CDU-Frauen rechnen mit Migrationspolitik ab"Wir spüren es in den Innenstädten"
Von: Carl-Victor Wachs
22.06.2023 - 22:05 Uhr
Mit ihrem Auftritt bei "Hart aber Fair" (ARD) löste Jung-Politikerin Lisa Schäfer (23, CDU) eine heftige Debatte aus. Thema: Männer mit Migrationshintergrund, die Frauen auf der Straße hinterherrufen und belästigen.
CDU-Politikerinnen fordern eine Debatte über Männergruppen mit Migrationshintergrund. Es geht um Belästigung, Anmachsprüche und das Gefühl von Unsicherheit
Foto: BILD
Schäfer erzählte davon, was ihr in den Innenstädten nachts auf dem Heimweg immer wieder passiere. In BILD fordert sie: "Wir müssen endlich das Tabu-Thema ansprechen: Sexuelle Belästigung gegenüber Frauen geht eben auch von Männern mit Migrationshintergrund aus. Aus patriarchalen Strukturen, oftmals muslimisch geprägt."
In BILD geben andere Politikerinnen Schäfer Recht - und fordern eine offene Debatte über das Problem!
Das, so Schröder, "spüren wir in den U-Bahn-Stationen, in den Innenstädten und auf den Pausenhöfen".
Ex-Familienministerin Kristina Schröder (45, CDU) sagte zu BILD: "Die Wissenschaft spricht von gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen', man kann es auch Macho-Kultur' nennen. Aber klar ist: Bei jungen Männern mit muslimischem Hintergrund herrscht oft ein Verständnis von Männlichkeit und Ehre, das auch mit Gewalt verknüpft ist."
Andrea Lindholz (47), Vize-Chefin der Unionsfraktion im Bundestag, sagte BILD: "Ich kann die Verunsicherung und manchmal auch Angst junger Frauen in diesen Situationen sehr gut verstehen." Sie fordert: "Um solche Integrationsprobleme müsste die Ampel sich kümmern, statt die Bevölkerung zum Gendern umzuerziehen."
Die Bundestagsabgeordnete Jana Schimke (42, CDU) sagte BILD: "Das Sicherheitsempfinden und -erleben von Frauen und Mädchen hat sich durch die unkontrollierte Migrationspolitik erheblich verschärft. Das bestätigt auch die Kriminalstatistik."
FDP-Politikerin Katja Adler (45) will, dass Frauen ernst genommen werden. Bei "Hart aber Fair" habe das aber nicht geklappt. Adler zu BILD: "Schäfers Gefühl der sexuellen Belästigung wurde auf sexistische Art und Weise ins Lächerliche gezogen."
Ex-Familienministerin Kristina Schröder (45) findet: "Bei jungen Männern mit muslimischem Hintergrund herrscht oft ein Verständnis von Männlichkeit und Ehre, das auch mit Gewalt verknüpft ist."
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CSU-Abgeordnete Andrea Lindholz fordert von der Ampel, Integrationsprobleme anzugehen
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Schimke würde derzeit keiner Frau empfehlen, sich nachts in der Öffentlichkeit allein zu bewegen. "Auch tagsüber sind Frauen und Mädchen gut beraten, sich aufmerksam in ihrem Umfeld beim Sport, im Park oder im Wald, zu verhalten."
FDP-Abgeordnete Adler warnt davor, das Gefühl der sexuellen Belästigung ins Lächerliche zu ziehen
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Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Leni Breymaier (63) will keine Verbindung zwischen sexueller Belästigung und Migration ziehen. Sie sagte zu BILD: "Mich verunsichern und ärgern alle Sprüche, ob ich sie verstehe oder nicht."
Auch CDU-Spitzenfrau Julia Klöckner (50) sagte BILD: "Wenn Frauen sich bedrängt fühlen und belästigt werden, dann ist das immer ernst zu nehmen - und es sollte nicht davon abhängig gemacht werden, wer sie belästigt."