Theorie und wollen sie einzementieren. Auf diesem Fundament sind Tausende von Frauen groß geworden als Dienerinnen und Sklavinnen. Wenn die Multikulti-Political-Correctness nicht so groß gewesen wäre, wäre auch die Unfreiheit nicht so groß gewesen", sagt Obhodjas.

Die Kölnerin Pohl hatte in Talkshows ihre Angst vor kriminellen Flüchtlingen geäußert und musste sich Beschimpfungen als "Nazi" gefallen lassen. Obhodjas geht es manchmal ähnlich.

"Bin ich rechts, bin ich ein Rassist, weil ich sage, dass die ganze Politik bisher verfehlt war? Nein, das bin ich nicht. Wir haben die kritischen Stimmen erstickt. Es passte niemandem, dass ich kritisch über Muslime geschrieben habe", sagt Obhodjas.

Kopftuch - ein "Lappen zur Unterwerfung der Frau"

Wie aktuell das Thema dann doch ist, zeigt ausgerechnet ihre frühere Heimat Bosnien-Herzegowina, die sie seit ihrer Flucht nicht mehr wiedergesehen hat. Dort wird vor Gericht ein großer Streit verhandelt über ein Kopftuchverbot, welches das Verfassungsgericht ausgesprochen hatte.

Obhodjas verfolgte die in den Medien ausgetragene Debatte und ärgerte sich sehr über die Verteidigerinnen des Kopftuches ("hidzab" auf Bosnisch). Kürzlich schrieb sie einen geharnischten Leserbrief an eine große in Bosnien erscheinende Tageszeitung und bezeichnete das Kopftuch als "Lappen zur Unterwerfung der Frau".
Sie beschwerte sich, dass man den Befürworterinnen zu viel Platz einräume, und appellierte an die Redaktion: "Ich bitte Sie, damit aufzuhören, weil man auch so schon überall auf der Welt Frauen ins Mittelalter zurückführt."

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