Bürgermeister von Freital behauptet Bei uns ist kein Platz mehr für Flüchtlinge

Von: Mandy Kynast

13.08.2023 - 15:15 Uhr

Dresden - Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge findet ausgerechnet in seiner größten Stadt, in Freital, keine Unterkünfte mehr für Asylbewerber. Das habe Oberbürgermeister Uwe Rumberg (65, Konservative Mitte) jedenfalls dem Landratsamt so übermittelt.

Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Wie dessen Kreistagsfraktion "Konservative Mitte" mitteilte, habe Rumberg "im Interesse der Stadt" deutlich gemacht, dass die Wohnungsgesellschaft Freital mit 30 Wohnungen bereits ihren Beitrag zur Problemlösung leiste.

In der 40.000-Einwohner-Stadt seien anderweitig allerdings keine weiteren Kapazitäten für Flüchtlinge vorhanden.

Vergeblich habe man versucht, leerstehende Wohnungen zu finden. "Als Stadt haben wir die Freitaler über das Amtsblatt ausführlich auf die Dringlichkeit bei der Suche nach freien Wohnungskapazitäten und Unterbringungsmöglichkeiten hingewiesen und um Unterstützung geworben", schrieb der Oberbürgermeister dem Landratsamt. Auf die Anzeige im Amtsblatt hätte es allerdings kaum Resonanz von Eigentümern gegeben.

"Akzeptanz der Bevölkerung nimmt weiter ab"

Freital im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Foto: ddp

Laut dem Vorsitzenden der Kreistagsfraktion, Martin Rülke, gebe es zwar viele Hilfsbereite in der Stadt. Aber: "Die Menschen in Freital verspüren wenig Motivation, der Bundespolitik auch noch privat unter die Arme zu greifen - nachdem diese im Hinblick auf Corona, Krieg und Energiewende ihrerseits keine Rücksichtnahme auf ihre Belange genommen hat", so Rülke.

Lesen Sie auch
Alarmierende Zahlen Massiver Anstieg der illegalen Einreisen
Die Bundespolizei-Gewerkschaft schlägt Alarm! An der Grenze droht Kontrollverlust.

Demnach nehme die Akzeptanz der Bevölkerung weiter ab. Potenzielle private Vermieter hätten gegenüber dem Oberbürgermeister geäußert, dass sich der Bund in seiner "Politik der unkontrollierten Migration" noch ermuntert fühlen würde, wenn man als Bürger von sich aus Unterstützung bei der Unterbringung anbiete.

Weder der Landkreis noch die Stadt Freital seien nun in der Lage, Wunder zu bewirken, "nur um ideologische und utopische Vorstellungen der Bundespolitik nicht scheitern zu lassen", hieß es.

OB Rumberg hätte auch selbst mit Großvermietern gesprochen. Das Ergebnis sei eindeutig gewesen: Die Kapazitäten in Freital seien erschöpft. Laut Landratsamt sind in Freital derzeit 166 Asylbewerber untergebracht.

Rumberg war 2020 aus der CDU ausgetreten und ist seither Mitglied in der Fraktion "Konservative Mitte".


Quelle: