Clan-Eskalation im Ruhrpott Sie wollen "die Vorherrschaft auf der Straße"

Politiker und Polizisten schlagen Alarm

Von: Frank Schneider , Victor Wachs, Nadja Aswad

18.06.2023 - 17:10 Uhr

Es sind Szenen, die man in Deutschland bislang nicht kannte. In Essen standen sich Freitagabend weit über 500 Männer gegenüber - syrische und libanesische Großfamilien. Bereit, loszuschlagen.

Quelle: BILD, TV7 News 18.06.2023

Wohl der Grund für die Eskalation: Kinder sollen sich beim Spielen geprügelt haben, immer mehr Erwachsene mischten sich ein. Bereits am Donnerstagabend waren die verfeindeten Großfamilien schließlich mit Dachlatten, Knüppeln, Messern und Macheten aufeinander losgegangen. Hunderte Polizeibeamte waren im Einsatz, um eine Eskalation zu verhindern.

Quelle: ZDF heute journal

Jetzt schlägt NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) Alarm. "Es ist nicht hinnehmbar, wenn sich Männerhorden zusammenrotten und teils sogar bewaffnen, um andere einzuschüchtern oder anzugreifen", sagte Reul zu BILD.

Die Polizei musste klarmachen, dass in Deutschland das Recht des Staates gelte "und nicht das Recht der Familie". Die Beamten hätten am Wochenende "über hundert Identitäten festgestellt, Waffen beschlagnahmt, Platzverweise ausgesprochen".

Deutschland steht "an bedrohlichem Kipp-Punkt"

Manuel Ostermann (32), Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, warnt in BILD vor einem "Kipp-Punkt". Angesichts der massiven Ausschreitungen "mit immer mehr gewaltbereiten Männern" müsse man feststellen, "dass wir jetzt an einen bedrohlichen Kipp-Punkt kommen".

Ostermann weiter: "Es geht ganz offensichtlich um die Vorherrschaft auf der Straße, da werden auch billigend Tote in Kauf genommen." Politik und Behörden müssten das Versprechen erfüllen, dass "Deutschland den friedliebenden Bürgern gehört und nicht rechtsstaatsverachtenden Kriminellen". In Deutschland sei "kein Platz für Gewalteskalation".

Messer, Knüppel & Macheten Großfamilien liefern sich Massenschlägerei

Quelle: TV7News 16.06.2023


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